[3] In diesem Zusammenhang wird nun auch die große Rolle des Christentums deutlich. Denn bereits 787 wurde die Trennung von griechischer Ostkirche und lateinischer Christenheit vorbereitet. Durch das Schisma, die Spaltung zwischen der östlich – orthodoxen Kirche und der römisch – katholischen Kirche im Jahre 1054 hält diese Trennung bis heute an. [4]
Fest steht also, dass Karl der Große Europa seine Konturen gegeben hat, vor allem durch die Trennung der Kirche. Doch er selber wusste nichts von den Ausmaßen seines Reiches. Fest steht auch, dass er seinem Reich niemals den Namen Europa gegeben hat. Er war sich wohl bewusst, dass sein Reich groß war, vor allem nachdem er das Langobardenreich, das Sachsenreich und Baiern in sein Reich eingegliedert hatte. Adolf Muschg, ein schweizerischer Literaturwissenschaftler hatte sogar die Auffassung, dass Karl sich selber nicht als europäischen Herrscher verstand. "Die Welt in seinem Kopf hatte mit der unseren nur das Gröbste der Topographie gemein. "
- Vater der europa universalis
- Karl der große vater europas
Vater Der Europa Universalis
Legen Sie Ihren Stammbaum bei MyHeritage an und kommen Sie in Kontakt mit anderen Forschern. Warum wir in der Theorie alle von Karl abstammen:
Wie wir schon gelernt haben, gab es eine Menge Frauen in Karls Leben und noch mehr Kinder. Und auch diese hatten wiederum eine Menge Kinder, sieht man von denen ab, die eine kirchliche Laufbahn eingeschlagen haben. Also gehen wir das Ganze mal mathematisch an. Jeder Familienforscher kennt den Fakt, dass sich mit jeder zusätzlichen Generation in der Ahnentafel die Anzahl der Personen verdoppelt, da jede Person logischerweise zwei Elternteile hat. Gehen wir von uns aus in die Zeit Karls des Großen sind wir ca. in der 38. Generation und haben es dort schon mit ungefähr 600 Milliarden Menschen in der obersten Ahnenreihe zu tun. Da es in der Zeit um 800 allerdings nur um die 50 Millionen Menschen in Europa gab, muss theoretisch jeder dieser Menschen mehrere Tausend mal in der 38. Generation vertreten sein. Die Chance das sich darunter nicht wenigstens einmal Karl der Grosse befindet geht gegen 0.
Karl Der Große Vater Europas
Facultas, Wien 2020 ISBN 978-3-8252-5278-6, S. 74 ( Google Books)
↑ AfD-Wahlprogramm: "Europa der Vaterländer", Artikel vom 15. März 2019 im Portal ( Bayerischer Rundfunk), abgerufen am 7. April 2019
Was ist die karolingische Renaissance? Der Begriff bezeichnet eine Reihe von Reformen. Den Grundstein dafür legte Karl mit seiner Hofschule, für die er die hervorragendsten Gelehrten seiner Herrschaftsgebiete zusammenrief. Hinter diesem Reformbestreben stand wohl die Sorge um den wahren christlichen Charakter seines Reichs. Um Glauben und christliches Gedankengut im Volk zu verbreiten, betrieb er Reformen auf verschiedensten Gebieten. Er vereinheitlichte die Schrift (karolingische Minuskel), denn Lesen und Schreiben waren seiner Meinung nach die elementaren Voraussetzungen, um die christliche Lehre zu verstehen. Um diese auch den lateinunkundigen Laien nahe zu bringen, wurden zunehmend auch volkssprachliche Texte verschriftlicht, darunter das altsächsische Taufgelöbnis und das althochdeutsche Vaterunser. Eine Synode beschloss 813, dass die Predigten zuerst in Latein und dann in der Volkssprache des jeweiligen Herrschaftsgebiets verlesen werden sollten. Für dieses Reformprogramm benötigte er vor allem Kleriker, auf deren Ausbildung an der Hofschule, in Königsklöstern, Abteien und Kirchen der Kaiser persönlich achtete.