Bertolt Brecht entwickelte ein ganz neues Theaterkonzept, das mit der klassischen aristotelischen Dramentheorie bricht: Das epische Theater. Um die formale Struktur von "Leben des Galilei" verstehen zu können, müssen darum die Merkmale des epischen Theaters verdeutlicht werden. Die Analyse liefert zunächst eine pointierte Gegenüberstellung beider Dramenkonzepte, die die Gestaltungsmerkmale des epischen Theaters exakt benennt. So erwirbt der Leser die notwendige Grundlage, um die darauf folgenden Analyse über den Aufbau des Stückes optimal nachvollziehen zu können. Was es mit den für Brechts episches Theater typischen Verfremdungseffekten auf sich hat, wird nun klar und einleuchtend. Dialoganalyse/Szenenanalyse Leben des Galilei Bild 3 (Deutsch, Analyse, Bertolt Brecht). Interessanterweise zeigt sich, dass Brechts "Leben des Galilei" durchaus auch Komponenten der klassischen, aristotelischen Dramenform aufweist. Dagegen lassen sich nur relativ wenige Verfremdungseffekte finden. Trotzdem ist das Stück auf anderer Ebene nach den Merkmalen des epischen Theaters gestaltet, die sich beispielsweise in der Gestaltung der Bühnendialoge zeigen.
- Leben des galilei analyse bild 3
- Leben des galilei analyse bild 3.1
- Leben des galilei analyse bild 3.6
Leben Des Galilei Analyse Bild 3
Nur Abonnenten haben Zugang zu dem ganzen Textinhalt. Erhalte Zugang zum vollständigen E-Book. Als Abonnent von Lektü erhalten Sie Zugang zu allen E-Books. Erhalte Zugang für nur 5, 99 Euro pro Monat
Schon registriert als Abonnent? Bitte einloggen
Leben Des Galilei Analyse Bild 3.1
Denn, großer Heros, um von Euren durchlauchtigsten
Ahnen zu schweigen, von deren ewigem Ruhm die Denkmäler aller Epochen
zeugen: Eure Tugend allein, kann jenen Sternen Unsterblichkeit des Namens
geben. " Arbeitsaufträge:
1. Vergleichen Sie den Brechtschen Galilei-Brief mit dem historischen Widmungschreiben im Hinblick auf: historische Situation, den Stil und Ton, sowie inhaltliche Übereinstimmung. 2. Tragen Sie sich gegenseitig das Galileische Widmungsschreiben vor. Achten Sie zuvor auf die Satzstrukturen, markieren Sie zu betonende Textstellen, Atem- und Kunstpausen, und denken Sie sich einige charakteristische Hand- und Körperbewegungen aus. Leben des galilei analyse bild 3.6. Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte. Dautels ZUM-Materialien: Google-Fuss
Impressum - Datenschutz
Leben Des Galilei Analyse Bild 3.6
Daraufhin versucht Sagredo Galilei mit der positiv konnotierten Wortwahl und Apostrophe "Galilei, ich habe dich immer als einen schlauen Mann gekannt" (s. 87 f. ) zu besänftigen und ihm zugleich vorzuweisen, er habe sich in der Vergangenheit an die vorgegebenen Systeme der Kirche gehalten, obgleich er diese für falsch erachtet habe (vgl. 87 – 94). Obwohl Galilei dieses Verhalten begründet (vgl. 95), hinterfragt Sagredo, ob das Nicht- Beweisen einen Unterschied mache. Dieses Hinterfragen wird hierbei durch die Regieanweisung "ungläubig" (s. 96) betont. Seine Frage bejaht Galilei, weil er an die Menschen und die damit einhergehende Vernunft glaubt (vgl. 98 – 102). Hiermit ändert sich die Rolle Sagredos, der sich zuerst von Galilei belehrten lassen hat und nun sich ihm widersetzt, indem er bekräftigt, dass die Vernunft der Menschen nicht zugänglich sei, was er mithilfe von teils übertriebenen Beispielen unterfüttert und belegt (vgl. 103 – 111). Die dabei verwendeten hypotaktischen Sätze (vgl. Leben des galilei analyse bild 3.3. 106 – 109) spiegeln seine Entschlossenheit und Überzeugung wider, dass das kopernikanische Weltsystem trotz seines vernünftigen Hintergrundes den Menschen nicht zugänglich sein wird.
Die würden nämlich solche wissenschaftlichen und vernünftigen Belege "einfach auslache" (s. 111). Da Galilei diese Position als "ganz falsch und eine Verleumdung" (s. 112) bezeichnet und Sagredos Autorität und Person noch dazu hinterfragt (vgl. 113 f. ), wird seine Gegenposition deutlich. Brecht: Leben des Galilei - Unterrichtsmaterialien. Hierbei betont er, dass er an die Vernunft des Menschen glaubt und an das damit einhergehende Verbreiten seiner Erkenntnisse über die Richtigkeit der kopernikanischen Lehre. Dies unterstreicht er mit der Metapher 7 "Nur die Toten lassen sich nicht mehr von Gründen bewegen" (s. 114 f. ), welche verdeutlicht, dass jedes menschliche lebende Individuum von rationalen Gründen überzeugt sei. Darüber hinaus kann man noch sagen, dass das Gespräch für die Entwicklung der Geschehnisse im Drama von großer Bedeutung ist. Hierbei ist anzumerken, dass Galilei sich in Bezug auf seinen Glauben an die "Vernunft der Menschen" basierend auf dem Gespräch mit Sagredo im weiteren Verlauf entwickelt. Obwohl er zuerst für die Vernunft der Menschen und die Wissenschaft einsteht, ändert sich dies, als er versucht, mehrmals seine Ergebnisse und Beobachtungen Gleichgesinnten vorzustellen.