Hilde Domin - Mit leichtem Gepäck - YouTube
- Mit leichtem gepäck analyse de
- Mit leichtem gepäck analyse en
- Mit leichtem gepäck analyse und
Mit Leichtem Gepäck Analyse De
Mit leichtem Gepäck
(Text: Hilde Domin, Musik: Dieter Halbach)
Gewöhn dich nicht. Du darfst dich nicht gewöhnen. Eine Rose ist eine Rose. Aber ein Heim
ist kein Heim. Sag dem Schoßhund Gegenstand ab
der dich anwedelt
aus den Schaufenstern. Er irrt. Du
riechst nicht nach Bleiben. Ein Löffel ist besser als zwei. Häng ihn dir um den Hals,
du darfst einen haben,
denn mit der Hand
schöpft sich das Heiße zu schwer. Es liefe der Zucker dir durch die Finger,
wie der Trost,
wie der Wunsch,
an dem Tag
da er dein wird. Du darfst einen Löffel haben,
eine Rose,
vielleicht ein Herz
und, vielleicht,
ein Grab. Hilde Domin hat viele Länder auf ihrer Flucht bereist. Ihr Rat für Flüchtende, geschrieben 1962 8 Jahre nach ihrer Rückkehr nach Deutschland, lautet so wie ihr Gedicht, denn es reist sich besser "Mit leichtem Gepäck". Sie besteht darauf das eine "Rose eine Rose" bleibt, auch wenn ein "Heim kein Heim" ist. Das Bild der Rose steht dabei für die deutsche Sprache, die ihr im Exil immer Halt gegeben hat (siehe auch ihr Gedichtband "Nur eine Rose als Stütze" von 1959).
Mit Leichtem Gepäck Analyse En
Mit Ovid ist die Dichterin davon überzeugt, dass Heimat, wenn überhaupt, nur da sein kann, wo man ihre Sprache versteht. Das Gedicht versieht die lebensschweren Erfahrungen mit den Zeichen von Vergänglichkeit und Dauer. Es geht um eine Inventur: Was bleibt, wenn so viele Dinge verlorengegangen sind? Es sind jedenfalls nicht die Gegenstände, die uns aus den vollen Schaufenstern – damals waren es die des deutschen Wirtschaftswunders – anbetteln. Das aparte Bild vom "Schoßhund Gegenstand", der das Bleiben versüßen würde, wird hier ausdrücklich als Irrtum bezeichnet. In der dritten Strophe beginnt die Rückkehrerin ihre Bestände zu zählen. Den Wert von einem "Löffel" hat sie in Santo Domingo schätzen gelernt; dort schöpfte man das Brunnenwasser mit Konservendosen. Er ist ein Gebrauchsgegenstand, den man ungern verliert: denn mit der Hand schöpft sich das Heiße zu schwer. Der "Löffel" ist das Minimum, das man haben darf, die "Rose" ist das Maximum, das man besitzen kann, wenn man nicht nach "Bleiben" riecht.
Mit Leichtem Gepäck Analyse Und
So funktioniert
Kostenlos
Das gesamte Angebot von ist vollständig kostenfrei. Keine versteckten Kosten! Anmelden
Sie haben noch keinen Account bei Zugang ausschließlich für Lehrkräfte
Account eröffnen
Mitmachen
Stellen Sie von Ihnen erstelltes Unterrichtsmaterial zur Verfügung und laden Sie kostenlos Unterrichtsmaterial herunter.
Von der Verwendung von Reimen sieht Domin ab. Zudem gibt es auch kein direkt ersichtliches Metrum. Gleich am Anfang des Texts steht eine Aufforderung. "Gewöhn dich nicht. " (Z. 1) Unterstreichend wird diese Aufforderung in der nächsten Zeile nochmal wiederholt. Man soll sich nicht an das Exil gewöhnen, denn die wahre Heimat kann es nicht ersetzen. "Eine Rose ist eine Rose", das soll heißen, dass eine Rose immer das gleiche bleiben wird, aber ein Heim sei kein Heim. Damit wird ausgedrückt wie das alte, bekannte Zuhause nicht mehr Zuhause sein kann. Dies liegt an den entstandenen widrigen Bedingungen. Der Absatz nach "Aber ein Heim" deutet ein Zögern an die Aussage endgültig zu machen: "ist kein Heim". In Strophe 2 wird der materielle Besitz, den der Leser zurücklassen muss, als Schoßhund personifiziert. Ein Schoßhund steht für das vertraute und angenehme, an das man seit Jahren gewöhnt hatte. Das Schaufenster stellt dabei die Trennung dar, die zwischen dem Leser und..... [read full text]
This page(s) are not visible in the preview.