Melchior Lechters Glasgemälde zeigt die voneinander getrennten namensgebenden Liebenden Tristan und Isolde und vereint christliche, literarische und musikalische Motive mit einer besonderen Lichtwirkung. "Tristan und Isolde"-Fenster, 1896, Foto LWL / Sabine Ahlbrand-Dornseif Münster. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster stellt im August Melchior Lechters (1865-1937) Glasgemälde "Tristan und Isolde" (1896) als Kunstwerk des Monats aus. Das sakral anmutende Kunstwerk vereint Leidenschaftsmotive mit solchen aus Literatur wie Musik und erzielt eine besondere Lichtwirkung. Der in Münster geborene Lechter erlangte nicht nur als Buchillustrator und Maler, sondern auch als Glaskünstler große Bekanntheit. Sein Handwerk erlernte er in der Glasmalereiwerkstatt der Familie von der Forst. Er begeisterte sich bereits früh für mittelalterliche Kunst, zu denen auch Kirchenfenster und die Technik der Glasmalerei gehören. Nach seiner Ausbildung in seiner Heimatstadt zog es Lechter, der sich selbst als Künstler und trotz weitreichender Kontakte in die Kunstszene als selbsterwählter Einzelgänger betrachtete, nach Berlin, wo er Kunst studierte und nachts als Auftragskünstler arbeitete.
Tristan Und Isolde Youtube
22. Mai 2020 - 00:52 Uhr
Wiesbaden (MH) – Stehende Ovationen spendete das Publikum am Donnerstagabend im Großen Haus des Staatstheaters Wiesbaden für einen hochkarätigen, allerdings corona-bedingt reduzierten Maifestspielabend. Bassist René Pape als König Marke, Catherine Foster in der Rolle der Isolde und ein gewohnt stimmstarker Andreas Schager als Tristan begeisterten das ausverkaufte Haus mit Auszügen aus Wagners "Tristan und Isolde", die mit minimalistischen Gesten und Schwarz-Weiß-Filmausschnitten im Bühnenhintergrund angereichert waren. Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Ausverkauft bedeutete unter Einhaltung der strengen Schutz- und Hygienevorschriften, dass 200 Karten von 1. 000 Sitzplätzen vergeben werden durften und jede zweite Reihe frei und zusätzlich zwischen Besuchern jeweils drei leere Plätze bleiben mussten. Wegen Covid-19 fiel auch das überdimensionale Wagner-Orchester aus. Pianistin Alexandra Goloubitskaia übernahm am Flügel den aufwendigen Klavierauszug-Part und wurde am Ende mit dankbaren Bravo-Rufen überhäuft.
Aufzug munter in Freizeitkleidung von Bett zu Bett wechselt, während Tadashi an der blutenden Wunde leidet… Auch Isolde darf keine Emotionen zeigen, als sie den sterbenden Tristan sieht. Sie darf sich ihm nicht einmal nähern. Schon Tristans Verletzung durch Melot zuvor fand als Standbild wie eine Pantomime statt. Im Prinzip emotionsloses Wagner-Theater…
Schlussapplaus
Magdalena Anna Hofmann sang Isolde mit einem klangvollen, höhensicheren Sopran und stellte sie in den engen vorgegebenen Grenzen auch gut dar. Robert Künzli gab den schon leicht in die Jahre gekommenen Tristan mit einem etwas fest sitzenden Tenor mit wenig Breite, aber doch einem gewissen tenoralen Aplomb. Sehr gut war Shavleg Armasi als König Marke mit profundem Bass, während Monika Walerowicz mit der Brangäne stimmlich meist überfordert schien. Michael Kupfer-Radecky konnte als stimmstarker und agiler Kurwenal überzeugen, allerdings in übertriebener Soldatenuniform. Gagik Vardanyan gab einen guten Melot, und Marco Lee sang einen stimmschönen jungen Steuermann.