Heut sag' ich, es war einmal,
Märchen voller Angst und Qual. Elfen, Prinz und gute Feen
waren für uns nicht vorgeseh'n. Halt mich, hast du oft gesagt. Wie, hab ich dich dann gefragt. Liebe hat total versagt
in Amsterdam. Komm wir fahren nach Amsterdam. Ich weiß, daß uns nichts passieren kann. Du und ich, wir ham's doch im Griff,
dabei saßen wir längst auf dem sinkenden Schiff. Bleib doch, hab ich noch gesagt. Wie, hast du mich dann gefragt. Traum von Amsterdam,
der die Hoffnung nahm,
allein in einer fremden Stadt,
allein in Amsterdam. Regenbogengold
haben wir gewollt. Rote Rosen soll'n vom Himmel fallen
und nie verblüh'n. Es war klar, daß ich dich nicht halten kann. Leben hat sich den Starken gewählt. Verloren, wenn man zu den Schwächeren zählt. und nie verblüh'n.
Ich weiß auch nicht, warum ich diesen Satz immer wieder im Sinn habe – warum ich schon seit Tagen (tag-)träume von dir und mir in Amsterdam. Es war eine fixe Idee von mir – letztes Jahr, im Juni, an diesem Sonntag, der unser letzter sein sollte. Ich hätte damals im Traum nicht damit gerechnet, während du es da vielleicht schon gewusst hast. Ich sehe immer wieder diese Szene vor Augen. Es war warm an diesem 22. Juni sehr warm und ich trug mein Lieblingskleid – ein Batik-Kleid – kurz, blau und längst verwaschen, aber ich kann mich einfach nicht davon trennen. Wir waren auf der A2 unterwegs – deine Hand auf meinem nackten Oberschenkel, die ich doppelt intensiv spürte, weil wir vor unserer Abfahrt gestritten hatten. Wir passierten gerade die Ausfahrt zur A30 am Kreuz Bad Oeynhausen, mein Blick fiel auf das Schild – Ausfahrt Richtung Amsterdam – und spontan sprach ich meinen Gedanken aus: Komm, wir fahren nach Amsterdam. Eigentlich war es in dem Moment nur ein Spaß. Als wir später in diesem Kaff beim Griechen saßen, hast du den Faden wieder aufgenommen.