Hörspiel: Recherche in der Kunstfälscher-Szene
Gefälschte Bilder von Kees van Dongen und Max Pechstein werden in Berlin im Landeskriminalamt präsentiert. © picture alliance / dpa / Jens Kalaene
Von Guido Gin Koster · 01. 04. 2020
Eine (Familien)-Geschichte über Fälscher und ihre Betrugsmethoden: Der Großvater des Autors soll eine Persönlichkeit gewesen sein, die es im Bilderfälschen zur Meisterschaft brachte. In einem Rundfunkinterview aus den 1950-er Jahren gibt er Auskunft. Mit "Neuschöpfungen" kann man ebenso berühmt werden wie mit Originalwerken. Nur ein Haken ist dabei: man muss als Fälscher entlarvt werden. Je meisterlicher bedeutende Werke gefälscht werden, desto größer der Skandal – und die Berühmtheit im Fall einer Entdeckung. Aus persönlichem Interesse rekonstruiert der Autor einen Skandal. Der eigene Großvater soll, nach Aussagen von Zeitzeugen, ein grandioser Bilderfälscher gewesen sein. Der Enkel macht sich auf die Suche und entdeckt Erstaunliches: Geschichten über berühmte Fälscher, raffinierte Betrugsmethoden und schließlich kommt der Großvater in einer Rundfunksendung aus den 1950-er Jahren selbst zu Wort.
Guido Gin Koster Hörspiel Recipe
Originalhörspiel Guido Gin Koster
Jerusalem. Desafinado Redaktion: Juliane Schmidt Regie: Sven Stricker
Naomis Großmutter ist gestorben. Und weil Naomis Familie dem jüdischen Brauch nach die liebe Verstorbene spätestens am folgenden Tag beerdigen muss, wird es nun – Trauer hin oder her – einigermaßen turbulent. Hals über Kopf fliegen Naomi und ihr Mann Guido, Nicht-Jude, nach Jerusalem. Dort aber ist die Trauerfeier kurzerhand wieder abgesetzt – die arabischen Totengräber streiken. Was für ein Unglück! Der Leichenschmaus ist bestellt, die Trauergäste längst bereit, und der orthodoxe Onkel Ari droht gar, das Kaddish für seine Mutter zu verweigern. Wenn Onkel Ari wüsste, dass sich die höchst eigensinnige Großmutter – Überlebende des Holocaust und Einwanderin – das Leben genommen hat, er würde wohl gar nicht erst zur Beerdigung erscheinen. Was tun? Erst einmal gar nichts, nur warten. Währenddessen hat Guido Zeit, Jerusalem von einer ganz anderen und Naomis vielköpfige Familie von allen ihren Seiten kennenzulernen.
November 2000: Russische Premiere von 'Nachklang. Deutsche Facetten' im Petersburger Alexandrinsky Theater.