Diese Würde hat ihren Ausdruck auch im gregorianischen Choral gefunden, der so eng mit der lateinischen Sprache verbunden ist, dass es unmöglich ist, die beiden zu trennen. Ohne Latein gibt es keinen Choral. Versteht man dann überhaupt etwas? Seit nunmehr etwa 50 Jahren haben sich Katholiken daran gewöhnt, in der Messe alles klar, deutlich und in der eigenen Sprache zu hören. Wer in der Messe nach dem Messbuch Pauls VI. heute noch auch nur einige wenige Worte auf Latein hört, gehört zu einer glücklichen Minderheit. Im Angesicht dieser Tatsache kann man mit gutem Grund fragen: "Warum würde ich in eine Messe gehen, bei der ich (fast) nichts verstehe? " Das II. Vatikanische Konzil (1962-65) hat in seiner Konstitution über die hl. Liturgie Sacrosanctum Concilium ausdrücklich die Erhaltung und Förderung der lateinischen Sprache gefordert (vgl. Full text of "Lateinische Messe No.3, Op.25". Nrn. 36 und 54), wenngleich es auch der Volkssprache mehr Raum gewährte. Diese Anordnung wird heute kaum noch beachtet, jedoch zeigt sie, dass auch die Konzilsväter — entgegen mancher Behauptung — den hohen Wert der lateinischen Sprache für die Liturgie erkannten und schätzten.
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(Messdiener: Gott, Du bist meine Stärke. Warum denn willst Du mich verstoßen? Was muß ich traurig gehen, weil mich der Feind bedrängt? ) P: Emitte lucem tuam et veritatem tuam: ipsa me deduxerunt, et adduxerunt in montem sanctum tuum et in tabernacula tua. (Priester: Send mir Dein Licht und Deine Wahrheit, daß sie zu Deinem heiligen Berg mich leiten und mich führen in Dein Zelt. ) M: Et introibo ad altare Dei: ad Deum, qui laetificat juventutem meam. (Messdiener: Dort darf ich zum Altare Gottes treten, zu Gott, Der mich erfreut von Jugend auf. Text lateinische messe in germany. ) P: Confitebor tibi in cithara, Deus, Deus meus: quare tristis es, anima mea, et quare conturbas me? (Priester: Dann will ich Dich mit Harfenspiel lobpreisen, Gott, mein Gott. Wie kannst Du da noch trauern, meine Seele, wie mich mit Kummer quälen? ) M: Spera in Deo, quoniam adhuc confitebor illi: salutare vultus mei, et Deus meus. (Messdiener: Vertrau auf Gott, ich darf Ihn wieder preisen; Er bleibt mein Heiland und mein Gott. ) P: Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto.
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Infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils, das von 1962 bis 1965 stattfand, wurde diese Messform dann abgeschafft; der Vatikan führte nun eine neue, völlig veränderte Liturgie in den Landessprachen ein. Beseitigt wurden neben der lateinischen Sprache auch die alten, auf das Kreuz gerichteten Altäre sowie die Kommunionbänke, auf denen man die Hostien kniend und per Mundkommunion empfangen hatte. Die Reform sorgte für große Unruhe innerhalb der katholischen Kirche. Der französische Erzbischof Marcel Lefebvre verweigerte sich mit seiner Priesterbruderschaft St. Pius X. sogar vollends. 1988 wurden er und vier von ihm geweihte Priester vom Papst exkommuniziert. Text lateinische messe video. Rom sieht in der Existenz der Bruderschaft bis heute eine Kirchenspaltung (Schisma). Nun plötzlich streckt der Papst den Traditionalisten (also auch den Anhängern Lefebvres) die versöhnende Hand entgegen: Bisher konnte eine tridentinische Messe nur dann gefeiert werden, wenn der zuständige Bischof dies erlaubte – im Sinne eines sogenannten Indults, einer Ausnahmegenehmigung.
Der 75-Jährige kritisiert, dass es im Vollzug der neuen Liturgie leider "zu viele Missbräuche" gebe. Die heutige Messe sei gegenüber dem alten "natürlich gewachsenen" Missale Romanum von 1962 "in mancher Hinsicht ausgedünnt". So komme etwa die Heiligenverehrung viel zu kurz: Die verschiedenen Bezugnahmen auf die Heiligen kämen in den feststehenden Gebeten der neuen Form fast nicht mehr vor und seien nur noch im ersten Hochgebet belassen worden. Zudem bedauert Winter, dass der liturgische Begriff der "Opferung" nicht mehr verwendet werde und dass nur noch von der "Gabenbereitung" die Rede sei, der auch die neuen Begleitgebete entsprächen. Hier werde eine Tendenz sichtbar, die sich nicht auf das letzte Konzil berufen könne, stellt er fest. Auch Ehrenprälat Winter feiert die Messe in neuer Form alltäglich, die tridentinische lediglich zwei Mal im Monat. Aber natürlich ist er mit dem "Motu Proprio" überaus zufrieden. Lateinische Messe im Überlieferten Ritus z.Eh. des Hl. Petrus Canisiu - YouTube. Der Papst wolle eine Rückbesinnung auf die Tradition der Kirche anregen, um die heute übliche Form der Liturgie zu bereichern, sagt Winter.