Kugelstoßen
Astrid Kumbernuss ist eine der erfolgreichsten Kugelstoßerinnen aller Zeiten. Aktuell sammeln David Storl und Christina Schwanitz fleißig Medaillen. Weltrekordler bei den Männern ist Randy Barnes. Überschattet wird sein Gewaltstoß jedoch von Dopingvorwürfen. Seinen Anfang nahm das Kugelstoßen im Mittelalter. Bei Volksfesten wurden schwere Steine gestoßen. Angelsächsische Soldaten ersetzten im 17. Jahrhundert die Steine durch Kanonenkugeln. Die Regeln sind seit 1906 im Wesentlichen unverändert: Die Wettkämpfer müssen die Kugel, die heute aus Eisen, Messing oder Stahl besteht, mit einer Hand von der Schulter aus in den Wurfsektor stoßen, ohne überzutreten. Die Männerkugel wiegt 7, 265 kg (16 englische Pfund), die der Frauen 4 kg. Die Wettkämpfer haben drei Versuche. Die besten Acht bestreiten den Endkampf, in dem sie drei weitere Versuche haben. Leichtathletik WM 2013 - Übersicht. O'Brien präsentiert die Angleit-Technik
Verändert hat sich die Technik der Athleten. Der US-Amerikaner Parry O'Brien präsentierte 1951 die nach ihm benannte Angleit-Technik.
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Dabei steht der Athlet zunächst mit dem Rücken zum Sektor und erzeugt mittels einer halben Körperdrehung mehr Schwung als bei der vorangegangenen Schritt-Technik. O'Brien schaffte so Weiten von mehr als 19 m und blieb in 116 Wettkämpfen in Folge ohne Niederlage. Als noch effektiver erwies sich die Drehstoß-Technik von Alexander Baryschnikow. Mit der ganzen Drehung im Ring - ähnlich der eines Diskuswerfers - kam der Russe auf 22 m. Dennoch blieben viele Athleten bei der "O'Brien-Technik". Dopingsünder Barnes behält Rekord
Der US-Amerikaner Randy Barnes, der 1990 den bis heute gültigen Weltrekord von 23, 12 Meter aufstellte, entwickelte Baryschnikows Drehstoß-Technik weiter. Überschattet wird Barnes' Gewaltstoß allerdings von Dopingvorwürfen. Kugelstoßen wm 2013 review. Kurz nach dem Rekord wurde er positiv auf anabole Steroide getestet und für mehr als zwei Jahre gesperrt. Nach seinem Olympiasieg 1996 ging er den Dopingfahndern noch einmal ins Netz. Ihn traf ein lebenslanger Wettkampf-Bann - seinen Weltrekord und seine Titel aber durfte er behalten.
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Die zehnte Medaille bei einem Großereignis war für Christina Schwanitz wohl schönste. Mit ihrem Kugelstoß-Bronze in Doha zeigte sie, dass sie auch als Zwillings-Mutter zur Weltklasse gehört. Als die Mama im fernen Katar ihr Gefühlschaos ordnete, waren die Zwillinge längst im Schlummerland unterwegs. Kugelstoßen wm 2013 english. "Die Krümel sind schon lange, lange im Bett. Die dürfen auch noch kein Fernsehen gucken. Noch sind sie viel zu klein, um zu verstehen, was ich hier mache", sagte Christina Schwanitz. Was sie da in Doha aber mit ihrem WM-Bronze im Kugelstoßen zwei Jahre nach der Geburt ihrer Kinder geleistet hatte, das wird sie ihnen irgendwann einmal voller Stolz erzählen dürfen. "Mir ist ein Megastein vom Herzen gefallen, eine riesengroße Zufriedenheit macht sich breit", sagte Schwanitz, nachdem sie in einem Krimi mit 19, 17 m Platz drei hinter der chinesischen Titelverteidigerin Gong Lijiao (19, 55) und der Jamaikanerin Danniel Thomas-Dodd (19, 47) behauptet hatte. Bronze war für die 33-Jährige "mein kleines Gold, das ich mir so hart erarbeitet habe", und ihre zehnte Medaille bei einem internationalen Großereignis die wohl schönste.
Sie zog damit im Vergleich zu den Vorjahren national an einigen Konkurrentinnen vorbei. Dabei steigerten diese sich ebenfalls. Die frühere U18-Weltmeisterin Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) kratzte mit 18, 35 Metern an der Olympia-Norm (18, 50 m). Alina Kenzel (VfL Waiblingen) konnte diese Vorgabe mit 18, 69 Metern sogar übertreffen, allerdings erst nach dem Ende des Nominierungszeitraums. Mit einem zwischenzeitlichen Umstiegsversuch auf die Drehstoßtechnik hatte die 24-Jährige in der Halle viel riskiert. KUGELSTOSSEN MÄNNER | 20-Meter-Ansätze, aber kein großer Durchbruch | leichtathletik.de. Mit Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) übertraf sogar noch eine sechste Athletin in der Freiluft-Saison die 18-Meter-Marke. Das hat es seit dem Jahr 1996 im DLV nicht mehr gegeben. Mit Lea Riedel (VfL Sindelfingen) steht schon das nächste Talent in den Startlöchern. Bei der U23-EM explodierte die 22-Jährige geradezu und sicherte sich Silber (17, 86 m). Und auch der U20-Nachwuchs gehört zur internationalen Spitze. Die erst 17-jährige Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) setzte mit Bronze und 15, 71 Metern bei der U20-EM die Medaillen-Tradition des DLV in dieser Disziplin fort.