Psychiater der Universität Greifswald starteten am Montag zusammen mit dem Kölner Verein
medica mondiale eine Untersuchung, in der in den kommenden Monaten deutsche Vergewaltigungsopfer des Zweiten Weltkrieges befragt werden. Betroffene können sich direkt bei den Forschern melden (siehe Kasten). Genaue Zahlen über die Frauen, die während des Krieges Opfer einer Vergewaltigung wurden, gibt es nicht. Nicht nur die Täter schwiegen, auch die Opfer redeten nicht - aus Scham oder Angst, erneut mit dem Thema konfrontiert zu werden. Psychische folgen vergewaltigung von. Zudem war in der DDR eine Diskussion über Vergewaltigungen durch Rotarmisten staatspolitisch nicht gewollt. Doch Kuwert ist sich sicher: "Kriegsvergewaltigungen waren ein Massenphänomen und nicht nur in der Roten Armee zu finden. " Dem Verein medica mondiale ist daran gelegen, die Problematik zu enttabuisieren und den betroffenen Frauen das Stigma zu nehmen. Nur so könne eine individuelle Bearbeitung und kollektive Erinnerungskultur ermöglicht werden, sagt medica-mondiale-Leiterin Monika Hauser.
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Greifswald - "Dreiundzwanzig Soldaten hintereinander. Ich musste im Krankenhaus genäht werden. Nie wieder will ich etwas mit einem Mann zu tun haben. Psychische folgen vergewaltigung. " So beschreibt die Publizistin Ursula von Kardorff in ihren "Berliner Aufzeichnungen" die Erlebnisse einer Freundin im September 1945. Kriegsvergewaltigungen gehören bis heute zu den großen Tabus des Zweiten Weltkrieges, egal ob die Opfer aus Russland, der Ukraine oder Deutschland stammen. In einzelnen literarischen Werken, Tagebuchaufzeichnungen oder von Donnerstag an mit dem Kinofilm "
Anonyma" rückt das Thema in die Öffentlichkeit. "Eine systematische wissenschaftliche Aufarbeitung der durch Vergewaltigungen ausgelösten Traumatisierungen und der Langzeitfolgen fehlt bis heute", sagt der Psychiater der Greifswalder Universität, Philipp Kuwert. Das Schicksal von Hunderttausenden, wenn nicht sogar von fast zwei Millionen deutscher Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges vergewaltigt wurden, soll nun erstmals in einer Studie wissenschaftlich untersucht werden.
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Die Folgen reichten bis zu körperlichen Erkrankungen. Die Ärztin Monika Hauser sieht deutliche Parallelen zwischen den Vergewaltigungen in aktuellen Kriegsgebieten und denen während des Zweiten Weltkrieges. "Vergewaltigungen haben kriegsstrategische Bedeutung. Soldaten üben Macht und Rache aus. Sie verletzen den Feind, indem sie ihm die Frau nehmen. " Mit der Vergewaltigung verliere die Frau ihr intimstes Selbst. Der Verein medica mondiale erhofft sich mit der Studie ein besseres Verständnis von Langzeitfolgen und Ansätze für Therapien. Vergewaltigung / Nötigung : Frauenberatungs- und Fachstellen. Selbst 63 Jahre nach Kriegsende und dem traumatisierenden Erlebnis sei es für Therapien von kriegsvergewaltigten Frauen nicht zu spät, zeigt sich Kuwert überzeugt. "Viele Traumatisierte haben am Ende ihres Lebens das Gefühl, nicht abschließen zu können. " Allein das Sprechen über die Erlebnisse habe einen "heilenden Effekt". Die Initiatoren dringen auf die Entwicklung spezieller Therapien, gerade in Pflege- und Altenheimen, wo durch unkundige Behandlung das Tabu bis heute nachwirke.
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Was ist Vergewaltigung bzw. sexuelle Nötigung? Eine Vergewaltigung ist eine extreme Form von sexueller Gewalt, bei der Sexualität als Mittel zur Machtdemonstration, Demütigung und Unterwerfung eines Menschen eingesetzt wird. Vergewaltigung – Körper und Seele leiden oft dauerhaft » Psychologie. Als Vergewaltigung gilt jede Form des Eindringens in den Körper einer Person gegen deren erkennbaren Willen. Rechtlich gilt eine Vergewaltigung als besonders schwerer Fall der sexuellen Nötigung. Beides sind Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung und gegen das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Eine Vergewaltigung bedeutet für jede Frau und für jedes Mädchen eine massive Verletzung ihrer Persönlichkeit und körperlichen Unversehrtheit. Ihr wird der Wille einer anderen Person mit Gewalt aufgezwungen – und dies im äußerst sensiblen Bereich ihrer sexuellen Selbstbestimmung. Eine Vergewaltigung ist immer ein massiver Angriff auf die gesamte Persönlichkeit und wird als existenzielle Bedrohung empfunden, die meistens mit akuter Todesangst einhergeht.
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Zusammenfassung Eine Vergewaltigung ist stets ein schwerwiegendes, traumatisches Ereignis, das einen tiefen Einbruch in die Lebenskontinuität der betroffenen Frau bedeutet. Das im Rahmen einer Vergewaltigung erlebte Gefühl von Ohnmacht, Hilflosigkeit und Verletzbarkeit erschüttert das Sicherheits-bewusstsein in seinen Grundfesten und führt zu erheblichen psychosozialen Folgeerscheinungen ( Sutherland und Scherl, 1970). Die Frauen erleben während der Tat meist das Gefühl einer "Lähmung". Sie fühlen sich vom Willen des Täters überwältigt. Manche Frauen berichten von einem Entfremdungsgefühl — von einer emotionalen sowie körperlichen Anästhesie, in der sie weder Gefühle noch körperliche Empfindungen wahrnehmen, so dass sie ihren Körper vom Ich getrennt erleben −90, 7% der Frauen empfinden Todesangst ( Feldmann, 1992). Preview
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CAS
Google Scholar
Sutherland S, Scherl DJ (1970) Patterns of response among victims of rape.
Seinen Besitzanspruch auf die Partnerin geltend zu machen. Selber nicht zu Rechenschaft verpflichtet zu sein. … und vor allem auch:
Sich maximal gewiss zu sein, dass die Partnerin nicht genau das tut, wovon sie einst überzeugt war: sich so etwas auf keinen Fall bieten zu lassen. Anders ausgedrückt: Es geht darum, die vermeintliche Partnerschaft in eine Herrschaft umzuwandeln. Langzeitfolgen einer Vergewaltigung: Schmerzen an Körper und Seele. Und eine Rollen- und Rechteverteilung zu schaffen, die Anfang des vergangenen Jahrhunderts der Norm entsprach, mit den heutigen Vorstellungen von Gleichberechtigung aber unvereinbar, und für kaum eine Partnerin erstrebenswert ist. Um die eigenen Beziehungsvorstellungen Realität werden zu lassen, bedarf es aus Sicht des "Partners" Wegen und Methoden, mittels denen die Partnerin sukzessive ihrer Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit beraubt und stattdessen der eigenen Herrschaft und Kontrolle unterworfen wird. Genau hier kommt psychische Gewalt ins Spiel. Und die durch sie bewirkte sukzessive Destabilisierung, Verunsicherung und Schwächung der Partnerin.
Die Vergewaltigungen an jungen Frauen nehmen weltweit zu. Seit 1974 ist die Rate der Vergewaltigungen an Frauen im Alter von 20-24 Jahren über 50 Prozent gestiegen. Doch wissen wir auch, mit welchen Folgen ein Opfer zu kämpfen hat? Die psychischen Schäden eines Opfers halten oft sehr lange an. Während der Tat stehen die Opfer oft Todesängste aus, die meisten befinden sich während oder unmittelbar nach der Tat in einem Schockzustand, erklärt "Wikipedia". Viele Frauen sind nach einer Vergewaltigung so geschockt, dass sie das Geschehnis noch gar nicht realisieren können und somit ganz ruhig und gelassen sind, andere wiederum brechen zusammen und weinen. Doch egal wie gefasst und taff eine Frau auch ist, an keiner Frau zieht eine Vergewaltigung vorüber, ohne dass es innere Narben hinterlässt, berichtet die Webseite "Über-Lebt". Das Opfer trägt in vielen Fällen körperliche Verletzungen davon, doch die seelischen Verletzungen sind viel extremer und heilen nur sehr langsam und in manchen Fällen auch gar nicht.