22. Oktober 2017 · 14:54
Über die Geduld
(von Rainer Maria Rilke)
Man muss den Dingen die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann, alles ist austragen – und dann gebären…
Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte. Übersetzung des Gedichts "Man muss den Dingen..." - Rainer Maria Rilke Diskussionforum. Er kommt doch! Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos, still und weit…
Man muss Geduld haben Mit dem Ungelösten im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antworten hinein. Anmerkung: Diese Zeilen stammen aus einem Brief von Rainer Maria Rilke "an einen jungen Dichter" (Franz Xaver Kappus), in dem sie eingestreut sind.
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Man muß den Dingen....
die eigene, stille,
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann;
alles ist austragen – und
dann Gebären...
Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt
Und getrost in den Stürmen
Des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte. Er kommt doch! Liebe Rilke Interessierte - kann mitr jemand die Quelle bzw. Überschrift (ß) zu diesem Gedicht nennen. Ich habe das Forum schon abgesucht und bin leider nicht fündig geworden. Viele Dank
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,
so sorglos still und weit... Rilke briefe an einen jungen dichter man muss den dingen im alltag. Man muß Geduld haben,
gegen das Ungelöste im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer fremden Sprache
geschrieben sind. Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antwort hinein.
Rilke Briefe An Einen Jungen Dichter Man Muss Den Dingen 2
Dieses in Schmerzen und Erniedrigungen ausgetragene Menschentum der Frau wird dann, wenn sie die Konventionen der
Nur-Weiblichkeit in den Verwandlungen ihres äußeren Standes abgestreift haben wird, zutage treten, und die
Männer, die es heute noch nicht kommen fühlen, werden davon überrascht und geschlagen werden.
Rilke Briefe An Einen Jungen Dichter Man Muss Den Dingen Meaning
Das ist alles, lieber Herr Kappus, was ich Ihnen heute zu sagen vermag. Aber ich sende Ihnen zugleich den Separatdruck
einer kleinen Dichtung, die jetzt in der Prager «Deutschen Arbeit» erschienen ist. Dort rede ich weiter zu Ihnen vom Leben
und vom Tode und davon, daß beides groß und herrlich ist.
Rom, am 23. Dezember 1903
Mein lieber Herr Kappus,
Sie sollen nicht ohne einen Gruß von mir sein, wenn es Weihnachten wird und wenn Sie, inmitten des Festes, Ihre
Einsamkeit schwerer tragen als sonst. Aber wenn Sie dann merken, daß sie groß ist, so freuen Sie sich dessen;
denn was (so fragen Sie sich) wäre eine Einsamkeit, welche nicht Größe hätte; es gibt nur eine
Einsamkeit, und die ist groß und ist nicht leicht zu tragen, und es kommen fast allen die Stunden, da Sie sie gerne
vertauschen möchten gegen irgendeine noch so banale und billige Gemeinsamkeit, gegen den Schein einer geringen
Übereinstimmung mit dem Nächstbesten, mit dem Unwürdigsten... Rilke.de - Briefe an einen jungen Dichter. Aber vielleicht sind das gerade die Stunden,
wo die Einsamkeit wächst; denn ihr Wachsen ist schmerzhaft wie das Wachsen der Knaben und traurig wie der Anfang der
Frühlinge. Aber das darf Sie nicht irre machen. Was not tut, ist doch nur dieses: Einsamkeit, große innere
Einsamkeit. Insich-Gehen und stundenlang niemandem begegnen, - das muß man erreichen können.