Kinder müssen heute nichts mehr. Sie sollen dürfen wenn sie wollen, genauso aber niemals müssen, wenn sie nicht wollen. Das ist prinzipiell ein erstrebenswerter Leitsatz, in der Praxis jedoch nicht immer umsetzbar. Denn das Leben verläuft nicht linear, sondern hält sowohl für Kinder als auch Erwachsene viele Überraschungen und Herausforderungen parat. Die Muttersprache wird ein Leben lang erkannt - WELT. Und wer nie gelernt hat zu müssen, wird es auch dann nicht können, wenn es notwendig ist. Ich durfte kürzlich selbst Beobachterin einer Mutter werden, die ihrer Tochter gegenüber mehr Freundin als Erziehungsberechtigte sein wollte. Das erst etwa zweijährige Mädchen wollte Kerze um Kerze aus dem Regal eines Möbelhauses räumen. Die Mutter vermied ganz im Sinne der positiven Pädagogik, jegliche Forderung einschränkenden Verhaltens. So bat sie das Mädchen gezählte fünf Mal, die Kerze zurückzustellen und ihr in die nächste Abteilung zu folgen, wo es neue tolle Sachen entdecken könnte. Das Mädchen nahm nicht die geringste Notiz und räumte weiter Kerzen aus dem Regal.
Erziehung: Haben Eltern Das Erziehen Verlernt?
Ich war früher reiten. Wenn ich mich jetzt auf ein Pferd setzen müsste, hätte ich schon ein mulmiges Gefühl. Dann habe ich Gitarre gelernt, aber ich glaube, auch davon ist nur noch ein Bruchteil an Können vorhanden. Nun ja. Sinnlos oder Zeitverschwendung war es dennoch nicht. Es hat einen trotzdem gefördert und das ist wie mit manchen Sachen in der Schule. Vieles braucht man davon nicht, aber man bekommt dadurch gewisse Denkweisen und Handlungsweisen angelernt. Natürlich ist es schon super, wenn man das auch weiterverfolgt, aber man entwickelt sich ja weiter und es passt nicht immer. Erziehung: Verlegt, vergessen, verloren – wenn Kinder schusselig sind. Meine Freundin war diesbezüglich etwas konsequenter. Sie hat als kleines Kind mit Akkordeon spielen angefangen und ist an der Sache drangeblieben. Sie spielt immer mal bei Stadtfesten, was ein netter Nebenverdienst ist. Auch wenn sie da natürlich ein bissel was in die Ausrüstung investieren musste, zum Beispiel so Zubehör wie ein spezielles
Mikrofon für das Akkordeon, weil es mit einem normalen Mikro, wie es die Veranstalter zur Verfügung stellen, bei der Übertragung öfter zu Problemen kam
Die Muttersprache Wird Ein Leben Lang Erkannt - Welt
Als Mensch, der im Kommunismus aufgewachsen ist, muss ich machmal was überkompensieren: Bestimmte teure Schuhe… ein außergewöhnliches Hotel… teure Klamotten. Ich komme hier schon öfter in die Stimmung, dass ich mir was leisten MUSS. Dein Blick fürs Wesentliche (und oft Bescheidenere) hat mich schon oft da "runtergebracht". Was ich noch ganz besonders finde, ist, dass du auch aus wenig wahnsinnig viel machst. Mit einfachen Farben und klaren Linien schaffst du Ästhetik in deinem Auftreten – und das alles finanzschonend und smart. Danke, mein Schatz, dass du so ein soziales Wesen bist! Du trägst so viel menschliche Güte und Verständnis für andere in dir, das ich bewundere. Ja, ganz ohne bin ich auch nicht, es liegt in der Familie. Aber du kannst das besser. Erziehung: Haben Eltern das Erziehen verlernt?. Und wenn ich mich über andere aufrege, lenkst du meine Blicke auf das Liebevolle bei Menschen – oder auf ihre besondere Situation. Ich könnte noch mehr schreiben, aber da das nicht nur an Carina geht, sondern an euch alle: Was habt ihr eigentlich soweit von eurem Kind gelernt, was auch für euch gut ist?
Erziehung: Verlegt, Vergessen, Verloren – Wenn Kinder Schusselig Sind
Wenn wir zu Oma und Opa gefahren sind, ein Foto von den beiden. Wenn wir einkaufen gegangen sind, ein Foto vom jeweiligen Geschäft..... Zeit hielt Alexander die Fotos wortlos in der Hand, betrachtete sie manchmal auch intensiv, man konnte aber nicht feststellen, ob er sie geistig zuordnen kann. Ähnlich war es mit Gebärden. Ich plagte mich, in korrekte Sätzen zu gebärden, Alexander sah weg! Ich war mutlos, weil ich glaubte, er würde ohnehin nichts verstehen. Bis ich dann einmal, als er ca. 2 1/2 Jahre war, ein Schlüsselerlebnis hatte. Am Vorabend hatte ich zu Alexander hin mehrmals gebärdet: MORGEN FAHREN WIR OMA UND OPA BESUCHEN. Reaktion war - wie immer - keine gewesen. Nicht mal hingeschaut hat er. Aber am nächsten Morgen suchte er aus unseren Fotos die Bilder von Oma und Opa raus hielt sie mir fragen hin und machte die Gebärde für "besuchen". Ich kam nach und nach dahinter, dass Alexander viel, viel mehr verstand, als wir ihm zugetraut hatten. Bald darauf machte er selbst Vorschläge, brachte Fotos, oder warf wie wütend zurück, wenn was drauf war, was er nicht wolle.
Um diese strukturelle Unwucht endlich zu beseitigen, müssen alle – Kommunen, Länder und Bund – an einen Tisch. Denn das Versprechen von Chancengerechtigkeit und Entfaltung der eigenen Möglichkeiten ist das Fundament für das Funktionieren unserer liberalen Gesellschaft. Deshalb braucht es eine nationale Bildungsoffensive: 1. Jeder Weg beginnt mit einer Chance. Chancengleichheit umsetzen und Aufstiegsversprechen einlösen. Jedes Kind soll die Unterstützung bekommen, die es benötigt, um zu lernen und sich zu entfalten. Dafür müssen wir Ungleiches ungleich behandeln: Schüler*innen, die mehr Unterstützung brauchen, sollen auch mehr gefördert werden. Schulen in benachteiligten Gebieten brauchen dafür zusätzliche Ressourcen und Personal. Es geht um nicht weniger als darum, tolle Modellschulen zur Regel zu machen und alle Schulen zu Orten zu machen, die abbilden, was unsere Gesellschaft zu bieten hat. Um Kindern gleiche Chancen und Zukunftsperspektiven zu geben, braucht es von Bund, Ländern und Kommunen eine stärkere Bildungskooperation und neue Ideen der gemeinsamen Bildungsfinanzierung.