Ich bin keine nicht die perfekte Freundin, aber trotzdem gibt es nichts das ich bereue. Nichts, dass ich getan hätte und niemand anderes, der ich gewesen wäre, hätte nie gut genug für dich sein können. Niemand wäre gut genug für dich. Ich war nur die, die die nicht das Glück hatte, sich nicht in dich zu verlieben. Und wäre es nicht ich gewesen, wäre es ein anderes Mädchen und das habe ich erst jetzt eingesehen. Es gab nichts, dass ich tun konnte um dich wieder dazu zu bringen mich zu lieben, weil du einfach nicht im Stande warst zu lieben und nicht, weil etwas mit mir nicht gestimmt hat. Ich bin immer noch verletzt und ich bin immer noch wütend. Ich will all die Monate meines Lebens, die du mir genommen hast, zurück. Jetzt würde ich sie jemandem schenken, der mich so geliebt hätte, wie ich es auch verdient habe. Aber Stück für Stück fange ich an zu verstehen, dass es nicht in meiner Macht war. Ich war genauso wunderschön, klug, interessant und liebenswert wie du es gebraucht hättest und es war nicht meine Schuld, dass dir nichts und niemand gut genug war.
- Ich war nie gut genug en
Ich War Nie Gut Genug En
Ein Ziel hat sie keines. «Das war das Problem: Ich war nie gut genug, musste immer weitermachen. » An den Wochenenden merken ihre Eltern, dass etwas nicht stimmt. «Sie war unglücklich, hat abgenommen. Nicht dramatisch, drei oder vier Kilo», erinnert sich ihre Mutter. «Wir stehen uns nahe, also habe ich sie darauf angesprochen. » Mia ist erleichtert. » Vorwürfe schaden Nicht immer kommt es so schnell zum Gespräch. Oft warten Eltern zu, Freunde sind verunsichert, Lehrer wollen sich nicht einmischen. So verstreicht wertvolle Zeit. «Wir raten Angehörigen immer zum Gespräch», sagt Iris Cook. Das «Wie» spiele eine entscheidende Rolle. «Hören Sie zu, zeigen Sie Verständnis. Machen Sie keine Vorwürfe und senden Sie sachliche Ich-Botschaften. Erklären Sie der betroffenen Person, dass sie Ihnen wichtig ist und dass Sie sich Sorgen machen. » «Meine Freundinnen sprachen mich erst spät an. Ich war mir sicher, dass ich ihnen egal war. » Mia Nauer* Bei der AES können sich Betroffene und Angehörige kostenlos melden.
Die Fachstelle informiert, berät und vernetzt. «Wir finden heraus, wo eine Person steht und wie wir sie am besten motivieren können», so Cook. Einen goldenen Weg gebe es nicht – mal helfe eine Ernährungsberaterin, mal ein Psychologe. In den meisten Fällen sei es sinnvoll, eine Essstörung von mehreren Seiten anzugehen. Und wenn die betroffene Person alles abstreitet? «Dann wird es schwierig. Ich würde raten, alle Register zu ziehen: Freunde, Verwandte, Vertrauens- und Fachpersonen. Wenn gar nichts hilft, ist manchmal leider eine Zwangseinweisung in die Klinik nötig. » Mehr Anfragen wegen Corona
Mia Nauer besucht im Herbst 2019 eine Veranstaltung der AES und sieht wöchentlich eine Ernährungspsychologin. Diese rät zu einer Klinik, doch dafür ist Mia noch nicht bereit. Zwischen August und Dezember nimmt sie 10 Kilo ab, erst da sprechen sie ihre Freundinnen an. «Ich war enttäuscht, dass es so lange gedauert hat. Ich war mir sicher, dass ich ihnen egal bin», sagt sie. «Die waren hilflos, genau wie ich», sagt ihr Bruder.