Dieser Artikel behandelt den Roman von Don DeLillo. Für die Fotografie von Richard Drew siehe The Falling Man. Falling Man ist ein 2007 erschienener Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Don DeLillo. Der Roman thematisiert die Konsequenzen der Terroranschläge vom 11. September 2001 für ein in die Ereignisse verwickeltes Paar und die Gedanken des Terroristen Hammad. Die deutsche Übersetzung erschien im Oktober 2007 im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Inhalt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Keith und Lianne leben zusammen mit ihrem Sohn Justin in New York. Keith arbeitet in einer Anwaltskanzlei im World Trade Center. Ausgangspunkt des Romans sind die Terroranschläge vom 11. September 2001, bei denen zwei Flugzeuge in die beiden Türme des World Trade Centers flogen, die daraufhin einstürzten. Zum Zeitpunkt der Anschläge ist Keith im Nordturm der Zwillingstürme. Er kann sich zwar retten (De Lillo beschreibt ihn nach der bekannten Fotografie vom 11. September 2001, auf der ein Mann mit verdrecktem Anzug und einer Aktentasche zu sehen ist, der sich inmitten der Trümmer vom World Trade Center befindet und sich ein Tuch vor den Mund hält), ist aber psychisch von den Ereignissen gestört und kapselt sich langsam von seiner Ex-Frau Lianne und ihrem gemeinsamen Sohn Justin ab.
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Falling Man Don Delillo Kapitelzusammenfassung 3
Die Anschläge vom 11. September sind als ein solches Ereignis in die Geschichte eingegangen. In "Falling Man" lässt Don DeLillo seine Figuren die Attacken auf die Twin Towers in New York und das Leben danach erleben. Die Materialien bieten einen Fundus an, der sich besonders auf das erste Drittel des Buches konzentriert. Grundlage für die Arbeit ist ein reading log, das die Schüler parallel zur Lektüre führen. Dieses hilft ihnen, die komplexe Erzählstruktur zu durchschauen und zentrale Motive aufzudecken. Im Mittelpunkt der Erarbeitung steht außerdem die Charakterisierung der wichtigsten Protagonisten, das Verhältnis dieser zueinander und ihre Reaktionen auf 9/11. Zwei post-reading activities und ein Klausurvorschlag runden die Lektürearbeit ab.
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In ihrer Verzweiflung klammern sich Keith und Lianne aneinander, sie wollen aus der Einsamkeit der Angst in ein gemeinsames Leben zurückfinden. Gespräche, vor allem in Liannes Familie, kreisen um den Schock, um den Terrorismus als ständige Bedrohung. Justin und seine Freunde versuchen im Spiel ihre Angst vor den Terroristen zu überwinden. Keith durchlebt immer wieder das Trauma der Flucht aus den Türmen, und Lianne irrt ziellos durch die Stadt. Und dann sieht sie voller Entsetzen Falling Man, einen Performance-Künstler. Nur mit einem Seil gesichert, stürzt er sich als Chronist des Zeitalters des Terrors hoch oben von den Wolkenkratzern in die Tiefe. Der Terror bestimmt die Realität, aus der sich Keith, letztlich unfähig zu lieben, in die glitzernde Scheinwelt von Las Vegas zurückzieht - als professioneller Pokerspieler. Lianne und Justin bleiben zurück in New York. Mit seiner großen sprachlichen Kunst und seiner packenden Erzählweise gelingt es Don DeLillo in 'Falling Man', das scheinbar Unsagbare überzeugend in Wort zu fassen.
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Auch wegen DeLillo ist das Bild bis heute zu so einem starken Symbol der Anschläge geworden, denn obwohl er auf der Fotografie recht gut zu erkennen ist, wurde der Falling Man nie identifiziert. Es ist ein Bild, das noch immer Wut und Trauer auslöst, denn der Mann kann in seiner Anonymität wie er da kopfüber vor der sterilen Fassade des Hochhauses zu hängen scheint, für alle Opfer der Anschläge stehen und sogar für alle Menschen, die bei den Anschlägen nicht gestorben sind, aber aus ihrem gewohnten Leben gerissen wurden. Bei DeLillo sind alle zu Falling Men geworden, in eine neue Zeit der Ungewissheit geworfen. Diesen stürzenden Mann und die Kulisse New Yorks hat schließlich 2018 die Autorin Ottessa Moshfegh in ihrem Roman "Mein Jahr der Ruhe und Entspannung" zusammengeführt. Eine junge New Yorkerin, wohlhabend und gebildet, möchte darin mit der Hilfe von Medikamenten ein Jahr durchschlafen. Mit minimalem Personal zeichnet der Roman das Bild einer Gesellschaft im Dämmerschlaf, betäubt von Alkohol, Fernsehen und Langeweile.
Nichts davon wäre geschehen, hätte die Bush-Regierung nicht immer wieder das Grauen des 11. September beschworen. Diese Beschwörung nun selbst zu unternehmen, als hätten nicht andere mit perfiden Absichten es bereits getan, erscheint naiv und weltfremd. Drei Jahre nach dem 11. September kehrt der Erzähler DeLillo zurück zu seinen Figuren. Liannes Mutter ist gestorben, Keith verbringt seine Tage beim Poker in Las Vegas. "Es waren die einzigen Passagen, die mir beim Schreiben Spaß gemacht haben", meint DeLillo so bitter, als sei er selbst nicht recht überzeugt von seinem in Amerika sehr kritisch aufgenommenen Buch. Für die letzte Fassung des 11. September war es noch zu früh.