Der selbstzweckhafte Charakter des Grusels bleibt dann ohne erwähnenswerte Ausreißer bis zum Abspann präsent. Während die Vorlage ihren Reiz noch bis zuletzt aus ihrem ambivalenten Ende zieht, es wird nie geklärt, ob es sich bei den Geistererscheinungen um reale Phänomene oder nur um Hirngespinste Ms. Giddens' handelte, beraubt Die Besessenen seine Vorlage jeglicher Substanz, obwohl er selbst nichts Neues zu bieten hat. Stattdessen wird hier eine uninspirierte Gruselgeschichte ersponnen, die vor Ungereimtheiten nur so strotzt. Der Film liefert keinerlei plausible Erklärung für das merkwürdig feindselige Verhalten der Kinder, ihr verhängnisvolles Verhältnis zu den vorherigen Angestellten bleibt bis zum Ende unergründet und auch die geisterhaften Erscheinungen bleiben in jeder Sekunde reiner Selbstzweck, ohne dass die Fäden zum Schluss stimmig zusammenfinden würden. Die Besessenen schafft es tatsächlich, über 90 Minuten pure Belanglosigkeit zu liefern. In den Weiten des Internets wird sich zudem erbost über das Ende ob seiner Unsinnigkeit ausgelassen.
«Die Besessenen»: So Schlimm, Wie Die Amis Sagen? &Ndash; Quotenmeter.De
Das Bild ist sehr scharf und detailreich, während die leicht entsättigte, oftmals triste Farbgestaltung perfekt die erzeugte Atmosphäre unterstützt. Abgesehen von gelegentlichem, marginalen Filmkorn ist das Bild absolut sauber und laufruhig. Der satte Schwarzwert bietet wirklich dunkle Bildbereiche, lässt aber dennoch im überwiegend finsteren Szenenbild kaum Details verschwinden. Beeindruckend räumlich und weitläufig ist die in Dolby Digital plus 7. 1 abgemischte Tonspur, die kraftvoll alle Boxenbereiche zu nutzen weiß. Sowohl die Sprachausgabe wie auch die stetig eingebundenen Effekte und Umgebungsgeräusche sind klar und dank hervorragender Kanaltrennung durchwegs perfekt zu orten. Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
Trotz der recht generischen Inszenierung hätte Die Besessenen als weitere Adaption einer mittlerweile recht bekannten Geschichte durchaus gut unterhalten können. Hätte, da sowohl die tolle Atmosphäre als auch jeder wohlige Schauer spätestens beim wirren, völlig absurden Finale in Vergessenheit geraten und der Film damit einfach nur einen schalen Nachgeschmack hinterlässt.
Die Besessenen (2020) - Review - 100 Years Of Terror
Nicht langweilig, aber frustrierend ist hingegen die Auflösung: In zahlreichen Online-Kommentaren zu "Die Besessenen" ist zu lesen, dass die Autoren offenbar vergessen hätten, ihren Film zu Ende zu schreiben. Aber das stimmt sicherlich nicht ganz: Wenn man um den ambivalenten Schluss der Novelle weiß, dann kann man zumindest erahnen, worauf die Macher mit ihrem doppelten Finale hinauswollten – nur kommen sie dort nie an, weil es dem Film auch schon zuvor an der nötigen Klarheit mangelt. Ein auch nur ansatzweise befriedigender Abschluss sieht mit Sicherheit anders aus. Nach all den sehr kritischen Tönen mag es jetzt vielleicht etwas verwundern, aber es gibt an "Die Besessenen" auch eine Menge zu loben: Die Ausstattung des Gruselschlosses, standesgemäß mit undurchdringlichem Irrgarten und schaurigem Springbrunnen, ist hervorragend – bis hin zu den kleinen Details, die den von Quint in das Haus eingebrachten Machismo unterstreichen: So stecken etwa alle Stricknadeln in den Brustspitzen einer weiblichen Nähpuppe.
Störung
Eure Bewertung
[Anzahl der Stimmen: 6 Durchschnitt: 3. 3]
Mindfuck-Level: Experte
Verschwörungen zählen zu den gängigen Themen des Mindfuck – ein komplexes Netz aus Zusammenhängen, das Zuschauer wie Hauptfigur zu durchschauen versuchen. Oft zweifelt der Protagonist angesichts des unglaublichen Komplotts selbst an seinem Verstand und manchmal tut er dies völlig zurecht. The Broadcast Incident (Originaltitel: Broadcast Signal Intrusion) von Jacob Gentry greift diese Themen auf und kombiniert dabei Elemente aus Thriller und Horrorfilm. Dabei lehnt sich Gentrys Film zumindest leicht an reale Begebenheiten an, nämlich einen erfolgreichen Hacker-Angriff auf amerikanische TV-Ausstrahlungen in den 80er-Jahren. Dort strahlten die Hacker statt des regulären Programms ein kurzes, unheimliches Video aus. Lebensinhalt
Der Videoarchivar James ( Harry Shum Jr. ) lebt ein freudloses Leben im Chicago der Jahrtausendwende. Seine Frau Hannah ist vor drei Jahren spurlos verschwunden. Durch seine Arbeit stößt er auf die Aufzeichnung einer mysteriösen Piratenausstrahlung: Jemand hatte das reguläre TV-Signal gehackt und ein verstörendes Video eingespielt.