Zirkus is nich ist ein bewegender Film, eine Perle: Der WDR hat ihn schon gekauft, und alle die den Film auf der Berlinale nicht sehen können, sollten ihn dort demnächst in der Reihe "Menschen hautnah" bewundern.
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Die Mutter ist mit der Erziehung überfordert und überträgt einen großen Teil der Verantwortung auf Dominik. Der einzige Ort, an dem auch er einmal Kind sein darf, ist das Kinderzentrum "Arche". Laut einer Unicef-Studie leiden Kinder in Deutschland nicht nur materielle, sondern auch emotionale Not...
Müller: Die größte Armut, die wir sehen, ist tatsächlich die emotionale. Viele Kinder fühlen sich alleine gelassen und haben keine Bezugsperson. Sie kommen auch deshalb zum Essen zu uns, weil sie mit Menschen am Tisch sitzen wollen, die ihnen zuhören. In vielen Familien wird gar nicht mehr gesprochen. Da sitzt dann jedes Kind in seinem Zimmer mit dem Fernseher und isst sein eigenes Abendbrot. Was wurde aus dominik zirkus is nich 1. Oder Kinder müssen - wie im Fall von Dominik - in die Verantwortungsrolle eines Erwachsenen schlüpfen, weil die Eltern nicht genug Kraft haben. Schult: Dominik ist mit seinen acht Jahre für seine Mutter der Ansprechpartner, was die Lebensplanung angeht. Und jemand, mit dem sie ihren Alltag gemeinsam bewältigt.
FBW-Pressetext
Die "neue Armut" wird in den Medien breit diskutiert. Sehen kann man sie allerdings nur, wenn man genau hinblickt. Dies tut die junge Regisseurin Astrid Schult in ihrem beeindruckenden 43-minütigen Dokumentarfilm, der dem achtjährigen Dominik durch seinen Alltag in einer Berliner Hochhaussiedlung folgt. Seine Mutter zieht ihn und seine beiden jüngeren Geschwister allein groß, er trägt dabei bereits die Verantwortung eines Erwachsenen. Was wurde aus dominik zirkus is nich facebook. Der Film verzichtet ganz auf soziopolitische Kommentare und beobachtet anteilnehmend, ohne emotional oder gar rührselig zu werden. Der Film
Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Die "neue Armut" ist in Deutschland ein breit diskutiertes Thema. Sehen kann man sie allerdings nur, wenn man genau hinschaut. Dies tut Astrid Schult in ihrem Film "Zirkus is nich". Mit der Kamera folgt sie dem achtjährigen Dominik durch seinen Alltag in einer Berliner Hochhaussiedlung: auf der Straße spielen, auf die kleine Schwester aufpassen, Schularbeiten machen mit der Mutter bei laufendem (stummem) Fernseher.