Mönchengladbach:
Stadt ärgert den Igel-Retter
Silvia und Manfred Breuer auf dem städtischen Friedhof Preyerstraße. Mit Katzenfutter locken sie die Igel an. Dann bringen sie sie zum Tierarzt oder in eine Igel-Auffangstation. Foto: Markus Rick
Immer wieder fand Manfred Breuer durch schweres Gartengerät verstümmelte Igel auf dem Friedhof Preyerstraße. Er lockt die Tiere mit Futter und bringt sie zum Arzt. Die Stadt droht ihm mit einem Bußgeld. Manfred Breuer ist sicher: "Die Stadt macht mich zum Sündenbock. Städtischer Friedhof, , Bauerngasse 31 - ambestenbewertet.de. " Dabei wolle er doch nur Gutes tun. Dafür verzichten er und seine Frau Silvia schon seit sieben Jahren auf Urlaub, und ausgeschlafen haben sie auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Abend für Abend machen sich die beiden Tierschützer auf den Weg zum städtischen Friedhof an der Preyerstraße. Sie legen trockenes Katzenfutter aus, um damit die dort wild lebenden Igel zu füttern, vor allem geht es ihnen aber darum, in den frühen Morgenstunden die scheuen Tier an den Futterplätzen einzusammeln und zu einer Igel-Auffangstation zu bringen.
Städtischer Friedhof, , Bauerngasse 31 - Ambestenbewertet.De
Mit Mistgabel durchlöchert Auslöser waren verstümmelte und tote Igel, die Manfred Breuer immer wieder auf dem Friedhof gefunden hatte. "Die Friedhofsangestellten haben mit ihren schweren Geräten schon so viele Igel getötet. " Er habe Tiere gefunden, denen ein Beinchen, das Hinterteil oder die Stirn abgefräst war. "Neulich lag einer auf dem Weg, der war mit einer Mistgabel durchlöchert worden", sagt Breuer. Er und seine Frau bringen die verletzten Tiere in die Tierklinik am Bökelberg. "Viele mussten eingeschläfert werden, nur wenige konnten die Ärzte retten. " Im vergangenen Jahr erhielt Manfred Breuer Post von der Stadt. Ihm wurde mit einem Bußgeld gedroht, wenn er weiterhin Futterstellen auf dem Friedhof anlegen sollte. Dazu legten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes Fotos vor, die beweisen sollen, dass er Brot, aber auch Lebensmittel, wie Spaghetti und andere gekochte Speisen auf dem Friedhof entsorgt. "Herr Breuer beschäftigt uns schon lange", sagte Stadtsprecher Dirk Rütten. "Es ist schlicht und ergreifend verboten, Wildtiere zu füttern. "
Mit dem dritten Memoriam Garten kann jetzt flächendeckend für Mönchengladbach und Rheydt diese neue Form des Friedhofs angeboten werden. So gut wie fertig ist der dritte Memoriam Garten der Stadt. Eingebettet in einen Garten und von starren Abgrenzungen entledigt, präsentiert sich der Friedhof als Raum der Trauer und Erinnerung, auch auch als ein Ort der Entstehung und Kommunikation. Jeder Verstorbene wird auf den Grabmalen mit Namen und Lebensdaten genannt - eine anonyme, namenlose Bestattung gibt es nicht. Vom Tag der Einweihung am 6. Mai ist der Memoriam-Garten in Rheydt fertig bepflanzt. Man erwirbt einen Ort in einer kompletten Grabanlage mit der dazugehörigen Dauergrabpflege zu einem festen Preis und ohne weitere Folgekosten. Die Gelder der Dauergrabpflege werden von der Rheinischen Treuhandstelle für Dauergrabpflege verwaltet. Die Arbeit der Friedhofsgärtner wird regelmäßig kontrolliert.