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Der Soli müsse sozial gestaffelt sein. «Wir dürfen jetzt nicht den Kleinverdienern, die ohnehin an Kaufkraft verloren haben, noch zusätzlich in die Tasche greifen». Die Steuererhöhung müsse vor allem Reichere treffen. «Das muss dann schon auch von denen getragen werden, die von den ganzen steigenden Immobilienwerten und Aktien profitiert haben. Das sind nicht die Durchschnittsverdiener», erklärte der Chefvolkswirt.
Seit 1995 wurde der Soli erhoben, um die Kosten der Deutschen Einheit zu stemmen, zuletzt betrug er 5, 5 Prozent der Einkommen- und Körperschaftsteuer. Im vergangenen Jahr wurde der Zuschlag für rund 90 Prozent der Bürger abgeschafft. Kraemer hält eine solche Steuererhöhung für den besten Weg, der auch nicht zulasten der nächsten Generationen gehe. Außerdem sei die Steuerquote in Deutschland im internationalen Vergleich noch sehr moderat. Soli-Vorstoß von Landesbank-Chefvolkswirt: Steuerdebatte. Zwar könne der Bund die notwendigen Ausgaben theoretisch auch durch neue Kredite stemmen, da er solvent sei und sich zu sehr niedrigen Zinsen verschulden könne.