*Spuren im Schnee*
*Du schaust aus dem Fenster,
alles kahl, alles weiss. Du weisst nicht was du sollst denken,
vielleicht magst du lieber grün, lieber weiss. Aber Schnee hat eine beruhigende Wirkung,
alles sanft, alles weich. Und es verirren sich deine Gedanken,
im Schnee, wie in einem Teich. Er wirkt so leise, gefühlvoll,
tut fast schon weh. Und es verirren sich deine Gefühle,
wie Spuren im Schnee. Tropf, leise und unbemerkt,
der Schnee schmilzt davon. Du wünschst dir, er würde dich wecken
mit einem wohlklingenden Ton. Schwarz-weiss,
oh du Vogel auf dem Baum. Was soll ich bloss halten
von diesem seltsamen Traum? Alles wirkt so leise, gefühlvoll,
Fussspuren, da sind sie,
sie führen weg und doch nirgendwo hin. Fussspuren sind da,
doch irgendwie auch nur in deinem Sinn. Oh du Vogel auf dem Baum,
der du nun wegfliegst. Sag mir was ich tun soll,
vor wem dass du fliehst? Aber Stille nur herrscht,
im Schnee so weich. Spuren im schnee gedicht streaming. Bezaubernd und trostlos,
so wirkt sein Reich. Leben im Schnee,
fühlst du den Schmerz?
- Spuren im schnee gedicht 1
Spuren Im Schnee Gedicht 1
Ansonsten finde ich dein Naturgedicht/Sonett sehr bildhaft. Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. F. W. Nietzsche
26. 2013, 12:35
# 8
marzipania
Gast
der vorherigen Zustimmung schließe ich mich gerne an, teilweise auch den Kritteleien. Für mich ist das "Seelenreißen" ein starkes und zutreffende Bild, das ich gut nachempfinden kann. Insofern sehe ich in diesem (Reim-) Bereich keinen Änderungsbedarf. Mit dem dreifachen "mich" willst du vermutlich dein Erstaunen ausdrücken, dass ausgerechnet du als Zuschauer erwählt worden bist. Hier wäre mir, ebenso wie Praya, eine weniger deutliche Lösung lieber. Ich denke, dass sich der ganze Text eher unauffällig um das Gleißen, die Ei-Laute, schmiegen sollte, sonst entsteht leicht ein Gefühl von Übermaß / Überfrachtung. Ansonsten finde ich das Sonett sehr gelungen. Gerade auch die "glitzernd schöne Hand" (Praya:). Manche Dinge sind halt einfach Geschmackssache. Spuren im schnee gedicht 1. marcy
26. 2013, 15:12
# 9
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.
Doch gleißender Schnee, Glitzern, Bibbern und ein evtl. eisiger Wind können schon an der Seele reißen. Man will der Schönheit nicht fliehn, will sie schauen und bei ihr sein - mit ganzer Seele mitgerissen. Dana
__________________ Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei)
26. 2013, 00:01
# 7
Strandgut
Registriert seit: 19. 2013
Beiträge: 20
Zitat von Erich Kykal
Erst einmal: Dein Gedicht beschreibt etwas, das ich seit Wochen versuche in Worte zu fassen. So recht habe ich "meine" Worte dazu noch nicht finden können (aber es arbeitet... das kennt man ja). Ich habe dir, ohne die Absicht, dein schönes Gedicht zu zerstückeln, mal im Zitat fett angestrichen, wo ich noch "Luft nach oben" sehe. Gedichte: Spuren Im Schnee von Uriana. Die Wiederholung von "mich" fiel mir sofort ins Auge. Zweiter Punkt: Die Verwendung der beiden Adjektive ließe sich verhindern und relativ einfach umgestalten. Nun bin ich ein Mensch, der nur ungern an anderen Gedichten rumfummelt. Daher überlasse ich es dir, meine Anmerkungen nachzuvollziehen und für dich selbst zu entscheiden, inwieweit ich dir mit meinen Hinweisen helfen konnte.