Ausstiegsklammern
Rückblick nach dem Ende des Mannlsteigs
Nach zweieinhalb Stunden erreichten wir den Ausstieg des "Klettersteiges" über eine kurze senkrechte Trittstufenleiter. Von hier aus benötigten wir noch einmal zwei Stunden bis zum Gipfel - Pausen wohlgemerkt mitgezählt. Dabei geht es über mäßig steile Schrofenhänge, unterbrochen von bereits stark aufgefirnten Schneefeldern und einer weiteren Steilstufe. Beim Ausstieg des "Kamins", der von Nordosten her kommt und vergangene Woche noch unpassierbar war, machten wir eine Brotzeitpause, um uns für den Endspurt zu stärken. Nach einiger Zeit war dann endlich das Gipfelkreuz zu sehen, an dem wir eine wohlverdiente lange Pause machten. Hoher göll überschreitung. Und was für ein Ausblick! Hinten etwas rechts der Bildmitte das Dachsteingebirge, rechts davor das Tennengebirge
Ganz hinten markant das Gebiet des Hochkönigs (2941m), in der Verlängerung der Wegspur im Vordergrund der Archenkopf und rechts daneben das Brettriedel
Ganz rechts der Watzmann, in Bildmitte der Kamm vom Brettriedel zum Hohen Brett, dahinter leider verdeckt der Königssee
Leider ist auch am schönsten Gipfel irgendwann die Zeit für den Abstieg gekommen.
- Sundowner am Königssee: Über den Alpeltalsteig auf's Hohe Brett
- Hoher Göll Überschreitung - Deutschland - Gipfelkonferenz
Sundowner Am Königssee: Über Den Alpeltalsteig Auf'S Hohe Brett
Wir hatten neben dem ursprünglich geplanten Rückweg durch das Alpltal nun auch die Überschreitung des Hohen Bretts ins Auge gefasst, denn wir fühlten uns fit und der Weg sah gut machbar aus. Zunächst einmal stiegen wir Richtung Südosten ab, denn erst an der Göllscharte trennen sich die beiden Wege. Rückblick
Hochgebirgsfeeling
Links mit der Schneehaube der Archenkopf, unterhalb bzw. rechts davon führen die Spuren zu einer kleinen Einschartung, von wo aus es wieder auf den Grat geht
Dort fiel dann schließlich die Entscheidung zugunsten eines weiteren Gipfels und gegen den Kampf durch den Sulzschnee des Alpltalkares. Ein wenig kämpfen mussten wir zwar auch hier, aber nachdem wir den Spuren am Archenkopf vorbei zurück zum Grat gefolgt waren, hatten wir wieder Fels unter den Fußsohlen. Hoher Göll Überschreitung - Deutschland - Gipfelkonferenz. Über Werner eine Gewitterwolke mit Amboss - zugegebenermaßen in weiter Entfernung
Teils seilversichert, teils in leichter Kletterei (der II. Grad wird nirgends erreicht) ging es auch hier wieder auf und ab, bis wir zu einer heiklen Querung kamen.
Hoher Göll Überschreitung - Deutschland - Gipfelkonferenz
Nach einem steilen Schrofenabstieg in die Scharte wird der erste Turm im Übergangsgrat direkt überstiegen. Der zweite Gratzacken kann in der abschüssigen linken Flanke umstiegen werden. Über recht exponiertes, brüchiges Flankengelände gelangt man nach Überschreitung zweier Rippen in die Geröllrinne, an derer Begrenzung recht gut hinaufgeklettert werden kann. Zuletzt verlassen wir die Rinne nach links und klettern über mehrere feste Felsstufen in einer steilen Rinne zum Gipfelsteinmann des Taderers hinauf. Sundowner am Königssee: Über den Alpeltalsteig auf's Hohe Brett. Göllscharte: Der Verbindungsgrat zur Göllscharte (zwischen Archenkopf und Großem Göll) bietet abschließend nochmals mehrere Grathöcker. Zuerst wird über einen Geröllrücken zum Gratansatz hinunter gestiegen. Der erste Gratzacken wird rechts in einer Felsrinne umgangen. Danach wird steil in eine Scharte abgeklettert (UIAA I+). Die letzte Gratkuppe kann in der linken Schrofenflanke leicht exponiert umstiegen werden, bevor in das steile Geröllkar (oder Firnkar) unter der Göllscharte abgeklettert werden kann.
Auch das Fehlen von jeglichem Wasser macht es nicht gerade erträglicher. Nach ganzen zwei weiteren Stunden und einer bei der üblen Hitze sonderbar anmutenden Schneefeldquerung erreichen wir den nächsten Wegweiser, ziemlich genau unterhalb des Großen Archenkopfs. Links geht's hinauf zum Hohen Göll, rechts weiter in Richtung Hohes Brett. Schneefelder Ende August sind hier keine Seltenheit
Am Wegweiser gönnen wir uns eine wohlverdiente Pause und überlegen eine Weile, was wir tun. Auf dem Karst haben wir einfach viel zu viel Zeit verloren. Lange werden wir heute kein Licht mehr haben. Die Sonne verabschiedet sich bereits. Sonnenuntergang auf dem Weg zu den Archenköpfen
Ursprünglich hatte ich ja vor, den Hohen Göll mit seinen 2. 522 m noch mitzunehmen und dann auf dem rundlichen Buckel des Großen Archenkopfs (2. 391 m) zu biwakieren. Angesichts der fortgeschrittenen Stunde und unserer beider unmöglich zu leugnenden Fertigkeit lassen wir das aber sein und biegen rechts ab in Richtung Hohes Brett, so schmerzlich es auch ist.