Jan Assmann Thomas Mann und Ägypten Mythos und Monotheismus in den Josephsromanen C. H. Beck Verlag, München 2006
ISBN
9783406549779 Gebunden, 256 Seiten, 22, 90
EUR
Klappentext In der Begegnung mit dem Alten Ägypten erschloss sich Thomas Mann eine kulturelle Tiefendimension der Zeit. Seine Josephsromane kreisen um die Frage, die auch Proust, Bergson und Freud beschäftigte: in welcher Weise die Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt, und sie geben darauf einige der klügsten, reflektiertesten und differenziertesten Antworten. Gerade in seinen Einsichten zum Wesen des Mythos, zur Entstehung des Monotheismus, zum kulturellen Gedächtnis und zur historischen Anthropologie und Psychologie erweist sich Thomas Mann als einer der bedeutendsten Kultur- und Religionswissenschaftler des 20. Jan assmann joseph und seine brüder en. Jahrhunderts. Den bislang noch wenig erschlossenen Dimensionen seines Werkes geht Jan Assmann in seinem neuen Buch nach. Es geht hier um "das mythische Selbst", einen der kühnsten Entwürfe historischer Anthropologie, die "mythische Zeit", ein Problem, das Thomas Mann auch in anderen Romanen und Essays beschäftigte, sowie um das spannungsreiche, aber für Mann in keiner Weise sich ausschließende Verhältnis von Mythos und Monotheismus.
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Jan Assmann Joseph Und Seine Brüder Deutsch
An "Joseph und seine Brüder", seiner zwischen 1926 und 1943 entstandenen Verarbeitung eines biblischen Urstoffes, kann man Thomas Manns einzigartige Meisterschaft beim Erzählen großer Themen verfolgen. Wie wunderbar bereichernd und außerordentlich unterhaltsam Mann die biblische Vorlage gestaltet, wie intensiv man in ihr seine Bezüge zur jahrhundertealten Beschäftigung etlicher Geistesgrößen bis zur Aktualität seiner Zeit entdeckt - und dann sogar Parallelen zu Entwicklungen der Zeit seiner eigenen Lektüre - all das vermittelt zusammen mit Thomas Manns ästhetischer Sonderklasse dem Leser ein gigantisches Lektüreglück: und das lange vor Erreichen des "Alpen"-Gipfels.
Sie häuft neben das Textgebirge Thomas Manns einen sogar noch ein wenig längeren Kommentar zu einer Gesamtmasse von nun 4100 Seiten. Wer glaubt, das sei eine Angelegenheit für fleißige Fachleute, den belehrte ein Blick ins Publikum des zum Brechen gefüllten großen Saals der Akademie eines Besseren. Jan assmann joseph und seine brüder deutsch. Wenn es so etwas wie Bildungsbürgertum noch gibt, dann war es hier zu sehen. Borchmeyer tat einen guten Griff, indem er gleich auf den theologischen Kern zusteuerte und ein paar Absätze aus dem Kapitel "Wie Abraham Gott entdeckte" vortrug. Das darauf folgende Zwiegespräch der beiden Hauptherausgeber, die sich wie ein altes Paar die Bälle zuwarfen, riss mit jedem Satz eine neue Fluchtlinie in die Geistesgeschichte auf. Abrahams ehrgeizig-demütiger Wunsch, nur dem Höchsten zu dienen, also noch hinter den Himmel mit Sonne, Mond, Sternen, Weltall zu gehen und Gott transzendent zu denken, ihn regelrecht herausdenken, so wie man eine Figur aus Gestein herausmeißelt, ist eben keine "Erfindung", sondern eine "Entdeckung".