Dem Volk der Unerwünschten gehören weltweit rund 17 Millionen Menschen an: Vertriebene, Flüchtlinge und Migranten leben am Rande der Nationalstaaten. "Refugistan" liegt in der Rangliste der bevölkerungsstärksten Länder auf Platz 60. Hier leben die, die keiner will, unter der organisatorischen Aufsicht der Verwaltungskrake UNHCR und mit Unterstützung der großen NGOs. Gemeinsam wachen sie darüber, dass die Lebensbedingungen in den Camps bei aller Absurdität zumutbar bleiben. "Neue Heimat Flüchtlingslager" vermittelt einen erschütternden Eindruck vom Alltag in diesen künstlichen Städten. Zum Beispiel in Tansania, wo sich Zehntausende Burundier an ihr neues Leben gewöhnen müssen. Oder in Dabaab, Kenia, wo seit 25 Jahren mitten in der Wüste das weltweit größte Lager liegt, von humanitären Hilfskräften "das Monster" getauft. Und in Jordanien, wo das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR im Camp Asrak für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge neue Infrastrukturen austestet. Nicht zu vergessen Idomeni an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien.
Neue Heimat Flüchtlingslager Film
Menschen sind wohl nicht dafür gemacht, an jedem Ort der Welt leben zu können. Dabei wäre das natürlich viel einfacher angesichts der vielen Menschenmassen, die aus armen Ländern kommen und in reichen Ländern unerwünscht sind, wo sie weitgehend entrechtet und chancenlos leben müssen. Insofern ist aus dem Film eine starke Kritik an immer mehr Flüchtlingslagern herauszuhören, und er stellt gleichzeitig ein starkes Plädoyer für eine möglichst gelungene und menschenwürdige Integration dar. Neue Heimat Flüchtlingslager
Neue Heimat Flüchtlingslager Tour In Thüringen
Eine lange Straße mit den Botschaftsgebäuden von Ländern wie den USA, Dänemark, Kolumbien und Kamerun. Auch die Vereinten Nationen haben dort einen großen Campus mit Häusern von UNICEF bis UNESCO und dem Büro von Byun, die beim UNHCR, dem Flüchtlingskommissariat, arbeitet. Seit fast zwei Jahren ist sie UNHCR-Sprecherin in Kenia, davor arbeitete sie im Sudan und im Libanon. Niemand soll abgeschoben werden "Unsere Aufgabe besteht darin, Geflüchteten akut zu helfen, ihnen aber auch eine Perspektive zu bieten", sagt Byun. Auch deshalb sei es unverantwortlich Menschen in ihre Herkunftsländer abzuschieben. "Diese Länder sind nicht stabil, auch wenn die Kriege im Moment vorbei sind"; sagt Byun. Und niemand könne bei diesen Staaten garantieren, dass der nächste Konflikt oder gar Krieg nicht schon bald ausbräche, sagt Byun. Die Rückkehr in diese Länder müsse deshalb immer freiwillig sein, betont sie und erzählt von einer Familie, die schon viermal deportiert wurde. "Das kann doch keine Alternative sein", sagt Byun.
Neue Heimat Fluechtlingslager
Nordirak
Kampf und Flucht in Sindschar
04. 05. 2022 - 15:36 Uhr
Im nordirakischen Sindschar sind Kämpfe ausgebrochen. Im Norden bombardiert die türkische Armee PKK-Stellungen, von Süden rückt die irakische Armee heran. Nun sind wieder Tausende Jesiden auf der Flucht. Von Thomas Bormann. Nach Urteil gegen Kavala
Türkischer Botschafter in Berlin einbestellt
29. 04. 2022 - 13:00 Uhr
Das Auswärtige Amt hat den türkischen Botschafter in Berlin einbestellt. Grund ist die Verurteilung des Kulturmäzens Kavala in Istanbul Anfang der Woche. Das Urteil sei eine weitere schwere Belastung für die Beziehungen zur Türkei. Erdogan-Besuch
Annäherungsversuch in Saudi-Arabien
29. 2022 - 02:48 Uhr
Seit dem Mord am saudischen Journalisten Khashoggi in der Türkei lagen die Beziehungen zwischen den Ländern auf Eis. Der türkische Präsident Erdogan will das mit einem Besuch ändern - und schlug plötzlich neue Töne an. Von T. Bormann. Umstrittenes Kavala-Urteil
Erdogan weist Kritik scharf zurück
27. 2022 - 23:13 Uhr
Am Montag hatte ein Istanbuler Gericht den Kulturförderer Kavala zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die "ZDFzoom"-Reporterin Katja Nellissen macht sich auf die Suche nach den Menschen, die vor drei Jahren hierher kamen und blieben. Wo und wie leben sie heute? Gelingt ihre Integration oder scheitern sie an der Sprache, an einer Wohnung oder an einem Arbeitsplatz? Auf ihrer Reise durch Deutschland lernt die Autorin junge Menschen kennen, die viel Hoffnung mit ihrem Leben hier verbinden und zum Teil viel Ernüchterung erfahren. Sie lernt engagierte und verzweifelte Helfer kennen, trifft einen straffällig gewordenen Flüchtling: Warum ist er mit den Normen und Gesetzen in Deutschland in Konflikt geraten? Es gibt viele Hindernisse auf dem Weg, ein neues Leben in einem fremden Land zu beginnen. Die Suche nach einer Wohnung zum Beispiel: für viele Flüchtlinge eine kaum zu überwindende Hürde. Der Versuch, mit Deutschen in Kontakt zu kommen, scheitert oft auch an kulturellen Missverständnissen und der Sprachbarriere. Engagierte Modellprojekte schließen Lücken, die die Standardverfahren der Behörden offen lassen.