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- Im herzen barfuß gedicht e
- Im herzen barfuß gedicht 7
Im Herzen Barfuß Gedicht E
Mir ist das im Grunde sehr sympathisch, aber manches Gedicht
wirkt dadurch eher wie eine Notiz in Versen, weniger wie eine lyrische
Verdichtung. Auf der anderen Seite wird manchen vielleicht auch seine
Inbrunst aufstoßen, die zarte Archaik, der er frönt. Ich liebe einen Teil
seiner Verse gerade für diese verhaltene, tieffliegende, aber nicht zu
leugnende Anteilnahme mit pathetischer Wölbung (wie ich sie auch bei Tomas
Tranströmer oder Lars Gustafsson liebe oder bei Sarah Kirsch). "Immer ist in uns ein hauch von traurigkeit auf kleinen bahnhöfen, wo niemand wartet. Im herzen barfuß gedicht der. […] plötzlich ist in uns zu viel vom menschen. " In diesem Sammelband sind Beiträge aus fast allen deutschen
Publikationen Skácels vertreten: Aus den Gedichtbänden "Fährgeld für Charon"
und "wundklee" (in der Übersetzung von Reiner Kunze), sowie "Ein Wind mit Namen
Jaromir" und "Und nochmals die Liebe" (in der Übersetzung von Felix Philipp
Ingold), dazu einige Neu- und Erstübersetzungen von Urs Heftrich. "Haben wir den Mut nach der angst zu fassen wie nach einer klinke und
einzutreten"
Skácels Prosa, mit ihrem Schalk, ihrer Gutgläubig- und
Hintersinnigkeit, ihren poetischen Kadenzen, ist für mich schon seit der ersten
Lektüre ein besonderer Genuss.
Im Herzen Barfuß Gedicht 7
"kindheit ist das was irgendwann gewesen ist und aus dem traum nun hängt ein faden fesselrest den man zersprengen kann und nie zersprengt"
Ein anderer Sehnsuchtsort verkörpert immer wieder das
Paradies: die Kindheit und ihre unnachahmliche Unbeschwertheit, die weiten
Flächen, die sie für Furcht und Freude bereithielt. Wenig ist von ihr übrig und
doch ist das Gesicht vieler Dinge von ihr geprägt, sie lacht und starrt aus
vielem hervor. Wie sein erster Übersetzer Reiner Kunze war Skácel außerdem
vom Prozess des Dichtens, von Worten fasziniert. Wie leicht ein Wort ist, wie
zart, und wie doch die Wirklichkeit der Erfahrung aus zarterem Material zu sein
scheint oder aus gröberem, das aber eigentümlich glänzt – auch darum geht es in
Skácels Gedichten immer wieder. "In den goldenen Sieben seiner Muttersprache rüttel schüttelt er die eigene Taubheit und bis zur Ermattung sucht er nach Worten"
Skácel ist ganz klar ein Dichter der Sehnsucht. Im herzen barfuß gedicht 7. Nicht
verhehlen kann man, dass seine Gedichte hier und da etwas Beschauliches haben,
außerdem mitunter einen leichten Schlendrian, denn sie lassen sich hier und da
Zeit, verweilen ein paar Zeilen bei einer Betrachtung, ohne den Text
voranzutreiben.
Er wählte diese feierliche Form, um sein Ringen mit den Mächtigen zu spiegeln: ein Ringen, aus dem der Unterlegene zwar lädiert, aber letztlich als derjenige hervorgeht, dem die Zukunft gehört. Es war nur eine von mehreren Masken, in denen Skácel die Überlebensgewissheit seiner Verse artikulierte. Jiří Opelík, ein enger Freund des Dichters, nennt weitere Rollen, in die der vom Regime systematisch Niedergehaltene schlüpfte: Don Quijote, den klugen Sklaven Pseudolus, David vor König Saul, Marsyas als Gegenspieler des rachsüchtigen Apoll. Ein später Achtzeiler fasst den postumen Triumph über die Zensur in eine Paradoxie. Im Herzen barfuß - Sprüche über das Reisen, Fernweh, Urlaub und Reisezitate. Die erste Strophe lautet: "Ja einst gefriert sogar der Lethefluss / wer zweimal stirbt wird ewig leben / dann überqueren sie die Bucht zu Fuß / die Dichter die man lebenslang verbot". Wer zweimal stirbt, wird ewig leben
Diese vier Verse bildeten ursprünglich ein eigenständiges Gedicht in Skácels Band "Hoffnung mit Buchenflügeln" aus dem Jahr 1983. Er musste sie aber mit Rücksicht auf den Zensor tilgen, nur im Samizdat und in zwei Exilausgaben sind sie erhalten.