Impuls zur Gründung: Ein Vortrag von Theodor Fliedner in Stettin war für Pastor Rudolf Palmié und Kinderarzt Dr. Steffen der Anlass, sich mit einigen Frauen in einer Mietwohnung der Not kranker Kinder anzunehmen. Am 15. Mai 1851 wurde die Kinderheil- und Diakonissenanstalt in Stettin gegründet. Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die Schwesternschaft durch die Erweckung in der Gemeinschaftsbewegung einen geistlichen Aufbruch. Auch äußerlich wuchs die Schwesternschaft. Um 1920 gab die Verlegung des Mutterhauses aus der Innenstadt von Stettin nach Stettin-Finkenwalde dem Werk einen weiten Rahmen und vermehrte Möglichkeiten in der Pflege und Betreuung kranker und sozialschwacher Kinder. Mutterhaus. Außerdem waren Schwestern tätig in Kinderheimen an der Ostsee, in Krankenhäusern im Ruhrgebiet und auf vielen Gemeindestationen in Pommern. 1945 zwangen die Kriegsereignisse die Schwestern mit über 300 Kindern aus Finkenwalde auf die Flucht. In Bad Harzburg besaß das Mutterhaus ein Erholungsheim. Dieses wurde Anlaufstelle für die geflüchteten Schwestern und damit Ausgangspunkt für einen Neuanfang in der Geschichte des Mutterhauses sowie die neue Zentrale der Schwesternschaft.
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Ehemaliges Kinderheim Norderney Syndrome
Der Vater schrieb lieber ausführlich über das Wetter in Berlin und bat seine Tochter, ihm eine Postkarte mit dem Borkumer Leuchtturm zu schicken: "Sehr hübsch wäre es auch natürlich, wenn Du den Leuchtturm mal malen würdest. " Und die Mutter ermahnte die Tochter, sich brav bei den ungeliebten Erzieherinnen zu bedanken. Sie sei "sehr enttäuscht" von ihren Eltern gewesen, sagt Ludwig heute. 10 / 10
Das Schweigen brechen: Immer mehr ehemalige Opfer der Kinder-Ferienheime äußern sich inzwischen öffentlich - hier eine aktuelle Aufnahme der Buchautorin Sabine Ludwig. Ihre Erinnerung an die Erzieherinnen in den Heimen: "Sie waren alle von einer gleichgültigen Brutalität. Ehemaliges kinderheim norderney news. " Foto: Paulus Ponizak
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Vergessene Schicksale: In der Nachkriegszeit wurden in der Bundesrepublik systematisch Kinder für meist sechs Wochen in Kurheime verschickt. Dort sollten sie aufgepäppelt werden, mit einer "besonderen Liebe" (Aufnahme von einem Kinderheim auf Norderney, 1961). In Wirklichkeit wurden in den Ferienheimen aber zahlreiche Kinder seelisch und körperlich misshandelt. Einige wenige Betroffene hatten darüber in den vergangenen Jahren berichtet; dass dies keine Einzelfälle waren, hatte 2017 die Journalistin Lena Gilhaus in Beiträgen für die "Zeit" und den Deutschlandfunk recherchiert. Foto: privat
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Anja Röhl, hier 1958 im Alter von etwa drei Jahren mit ihrer Familie, wurde mehrfach in Heime verschickt. Ehemaliges kinderheim norderney syndrome. Beim ersten Mal kam sie als Fünfjährige in das Hamburger Kinderheim in Wyk auf Föhr. Das zweite Mal als Achtjährige in ein Heim im Teutoburger Wald. 3 / 10
Röhl empfand ihre Aufenthalte und die mitunter sadistischen Erziehungsmethoden der Erzieherinnen als traumatisierend (hier eine Aufnahme im Alter von fünf Jahren, dem Zeitpunkt ihrer ersten Verschickung).