In vielen Schachpartien können sich die Beteiligten nicht einigen, wie das Spiel denn nun ausgehen soll: Mit einem Sieg für Weiß? Oder lieber mit einem Sieg für Schwarz? Und weil sie einfach keine Lösung finden, bleiben die Spieler unentschieden - und so endet dann auch die Partie. Nun ist ein Remis als solches ja noch kein ganz und gar verwerfliches Ergebnis. In vielen Mannschaftskämpfen sichert ein halber Punkt zur rechten Zeit den knappen 4, 5: 3, 5- Erfolg. Und auch die letzte Europameisterschaftspartie von Jan Gustafsson gegen Gabriel Sargissian endete mit einem Remis - und trotzdem haben wir uns gefreut! Unheimlich allerdings: immer und immer wieder ist es besonders die Englische Eröffnung 1. c2-c4 (in Bremen und der Welt auch bekannt als Bremer Partie), die notorisch zu einem unentschiedenen Partieausgang führt. Eröffnung - schachtraining.de. Wir wollen ja nichts beschreien, doch zeigt eine gefühlte Statistik auf, dass mehr als die Hälfte der Englisch -Partien mit einer freudlosen Punkteteilung endet. Und es wird sogar noch schlimmer: in mehr als der Hälfte dieser Remis-Partien passiert auch nicht sehr viel - außer Symmetrie, Symmetrie, Symmetrie, und dem berüchtigten weißen Bauernaufzug b2-b4-b5 "mit Damenflügelangriff".
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Die Englische ErÖFfnung
Und was sollen wir sagen - beide trafen an diesem Freitag aufeinander, und sie spielten eine... Englische Partie! Es wird kaum jemanden überraschen, dass es Kramnik war, der in dieser Partie 1. c4 eröffnete. Und es wird auch niemanden überraschen, dass diese englische Partie so wie fast alle englischen Partien der Weltgeschichte mit einem Remis endete. Doch die Art und Weise, wie dieses Unentschieden zustande kam, war eine Hommage an das unternehmungslustige, mit viel Energie und Freude gespielte Schach von Mikhail Tal. So macht sogar 1. c2-c4 Spaß! (Vielleicht muss ich es mir doch nochmal ansehen, bei Gelegenheit. ) Kramnik, Vladimir (2800) - Carlsen, Magnus (2826) 6th Tal Memorial 2011 (3. 1), 18. 11. 2011
1. Die englische Eröffnung. c4!? Vor der Entdeckung Englands war 1. c2-c4 eher bekannt als Bremer Partie. Der Bankier Carl Carls (1880 - 1958) hatte viel für die Verbreitung dieses Zug getan und ihn jahrelang überall so hartnäckig aufs Brett gezaubert, bis ihm ein Vereinskollege bei der Bremer SG den c-Bauern einfach mal festleimte.
Ich werde euch also nicht mit Varianten behelligen aber ein paar Grundmotive gibt es schon, die man sich merken sollte, je nachdem welchen Aufbau Schwarz als Antwort wählt. Fangen wir damit an, dass Schwarz mit 1. d4 d5 2. Lf4 Lf5 3. e3 e6 4. Sf3 Sf6 einfach mal alles nachspielt:
Da ist es für Weiß jetzt nicht so leicht den Läufer auf d3 zu stellen, weil man den ungern abtauschen möchte. Die Bauernpyramide b2 - c3 - d4 - e3 - f2 besteht ja komplett aus Bauern, die auf schwarzen Feldern stehen, da ist der weißfeldrige Läufer sehr wertvoll, also lieber behalten. Weiß wird also zunächst mit Sbd2 und c3 fortsetzen, doch Schwarz spielt auch noch mit. Nach 5. Sbd2 Ld6 sucht Schwarz Streit:
Wie reagiert der London Spieler auf solch eine Situation? Soll er tauschen? Englische eröffnung schach. Oder den Springer dazwischen stellen? Oder gar den Gegner auf f4 einfach schlagen lassen? Alles drei sind Züge, die funktionieren, der London Spieler heutzutage ist aber im Geheimen gar kein Langweiler mehr, sondern ein Angriffsspieler und spielt mit 6.