Wie viel Freiheit soll eingeschränkt werden, um wie viel Sicherheit zu garantieren? Je grösser die Angst vor Gefahren, desto grösser sind die Einbussen der Freiheit, die man in Kauf zu nehmen bereit ist. Recht ist nicht gerechtigkeit deutsch. Die Freiheit der anderen
Abgesehen davon, dass diese Ängste erstaunlicherweise umso mehr in Irrationalität umschlagen, je mehr man sie «ernst nimmt», besteht das Hauptproblem darin, dass die Abwägung zwischen Freiheit und Sicherheit regelmässig darauf hinausläuft, dass Freiheitseinschränkungen nicht flächendeckend eingeführt werden, sondern selektiv sind und nur eine bestimmbare Minderheit treffen. Weil die breite Öffentlichkeit davon nicht betroffen ist, wird der natürliche politische Kontrollvorgang unterminiert, in dem geprüft wird, ob diese Einschränkungen gerechtfertigt sind. Können Einschränkungen von Freiheitsrechten, wenn auch vage, auf eine spezifische Minderheit fokussiert werden, stellen wir unsere Sicherheit ohne weiteres über die Freiheit der anderen. Der Grund dafür ist, dass in diesen Fällen unsere Freiheit nicht wirklich zur Disposition steht.
- Recht ist nicht gerechtigkeit und
Recht Ist Nicht Gerechtigkeit Und
Eine allgemein gültige Definition von Gerechtigkeit werden wir aber nicht finden. Denn letztlich handelt es sich um eine Wertungsfrage, die von den Menschen unterschiedlich beantwortet wird. Vielen Dank für das Gespräch.
Ethik hingegen umfasst Urteile darüber, was geboten oder verboten, richtig oder falsch ist. Sie ist nicht von äußeren Setzungen abhängig und hat auch keine direkte Außenwirkung. Es handelt sich eher um Reflexion, also einen inneren Vorgang. Deswegen kann man "Ethik" auch als "Reflexionswissenschaft" bezeichnen. Dass die beiden Bereiche – Recht und Ethik – gerne durcheinander geworfen werden, hat zunächst sprachliche Gründe. Wir sprechen auch unter ethischen Gesichtspunkten von "Recht", "Unrecht" und "Gerechtigkeit". Dazu kommt natürlich, dass es enge Wechselbezüge zwischen beiden Bereichen gibt. Wenn Politiker Gesetze erlassen, lassen sie sich schon von dem leiten, was sie für "gerecht" halten, also von ethischen Überlegungen. Dasselbe gilt auch in der Justiz. Warum ist Recht ungleich Gerechtigkeit? (Philosophie). Mir haben zwei Richter, einer im Verwaltungsgericht, einer im Amtsgericht, mal aus eigener Erfahrung berichtet, wie sie Urteile fällen. Dabei steht häufig die ethische Abwägung sogar am Anfang. Die "Kunst" des Juristen besteht dann daraus, das, was er für gerecht hält, auch rein juristisch zu begründen.