Die Zahl der Teilnehmenden blieb allerdings hinter dem aufgrund der nach den ersten Reaktionen auf die Einladung erhofften Massenzustrom zurück, wozu wohl auch das regnerische Wetter an den meisten Festtagen beigetragen hatte. Der Badener Heimattag ordnet sich ein in die Reihe der Veranstaltungen der Stadt - Karlsruher Woche, Karlsruher Herbstwoche, Herbsttage, Alemannisch-Pfälzischer Heimatsonntag, Südwestdeutscher Heimattag - nach dem Ersten Weltkrieg. Stand dort zunächst die Funktion als kulturelle und wirtschaftliche Leistungsschau im Vordergrund, wurde in zunehmendem Maße auch die neue Grenzlandsituation Badens mit zum Teil auch antifranzösischem Akzent thematisiert. Karlsruhe: Eröffnung der Vortragsreihe "Heimat in Bewegung". Beim Badener Heimattag 1930 spielte die Grenzlandsituation aber eine eher untergeordnete Rolle. Diese stellten dann die Nationalsozialisten 1934 bei der 2. Nationalsozialistischen Grenzlandkundgebung mit dem 2. Südwestdeutschen Heimattag 1934 in den Vordergrund. Ernst Otto Bräunche 2021
Quelle
Festschrift zum Badener Heimattag Karlsruhe 1930, Stadtarchiv Karlsruhe 8/ZeE 97.
Badische Heimat Karlsruhe Germany
Das ist aber keine Muttersprache mehr. Die Heimat wird immer weniger. Und doch: Die Heimat ist immer noch eine so schöne wie grundlegende Vorstellung des Lebens, und hat nicht nur in den Köpfen von Träumern und Romantikern einen erinnerungsweisen, festen Platz. "
Badische Heimat Karlsruher
Aus New Strassburg wurde Chicago Heights und Teuto machte man zu Elmhurst-Addison. "Heute kann man durch die alten deutschen Viertel der amerikanischen Städte streifen und nur die spärlichsten Spuren jenes Lebensstils finden, der dort früher üblich war. " (Richard O´Connor: "Die Deutsch-Amerikaner. So wurden es 33 Millionen". Hamburg 1970, Hoffmann und Campe, S. Badische heimat karlsruhe. 467). Das lag an den beiden Weltkriegen, aber auch an deutschen Einwanderern mit ihren gepflegten Antagonismen: Katholiken gegen Protestanten, Liberale contra Konservative, Schwaben gegen Bayern, Bayern contra Hessen, bis hin zur Pflege der eigenen Heimatstadt. Oder, um es positiver auszudrücken. "Mehr als 150 Jahre lang traf eine Generation Deutsche nach der anderen in Chicago ein. Sie bildeten eine vielseitige, vibrierende Gemeinschaft und halfen mit, die Stadt im mittleren Westen aufzubauen. Mitunter ist es schwierig, ihren speziellen Beitrag dabei zu benennen, schlicht wegen der Anwesenheit der Deutschen in allen Bereichen" (zitiert nach: "The Encyclopedia of Chicago".
Wo soll da, auf dieser Welt, wo alles so nah wie fern ist, und zudem Millionen von Menschen auf der Flucht sind, Heimat sein? Doch wenigstens erinnerungsweise können wir aus ihr nicht vertrieben werden. Das Wort Heimat ist heute auch ein Appell, da, wo es noch so etwas wie Heimat gibt, dieselbe auch für die Zukunft der künftigen Generationen zu bewahren. Es war, als vor ein paar Jahren das Goethe-Institut weltweit nach dem schönsten Wort suchte auf Platz 4 gelandet. Auf Platz 1 war das Wort Habseligkeiten. Badische heimat karlsruhe.de. Und das Wort Heimat gehört auch immer mehr zu den Habseligkeiten. Augenmenschen, die aus diesem Lande sind und da schon vielleicht seit Geburt leben, können sehen und wahrnehmen, dass auch die sichtbare, die optische Heimat immer weniger wird. Unser Lebensraum wird immer mehr zersiedelt und zubetoniert. Gerade auf dem Land geht immer mehr Fläche verloren, wird zu viel gebaut. Wohingegen der Wohnraum in den Städten, die ja genauso Heimat sind, immer knapper und unbezahlbarer wird. Sprachmenschen fällt auf, dass die dazugehörende Muttersprache, ob nun - wie in Baden-Württemberg - schwäbisch-alemannisch oder fränkisch oder pfälzisch grundiert, auch immer weniger wird und durch einen TV-artigen Akzent oder Tonfall ersetzt worden ist.