Im Gästebuch unserer Kirche schreiben Menschen auf, wie sie auf ihrem Lebensweg Halt und Hilfe erfahren haben und wofür sie Gott danken. Dort findet sich der Eintrag einer Frau, die sich an ihre Hochzeit vor vielen Jahren erinnert und schreibt, ihr Mann sei wenige Jahre später ums Leben gekommen, sie blieb allein mit zwei kleinen Kindern. Nun komme sie jedes Jahr um ihren Hochzeitstag herum wieder in die Kirche. Sie sei dankbar, dass sie mit ihren beiden Kindern gut zurecht komme und dass sie sich gut verstünden. Fürchte dich nicht denn ich habe dich erlöst van. Aus ihren Zeilen spricht Vertrauen und der Mut, nach vorne zu blicken und für die da zu sein, die ihre Nähe brauchen. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Ich weiß von einem Mann in fortgeschrittenem Alter, bei dem eine Krebserkrankung festgestellt wurde. Auf mitfühlendes Nachfragen, wie es ihm gehe, antwortet er knapp: Ich bin eine Kämpfernatur. Tausende andere haben diese Krankheit auch, die Ärzte tun ihr Bestes.
Fürchte Dich Nicht Denn Ich Habe Dich Erlöst Van
15 Ich bin der HERR, euer Heiliger, der ich Israel geschaffen habe, euer König. 16 So spricht der HERR, der im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn macht, 17 der ausziehen lässt Wagen und Rosse, Heer und Macht – da liegen sie, stehen nicht wieder auf, sind verglüht wie ein Docht, erloschen: 18 Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! 19 Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde. 20 Das Wild des Feldes preist mich, die Schakale und Strauße; denn ich will in der Wüste Wasser und in der Einöde Ströme geben, zu tränken mein Volk, meine Auserwählten; 21 das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen. Gott tilgt Israels Sünde 22 Nicht, dass du mich gerufen hättest, Jakob, oder dass du dich um mich gemüht hättest, Israel. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst | Seelsorge im Alter. 23 Mir hast du nicht die Schafe deines Brandopfers gebracht noch mich geehrt mit deinen Schlachtopfern. Ich habe dir nicht Arbeit gemacht mit Opfergaben, habe dich auch nicht bemüht mit Weihrauch.
Und ich will Sie mitnehmen auf die Gedankenwege, die sich daran anschlossen. Zunächst schicke ich vorneweg: Ich höre sehr gerne klassische Musik. Ich gehe regelmässig in die Oper in Stuttgart. Auch Reflexionen über verschiedenste Themen kommen in meinem Alltag als Politikerin, insbesondere auch als Landtagspräsidentin, sehr regelmässig vor. Politik betrifft immer das gesamte Zusammenleben in einer Gesellschaft. Da sind die Themen natürlich vielfältig. Beides zusammen aber, Reflexion eines klassischen Musikstücks – das ist für mich eine Premiere. Damit auch in der Hinsicht ein «erstes Mal». Ich habe mich also vor ein paar Wochen, abends nach einer Plenarsitzung, in mein Büro gesetzt und YouTube aufgerufen. Ich gebe zu: Ich war an diesem Tag schon etwas müde. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Die Debatten im Parlament waren intensiv, teilweise hitzig, auch die ein oder andere verbale Grenzüberschreitung hatte leider stattgefunden. Auf dem Schreibtisch meiner Sekretärin lag ein geschmackloser Hassbrief für mich. (Ich erspare Ihnen die Formulierungen. )