Neutralität
Seit dem Wiener Kongress soll sich die Schweiz in keinem Konflikt auf eine Seite schlagen. Das sorgt aktuell für Spannungen. Wie kam es dazu? Seit 2018 gilt ein verschärftes Kriegsmaterialgesetz mit rigorosen Exportbeschränkungen für die Waffenindustrie
Illustration: der Freitag
Im Gegensatz zu Österreich, dem die Neutralität im Staatsvertrag von 1955 auf Druck der Sowjetunion förmlich aufgedrängt werden musste ( der Freitag 18/2022), verdankt die Schweiz ihre Neutralität langwierigem Feilschen: beim Wiener Kongress 1814/15 ging es auch darum, dass sich keine der Großmächte einseitig – wie Frankreich von 1798 bis 1813 – mit dem Land verbündet. Das Resultat der Verhandlungen war das Versprechen der Großmächte und Signatarstaaten, die Neutralität der Schweiz "auf ewig anzuerkennen und zu garantieren". Im Gegenzug verpflichtete sich die Schweiz, in künftigen Konflikten neutral zu bleiben. Definition OOA: Keine Munition mehr - Out of Ammo. Nicht einmischen – eine Mär Die Legende, die Eidgenossenschaft habe sich bereits im Spätmittelalter nach der Niederlage in der Schlacht von Marignano 1515 zwischen Söldnern aus der Eidgenossenschaft zum einen auf der Seite Kaiser Maximilians und zum anderen auf der des französischen Königs Franz I., für "neutral" erklärt, also sich fortan nicht mehr in "fremde Händel einzumischen", fand sich zwar bis weit ins 20. Jahrhundert in den Schulbüchern, war aber eine Erfindung des Zürcher Historikers Paul Schweizer aus dem 19. Jahrhundert.
Keine Munition Mehr Von
Inzwischen hat das Problem auch die Ukraine verstanden. Regierungsvertreter sollen der Bundesregierung nun signalisiert haben, dass sie keine Leopard-1-Panzer mehr wollten. So sprach der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, in einem Interview mit der "Tagesschau" tatsächlich inzwischen nur noch von Marder-Schützenpanzern und Fuchs-Transportpanzern, die die Ukraine brauche. Keine Munition mehr haben - Englisch Übersetzung - Deutsch Beispiele | Reverso Context. Über letztere sei bisher jedoch nicht diskutiert worden, heißt es aus Parlamentskreisen. Doch auch beim mittlerweile offen ausgefochtenen Thema Marder gibt es Probleme: Der Panzer gehört zur Gattung Schützenpanzer und hat keine schweren Waffen. Die bis zu 100 ausgemusterten Marder, die ebenfalls Rheinmetall der Ukraine aus eigenen Beständen angeboten hat, müssten also erstmal aufwendig umgerüstet sowie auf Vordermann gebracht werden. Der Zustand der Panzer ist unklar – von fehlender Munition auch hier ganz zu schweigen. Vor Ende Mai wären die Marder ohnehin nicht in der Ukraine angekommen. Bis dahin könnte es zu spät sein, sollte Russland die geplante Eroberung des Ost-Ukraine gelingen.
Welche coolen Momente habt ihr bereits erlebt?