10. Februar 2018 | Zusammenarbeit
Captain's Dinner ist mit Rezepten in dem neuen Kochbuch dabei! Quitten sind ein (fast) vergessenes Obst. Kaum noch jemand kennt oder nutzt diese Frucht. Markus Wittur hat sich dem Erhalt alter Quittensorten verschrieben. Der fränkische "Quittenretter" hat eine einzigartige und sehr persönliche Rezeptsammlung über diese goldgelbe Frucht mit dem besonderen, ja betörenden Duft herausgegeben. Schön, dass meine Rezepte und Fotos nun in diesem Buch vertreten sind. Cydonia Oblonga ist der botanische Name der Quitte. Und wenn es jemanden gibt, bei dem man von einer wahren Leidenschaft zu diesem Obst sprechen kann, dann ist es Marius Wittur. Er entdeckte diese Liebe schon als Student und baute sie später zusammen mit seiner Frau immer weiter aus. Zunächst suchten sie alte Quittensorten und pachteten aus Liebhaberei alte Quittenhaine, später gründeten sie das "Fränkische Rekultivierungsprojekt alter Quittensorten MUSTEA". Um der immer größeren Erntemengen Herr zu werden, begannen sie, die Quitten zu Wein zu verarbeiten.
Quittenwein - [Essen Und Trinken]
Bronnbach
Foto: Matthias Ernst | Marius Wittur (mit Mütze) führte durch den 2019 eröffneten Bronnbacher Quittenpfad und ließ die Teilnehmer an seinem Wissen teilhaben. Quittenbäume sind trotz ihrer guten Nutzungsmöglichkeiten heute in den Fluren und Wiesen nicht mehr sehr häufig vertreten. Vollkommen zu Unrecht, wie Marius Wittur bei den Bronnbacher Quittentagen ausführte. Wittur ist ein absoluter Kenner der Frucht und wird oft auch als "Quittenpapst" bezeichnet. Er ist ein Besessener im positiven Sinne. Denn sein ganzes Leben dreht sich seit über 20 Jahren fast ausschließlich um die Quitte.
(Fast) Vergessenes Fruchtwunder: Die Quitte - Baumpflegeportal
Gefördert wird dort insbesondere die emotionale und soziale Entwicklung der jungen Frauen und Mädchen. Der Exkursionstag endete mit einem Wortgottesdienst, den Landvolkseelsorger Wolfgang Scharl gestaltete. Auf dem Bild: Auf dem Quittenlehrpfad bei Astheim ging es unter Leitung von Marius Wittur (Mitte, mit Hut) an alten Beständen von Quittenbäumen vorbei. Text: POW/ Foto: Walter Sauter (POW)
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Doch ein solches Projekt wollte auch finanziert sein. Und hier hatte er eine weitere Idee: Wir erzeugen mit unseren Früchten einen Quittenwein. Immerhin hatten diese Möglichkeit schon die alten Ägypter entdeckt. Und auch die Römer kannten längst Quittenwein, wie Plinius (23 - 79 n. Chr. ) in seinem Naturkundebuch beschreibt. Mustea hieß die römische Mostquitte. "Heureka", dachte da Wittur, "das ist der Name für meinen Quittenwein". Quitten bezaubern nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge. © Einen Teil seiner Kenntnisse bezog er von dem Nordheimer Slow Food Mitglied, Bio-Winzer und Edelbrenner Manfred Rothe, bei dem Wittur arbeitete. Das Apfelweinmachen kannte er aus seiner Taunusheimat. Mit diesem Wissen begann er 2003 ganz für sich allein mit der Vinifizierung seiner ersten Ernte. Und der Wein gelang. Noch besser wurde der des Jahres 2004, sein erster Wein der Marke Mustea. Später kamen ein Quitten-Barrique und ein Quitten-Secco hinzu. Die Qualität der Weine war so überzeugend, dass jeder Jahrgang rasch ausverkauft war.