In der Ausstellung nähern sich internationale Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Lyriker*innen aber auch jüngere und ältere Menschen dem Thema Alter(n) in Fotografien, Filmen, Literatur und Zeichnungen an. Mit seinem weltweiten Aufruf an alle, dass eigene Bild vom Altern einzureichen, die in einer Auswahl nun in der Ausstellung zu sehen sein werden, hat das Weltkulturen Museum ganz neue Wege beschritten. Zahlreiche Exponate aus der Sammlung sowie der Bibliothek des Weltkulturen Museums erweitern die Perspektiven auf die Thematik. Wie Bruchstücke einer Lebenserinnerung fügt die Ausstellung den individuellen Umgang mit Themen wie Lifestyle, Liebe und Sexualität, Weitergabe von Wissen, Langlebigkeit, Krankheit, Gesundheit und Tod zu einer Anthologie des Alterns zusammen und zeigt Möglichkeiten eines aktuellen und zukünftigen Umgangs mit der Lebensphase "Alter" auf. Frau mit Kind in Indonesien. Foto: Museum Weltkultur
Kuratiert von Alice Pawlik (Kuratorin für Visuelle Anthropologie, Weltkulturen Museum)
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GREY IS THE NEW PINK – Momentaufnahmen des Alterns
Wer ist wo wann alt?
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Kultur
Alters-Ausstellung im Frankfurter Weltkulturen Museum
(13. 07. 2018) Die Bürgerbeteiligung zur neuen Alters-Ausstellung im Frankfurter Weltkulturen Museum ist erfolgreich abgeschlossen. Vorbereitungen zu "Grey is the new pink – Momentaufnahmen des Alterns" laufen auf Hochtouren. Ganz neue Wege hat das Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main beschritten mit seinem internationalen Aufruf Anfang diesen Jahres. Der "Call for Content" richtete sich an alle und bot die Chance das eigene Bild vom Altern einzureichen und bei der nächsten Ausstellung "Grey is the new pink - Momentaufnahmen des Alterns", die am 25. Oktober eröffnet wird, durch diesen Beitrag bereits jetzt mitzuwirken. Ob Fotos aus dem Familienalbum, ein kurzer Handyfilm, der den eigenen Großeltern beim Lösen eines Kreuzworträtsels über die Schulter schaut oder zeichnerische Studien von Falten und Altersflecken – so die Anregungen des Museums - der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt! Mit Ablauf der Abgabefrist Ende März begann das gespannte Sichten der Einsendungen.
25. Oktober 2018 Unter dem Titel "Grey is the new Pink" zeigt das Weltkulturen-Museum in Frankfurt eine Schau über die Vielfalt und den Wandel des Alters. Ausstellung "Grey ist the new Pink - Momentaufnahmen des Alterns" im Weltkulturen-Museum Foto: epd-Bild Frankfurt a. M. (epd). Infolge eines international verbreiteten Aufrufs schickten 150 Menschen von allen Kontinenten mehr als 350 Fotografien, Videos, Zeichnungen und Malereien über alte Menschen und ihren Alltag ein, wie die Kuratorin Alice Pawlik am Donnerstag sagte. Diese Exponate offenbarten - zusammen mit den Werken 15 internationaler Künstler und 159 ethnographischen Objekten sowie 40 historischen Fotos der Sammlung - eine enorme Vielfalt des Alters und Alterns. Die Ausstellung ist vom 26. Oktober bis 1. September zu sehen. Seniorin im Cadillac "Wir können das Alter nicht definieren und wir dürfen es auch nicht", sagte Pawlik. Überraschend bei den Einsendungen sei die positive Sicht des Alters gewesen. In den vergangenen Jahren sei das Alter vornehmlich als Zeit des Abbaus und des Verlusts negativ dargestellt worden.
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Die enorm positive Resonanz bestätigt uns, wie wichtig das Thema für die Gesellschaft ist. " Die Kuratorin stand vor der anspruchsvollen Aufgabe aus der Fülle der Einsendungen eine Auswahl zu treffen. Dabei kristallisierte sich beim Sondieren der Einsendungen Themenschwerpunkte heraus wie "Familie und Generationen", "Körper(lichkeit)", Tätigkeiten im Alter", "Tod und Krankheit" oder - im Sinne des Ausstellungstitels "Grey is the new pink" - Beispiele für fröhliche und lachende Alte. 130 Beiträge des Aufrufs sowie 40 Fotos aus dem Bildarchiv des Hauses gehören nun zu den ausgewählten visuellen Beiträge, die als Rauminstallation während der Laufzeit der Ausstellung von 26. Oktober 2018 bis 1. September 2019 im Weltkulturen Museum präsentiert werden. Unter den Ausgewählten hatten 30 doppeltes Glück und erhielten bereits die frohe Nachricht: Es gab eine Verlosung an Goodies in Form von zehn Eintrittskarten für jeweils zwei Personen, zehn Stofftaschen mit Postkarten-Sets und zehn Ausstellungskataloge.
26. 10. 2018 – 01. 09. 2019
Joey Arands Film "Altern" wurde für die Ausstellung GREY IS THE NEW PINK im Rahmen eines Call for Content ausgewählt. In dem Film agieren Haare als Zeugen der Zeit und Spiegel des Lebens. Die Künstlerin, die an der Kunsthochschule Kassel als Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Basisklasse VisKom arbeitet, klebte ihre orangenen und weißen Haare auf ein 16 mm Filmband. Durch das Licht des Projektors werden die Haare zum Leben erweckt, bis sie nach und nach verschwinden. GREY IS THE NEW PINK betrachtet die unterschiedlichen Ideen und Entwürfe zum Thema Alter(n) aus kulturwissenschaftlichen, künstlerischen sowie persönlichen und individuellen Perspektiven. Wie Bruchstücke einer Lebenserinnerung fügt die Ausstellung den individuellen Umgang mit Themen wie Lifestyle, Liebe und Sexualität, Weitergabe von Wissen, Langlebigkeit, Krankheit, Gesundheit und Tod zu einer Anthologie des Alterns zusammen. Kuratiert von Alice Pawlik (Kuratorin für Visuelle Anthropologie, Weltkulturen Museum).
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Wie Bruchstücke einer Lebenserinnerung fügt die Ausstellung den individuellen Umgang mit Themen wie Lifestyle, Liebe und Sexualität, Weitergabe von Wissen, Langlebigkeit, Krankheit, Gesundheit und Tod zu einer Anthologie des Alterns zusammen. In der Ausstellung nähern sich internationale Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Lyriker aber auch jüngere und ältere Menschen aus der Bevölkerung dem Thema Alter(n) in Fotografien, Filmen, Literatur, Zeichnungen sowie Raum- und Multimedia Installationen und Performances an. Zahlreiche Fotografien und Objekte aus den Sammlungen Afrika, Amerikas, Südostasien, Ozeanien und Visuelle Anthropologie sowie Werke der Bibliothek des Weltkulturen Museums erweitern die Perspektiven auf die Thematik.
Die Exponate hingegen zeigten vor allem lebensfrohe und lebensbejahende Alte. Als Beispiel stellte die Kuratorin die Einsendung eines Fotos von einer Großmutter im Alter von Mitte 70 vor. Die Dame hatte sich von ihrer Enkelin eine Reise nach Kuba gewünscht. Das Bild zeigt sie in einem ausladenden pinken Cadillac sitzend, in der Hand eine Pina Colada mit einer großen Ananas. Anthologie des Alterns Die Fotografien, Filme, Texte, Zeichnungen, Gedichte und Objekte fügten sich zu einer "Anthologie des Alterns" zusammen, sagte Pawlik. Der Deutsche Alterssurvey habe festgestellt, dass die körperliche Gesundheit von Alten sich zunehmend verbessere. 70-Jährige seien heute so fit und gesund wie es 60-Jährige vor 20 Jahren waren. Nach Untersuchungen des US-amerikanischen Soziologen und Autors Dan Buettner habe die Lebensweise einen entscheidenden Einfluss auf das Alter. Wer sich ausreichend bewege, halbvegetarisch ernähre und in familiäre und soziale Netzwerke eingebunden sei, könne ein langes und glückliches Leben führen.