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- Cda honig im kopf 1
Cda Honig Im Kopf 1
Und der Amandus, den er in Honig im Kopf spielt, ist eine Paraderolle für ihn, schwankend zwischen leisem Witz und tiefer Tragik. Denn der ehemalige Landarzt Amandus, der Vater von Niko (Schweiger), hat Alzheimer. Das macht der Film schon in den ersten Szenen deutlich, wenn Amandus seine verstorbene Frau bei ihrer Trauerfeier mit falschem Namen nennt oder über ihre Brüste spricht. Die Krankheit hat anfangs noch ihren anarchistischen Charme. Aber dann wird für Niko und seine Frau Sarah (Jeanette Hain) schnell klar, dass Amandus nicht mehr allein blieben kann. Sie nehmen ihn bei sich auf – worüber sich aber wirklich nur ihre Tochter Tilda (Emma Schweiger) freut. Beim Einzug in das mondäne Schloss der Familie richtet Amandus erst einmal die Nobelkarosse davor zugrunde – das gehört wahrscheinlich zu den Standards deutscher Komödien. Zlag! - Honig im Kopf. Aber in der Beschreibung von Amandus' Krankheit bleibt Schweiger erstaunlich feinfühlig, auch wenn er wirklich extreme Begleitumstände des Leidens – wie Aggressivität – ausspart.
Mein Name ist Dr. Lankester Merrin, ich bin Neurologe an der Filmakademie Berlin und habe den traurigen Auftrag, diesen bedauerlichen Unfall von einem Spielfilm zu durchleuchten. Auf geht's, - schauen wir uns 'Honig im Kopf' doch mal etwas genauer an! Die gute Nachricht vorweg: nach einer ausgiebigen Analyse des Streifens kann ich Entwarnung geben: Dieter Hallervordens kognitiver Zustand hat sich seit Mitte der 70er nicht signifikant verändert. Der Mann ist bereits seit geraumer Zeit palim-palim. Hier kann also aufgeatmet werden. Honig im Kopf - Filme. Und doch finde ich eine ganze Reihe Anhaltspunkte, die auf eine hochgradige neurodegenerative Erkrankung des Film schließen lassen. So versucht "Honig im Kopf" die wahnwitzige Kapriole das medienwirksame Thema "Alzheimer" durch das Schweiger'sche Komödien-Schema zu zwängen. Dass die abgedroschene Film-Ästethik offensichtlich immer noch einem Millionenpublikum gefällt oder besser gesagt, dass der sich stets wiederholende Aufbau der Filme ein Millionenpublikum offensichtlich nicht langweilt, gibt mir ein psychoanalytisches Rätsel auf, das ich momentan nur mit "gesellschaftlicher Verblödung" oder sogar "Übertragung" beantworten kann.