Gute Nachrichten aus Berlin - Deutschland vom 29 Januar 2021 Drei Berliner Frauen betreiben in Neukölln eine private Suppenküche für Obdachlose und Bedürftige. Die Kosten dafür haben die drei am Anfang selbst finanziert. Anzeige
Einmal die Woche kommen Jule, Daniela und Franzi mit ihrer mobilen Suppenküche an den Bahnhof Herrmannstraße in Berlin-Neukölln. Seit Oktober verteilen sie hier immer dienstags gekochtes Essen an Bedürftige. Mittlerweile kommen zahlreiche Menschen, um sich eine warme Mahlzeit abzuholen. Suppenküche - Ehrenamtliche geben Essen und Zuwendung. Verteilt wird neben einer gekochten warmen Mahlzeit auch Brot, Kuchen, Schokolade, Tee und Kaffee. "Franzi und ich, wir kennen uns durch die Essensverteilung an der Bahnhofsmission am Zoo. Und dann hat Franzi mich und Daniela zusammengeführt, wir haben in der Notübernachtung zusammen gearbeitet, ehrenamtlich. Und irgendwann war einfach dieser Punkt da, wo wir gesagt haben: Warum eigentlich nicht? Daniela wohnt hier in der Nähe, und deswegen hat sich das dann hier entwickelt. So war das", erzählt Jule gegenüber Deutschlandfunk Kultur.
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- Obdachlosenhilfe - Sozialberatung - Mobile Bullysuppenküche
SuppenküChe - Ehrenamtliche Geben Essen Und Zuwendung
Sobald Josef eine Schale mit Suppe in Händen hält, zieht er sich etwas von den anderen Gästen zurück. "Viele haben ein Problem mit Wasser und Seife", sagt er; das sei ihm beim Essen unangenehm. Ansonsten hat er gelernt, mit den Menschen auf der Straße zurecht zu kommen, seit ihn "die Schuldenfalle in diese Situation gebracht hat", wie er sagt. Seine Ich-AG mit Angeboten vom Heckeschneiden über Schrankaufbauen oder Abholservice hat nicht funktioniert. Jetzt lebe er "lieber von Hartz IV, als jede müde Mark an den Fiskus abzudrücken". Und er kommt gern zur Suppenküche, wo er am Rande der Essenausgabe "einfach mal reden" kann. Denen zu helfen, die "in unserer reichen Gesellschaft einfach durch alle Raster gefallen sind", ist Elke Golibrzuch und vielen weiteren Freiwilligen ein Anliegen. Elke kommt inzwischen jede zweite Woche zum Kochen und Essenverteilen. Sie ist froh, wenn sie zufriedene Gäste sieht. Obdachlosenhilfe - Sozialberatung - Mobile Bullysuppenküche. Satt und zufrieden sind die Besucher hinter dem Justizgebäude aber nicht immer. Vor allem zu Monatsanfang, wenn gerade wieder Sozialhilfe und Hartz IV ausgezahlt worden sind und viel Geld in Drogen und Alkohol geflossen ist.
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Danke für Ihre Hilfe! Ein Projekt der Deutschen Franziskanerprovinz KdÖR
Bild Oben: Das Team der Hauptamtlichen. Bernd Backhaus, Bruder Johannes, Klaus-Peter Peetz, Michaela Arndt, Bruder Gregor, Petra Rothe, Bruder Alfons, Rosi Skupin-Peetz und Bruder Andreas (von links nach rechts)
Ein Bundesfreiwilligendienstler holt mit dem Bulli Lebensmittelspenden ab, damit die Ehrenamtlichen mit Bruder Alfons das Essen vorbereiten können. Rosi und Peetz stehen in der Küche und zaubern jeden Tag einen leckeren Eintopf. Im Obergeschoss nimmt sich Petra in Einzelgesprächen Zeit für die soziale Situation der Menschen, unten kümmert sich der Saaldienst um die Besucher. Bruder Johannes sorgt für Hygiene und saubere Wäsche, während die Damen in der Kleiderkammer die Gäste mit dem nötigsten ausstatten. Michaela führt die Buchhaltung und Bruder Gregor hat als Guardian des Klosters alles im Blick. Herr Bernd Backhaus leitet die Suppenküche in allen betrieblichen und wirtschaftlichen Belangen. Auch die Betreuung der Gäste und ein offenes Ohr für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören für ihn dazu.
Die zunehmende Überforderung des Sozialsystems treibt Tausende von Menschen in eine Grauzone zwischen Obdachlosigkeit und bürgerlicher Existenz. Neben Obdachlosen, die kein eigenes Zuhause mehr haben, finden sich deshalb immer mehr andere Menschen bei uns ein:
alte Menschen mit minimalen Rentenansprüchen
psychisch Belastete und Auffällige
osteuropäische Arbeitssuchende
und vor allem langzeitarbeitslose, alleinstehende Männer
Für diese Menschen leistet die Suppenküche Franziskanerkloster Pankow viel mehr als nur die Versorgung mit warmen Mahlzeiten. Sie ist dabei Beratungsstelle und Versorgungsinstanz aber auch Treffpunkt und ein Stück Heimat. Die Küche gibt als konkrete Antwort auf die Notlage der Hilfesuchenden an sechs Tagen in der Woche warmes Essen aus. Geöffnet von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 8:00 bis 14:30 Uhr. Die Suppenküche hat an allen Feiertagen geöffnet! Pro Tag geben wir zwischen 180 und 400 Essen aus. Im Monatsverlauf schwankt die Rate der Bedürftigkeit sehr stark, die Küche muss sehr flexibel reagieren.