Aber mit dem Tod dieses Mannes habe er auch seinen eigenen, vergeblichen Kampf beendet: "Ich habe geträumt, es ist jetzt zu Ende. Indem ich zum Begräbnis gehe, habe ich es beerdigt. " Wie kommt die Nobel -Akademie dazu, so jemandem ihren Preis zu verleihen? Und das nach all den Skandalen im Umfeld der Akademie, die sogar dazu führten, dass der Preis ein Jahr lang gar nicht vergeben wurde. Sind die verrückt? Übermütig? Jetzt dem Sänger des Hoheliedes eines wahrscheinlich verantwortlichen, nicht verurteilten Massenmörders den Nobelpreis zu verleihen? Heißt es nicht in den Statuten, jeder Nobelpreis solle an Menschen gehen, die "der Menschheit den größten Nutzen" gebracht haben? Wo ist der Nutzen des Werks von Peter Handke? Der, ohne dass er das Wort je benutzt hätte, der schärfste literarische Kritiker sogenannter Fake News der vergangenen Jahrzehnte in Europa gewesen ist. Peter Handke: Der große Fall - Perlentaucher. Fake, Fake, Fake - ist alles, was die Journalisten schreiben. Schon in jedem ersten Satz lese er die Tendenz. Und wenn er "Tendenz" lese, sei es aus.
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Foto: Herbert Neubauer/ APA/ DPA
Peter Handke
Die besten Romane und Erzählungen des Nobelpreisträgers
Bei einem umfangreichen Werk, wie es Peter Handke in mehr als vier Jahrzehnten abgeliefert hat, tut Orientierung Not. Hier eine subjektive Auswahl der stärksten Bücher des frisch gekürten Literaturnobelpreisträgers. 10. 10. 2019, 17. 14 Uhr
1. "Der kurze Brief zum langen Abschied", 1972
Bekannt geworden ist Peter Handke 1970 mit "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" über einen psychotischen Einzelgänger - wenn der Titel auch jahrelang für Sportlerscherze herhalten musste, das entscheidende Buch aus Handkes Frühphase ist es nicht. Zu seinem Stil gefunden hat er erst mit dem darauffolgenden: "Der kurze Brief zum langen Abschied". Eine melancholische Trennungsgeschichte, der leise, mitreißende Bericht einer Fahrt quer durch die USA, eine Art Roadmovie, fast schon ein Western. Am Ende trifft der Protagonist auf den Filmregisseur John Ford. Den hat Handke immer bewundert. 2. Peter handke hörbuch funeral home. "Wunschloses Unglück", 1972
In der Nacht zum 20. November 1971 nahm sich Maria Handke, die Mutter des Schriftstellers, das Leben.
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Doch Handke war von Anfang an zum Übermut bereit. Und er stand auf, in Princeton, das gesamte literarische Establishment der Bundesrepublik war da. Die Kritiker. Die Dichter. Die Stars. Und er sagte, das tauge ja alles gar nichts hier. Und er erfand das schöne Wort der "Beschreibungsimpotenz". Schlappe Männer mit schlappen Texten. Hier kommt Handke. Grass zum Beispiel fand es lächerlich. Auf einer Party danach schrieb er dem bleichen Österreicher auf die Hutkrempe: "Ich bin der Größte. " Und legte in einem Zeitungstext nach, den er so überschrieb: "Bitte um bessere Feinde". Sie wurden nicht besser. Er war schon der beste. Und der vom Nobelpreiskomitee ausgezeichnete "Größte" war zuerst tatsächlich der Feind von damals, Günter Grass. Und heute erst bekommt der Spötter recht. Peter handke hörbuch funeral. So sehr im Recht wollte er gewiss nie sein. Er ist wirklich auch der Größte geworden. Mit dem Nobelpreis nobellitiert. Herzlichen Glückwunsch!
WELT ONLINE: Der Schlusssatz von "Wunschloses Unglück" ist inzwischen längst berühmt geworden: "Später werde ich über das alles Genaueres schreiben. " Handke: Das ist auch ein Blödsinn. Das Wort "genau" ist schon falsch. "Mit mehr Einzelheiten" wollte ich sagen. Ich habe dann später versucht, wie Thomas Wolfe, eine Art Epos der Familie zu erträumen: im Roman "Die Wiederholung". An die Mutter habe ich mich nicht mehr so recht herangewagt. WELT ONLINE: In Salzburg haben Sie mehrere Jahre gelebt, in Berlin, in und bei Paris. Gibt es in Ihrem Gefühlshaushalt so etwas wie den Begriff Heimat? Oder fühlen Sie am ehesten im Reisen, im Wandern zuhause? Handke: Einfache Fragen sind immer schwer zu beantworten. Ich weiß, dass ich eine Pflicht habe: Die ganze Welt sollte Heimat sein. Deswegen gibt es ja auch das Wort "Weltbürger". Aber es gelingt mir nicht. Für mich sind alle Orte Flüchtigkeiten. Irgendwann merkt man, dass man nirgendwo wurzelt, die Orte keine Dauer haben. Peter handke hörbuch tipp wer das. Außer Sprache vielleicht.