Wenn der Rohbau eines Gebäudes erstellt und der Dachstuhl gerichtet ist, wird es Zeit für das Richtfest. Der Richtkranz wird am Dachstuhl befestigt zum Zeichen, dass der Rohbau fertig ist. Der Zimmermann hält den Richtspruch: Mit Gunst und Verlaub Nach großer Müh und vielem Fleiss, ist hier zu unser aller Preis, ein neues Wohnhaus aufgericht. Hört nun von mir den Baubericht. Bevor wir Handwerksleute kamen und Stein und Holz zum Bauen nahmen, da hat die Stirn in heissen Stund´, der Architekt sich müd´geschund´. Richtsprüche | Zimmerei Kruse. Es hat bei Tage und bei Nacht, der Plan ihm rechte Müh´gemacht. Bis dann säuberlich und klar, die Zeichnung dann vollendet war. Dann kamen wir, wir Handwerksleut und alle, die ihr seht uns heut. Die Maurer und wir Zimmerer, und all die andern kamen her. Wir haben mit vereinter Kraft an diesem neuen Werk geshafft und es mit Kunst und mit Bedacht, bis auf das Dach zustand´ gebracht. Möge Eintracht und Zufriedenheit in diesem Hause herrschen alle Zeit. Drum lasset mich mein Glas erheben, das Handwerk und die Zunft soll´n leben, es leben Architekt und Meister und all e ihre guten Geister.
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Mit Gunst und Verlaub! Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhet die geübte Hand. Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land. Und stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut. Es waren wack´re Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut. Drum wünsche ich, so gut ich´s kann, so kräftig wie ein Zimmermann, mit stolz empor gehobnem Blick dem neuen Hause recht viel Glück. Wir bitten Gott, der in Gefahren uns allezeit so treu bewahrt, er mög´ das Bauwerk hier bewahren vor Not und Schaden aller Art. Richtsprüche für zimmerer in zur debatte. Nun nehm´ ich froh das Glas zur Hand, gefüllt mit Wein bis an den Rand, und mit feurigen Saft der Reben will jedermann die Ehr´ich geben, wie sich´s nach alten Brauch gebührt, wenn so ein Bau ist ausgeführt. Das erste Glas der Bauherrschaft: Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch! Nun brauchte man zu allen Zeiten nicht nur den Kopf, nein auch die Hand. Drum noch ein Hoch den Zimmerleuten, durch deren Kraft der Bau erstand. Hoch sollen sie leben, hoch, hoch, hoch!
Gottlob es ist vollbracht, sehet hier den Kranz in seiner Pracht, der Kranz der unser Werk gebührt, was wir im Eifer aufgeführt. Gottlob das Werk, es ist getan. Es ruht die Axt, die Säge ruht, und Ruhe schmeckt nach der Arbeit gut, nach all der langen Sorg und Müh, nach all der langen Arbeit spät und früh, erhebt sich des Himmles Blau volendet nun der stolze Bau. Richtspruch - Greifswalder Zimmerer. Sahen wir nicht die Balken stehn, als grüne Tannen auf den Höhen, auf ihrem Ast der Vogel sang, und der Schatten gab der Überhang, darauf verließ der Baum den Wald, erhielt veränderte Gestalt, und schuf den Menschen sicheren Aufenthalt. Wenn der Regen rauscht und der Nordwind stürmt, dies Dach ist, was den Menschen schirmt, geborgen ruht er wie im Schoß, hier werden seine Kinder groß, und froher noch, Gesang erschallt im Hause als vom Baum im Wald. So zwingt die Kunst nach Maß und Schnur die schöne Gabe der Natur und formt sie nach Gefallen um, macht sie dem Menschen zum Eigentum. Wenn's über ihm am Himmel blitzt, Gott, was wär, wenn seine Hand nicht ist.