Bei der Patientin waren im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung vier Zähne entfernt und die daraus resultierenden Lücken geschlossen worden. Als Folge kippten die oberen Schneidezähne nach hinten. Insgesamt zeigt sich beim Blick auf die Zahnreihen ein durchaus akzeptables Bild. Dieses wäre nach allgemeinen kieferorthopädischen Standards hinsichtlich Aussehen und Verzahnung auch in Ordnung. Parallel hat sich jedoch eine Fehlfunktion der Gelenke eingeschlichen. Arthritis des Kiefergelenks - Zahn-, Mund-, Kieferkrankheiten - MSD Manual Profi-Ausgabe. Einen weit geöffneten Mund zum Abbeißen ist der Patientin nicht möglich. Auch ist die Mitte des Unterkiefers verschoben, was bei den vorliegenden Schmerzen jedoch zunächst zweitrangig ist. Durch Entlastung der Gelenkköpfe mittels spezieller Bissführungsapparatur und zeitgleicher Physiotherapie wurden zunächst die Schmerzen beseitigt. Um dauerhaft in einer entlasteten Situation zu bleiben, ist die Schienung jedoch über einen längeren Zeitraum erforderlich. Um diese bequeme Position einnehmen zu können, müssen die Zahnachsen oben korrigiert werden.
Arthritis Des Kiefergelenks - Zahn-, Mund-, Kieferkrankheiten - Msd Manual Profi-Ausgabe
18 zeigt einen Vorkontakt im Seitenzahnbereich, der keine harmonische Okklusion (CO-Position) zulässt. 19 = der Unterkiefer nimmt die scheinbar bestmögliche Position ein, indem er sich verlagert (=habituelle Okklusion): keine stabile Kiefergelenkposition (CR-Position) mehr möglich. 20 = Kontaktführung - Verschieben der Zähne bzw. Kiefer in eine habituelle Okklusion, ausgelöst durch Vorkontakte. Bildquelle: ©GZFA
Okklusionstherapie bedeutet auch Kiefergelenktherapie
Das Ziel einer Okklusionstherapie ist die Entkopplung der falschen Okklusion und die Herstellung einer stabilen Kiefergelenkposition (CR). Stimmt diese nicht mit der Verzahnung/Okklusion überein, muss die Okklusion therapiert werden, sofern Beschwerden oder Schmerzen vorliegen. Einen CMD-Fall zahntechnisch vorbildlich lösen | Technik | ZTM-aktuell.de. Die Therapie erfordert Maßnahmen zur Wiederherstellung einer perfekten Seitenzahnabstützung, einer steilen Eckzahnführung, gleichmäßiger Frontzahnführung und stabiler Gelenkposition. Somit ist die Okklusionstherapie auch eine Kiefergelenktherapie. Eine erfolgreiche Okklusionstherapie kann durch den Einsatz von adjustierten Okklusionsschienen mit Front-Eckzahnführung erreicht werden.
Einen Cmd-Fall Zahntechnisch Vorbildlich Lösen&Nbsp;|&Nbsp;Technik&Nbsp;|&Nbsp;Ztm-Aktuell.De
Abrasionsgebiss Unnatürlicher Zahnabrieb durch massives Zähnepressen und Zähneknirschen sowie die bereits beschriebenen Okklusionsstörungen, können zu einem erheblichen Verlust der Zahnhartsubstanz führen. Die Spitzen und Höcker der Front- und Seitenzähne werden immer kürzer, die Front-Eckzahnführung geht verloren, die Kiefergelenke geraten aus ihrer stabilen Position. Sie werden komprimiert, der Gelenkspalt verengt sich, es entsteht Druck auf die bilaminäre Zone, eine sensible Zone an der Gelenkkapsel. Da diese Zone in unmittelbarer Nähe zum Gehörgang liegt, erklären sich Ohrenschmerzen und Tinnitus als häufig auftretendes Symptom. Abb. 15 zeigt eine harmonische Okklusion (CO = Complete Occlusion) Bildquelle: ©GZFA
Abb. 16 zeigt eine stabile Kiefergelenkposition (CR = Centric Relation) Bildquelle: ©GZFA
Abb. 17 zeigt die optimale Position für Zähne und Kiefergelenk: die Zahnkontakte sind harmonisch in maximalem Vielpunktkontakt, die Position der Kiefergelenke stabil. Bildquelle: ©GZFA
Abb.
Totalprothesenträger können ebenfalls einen Zahnarzt aufsuchen wegen Schmerzen im Kiefergelenk. Hier muss überprüft werden ob die Prothese zum Patienten und seiner Okklusion passt oder nicht. Oftmals wird bei der Herstellung von Totalprothesen die normale Lage der Kiefer zueinander nicht beachtet. In der Folge wird der Patient gezwungen in einer bestimmten Position zuzubeißen, die jedoch nicht seiner natürlichen Bisslage entspricht. Der Diskus im Kiefergelenk wird dauerhaft komprimiert und wehrt sich indem er Schmerzsignale aussendet. In seltenen Fällen sind Zysten oder Abszesse Ursachen für Kiefergelenksschmerzen. Ein parodontaler Abszess an einem Zahn der nicht behandelt wird und natürlich sehr schmerzt, sorgt dafür dass der Patient auf diesem Zahn nicht mehr Kauen möchte. Die Folge ist auch hier eine einseitige Belastung der Kiefer. Symptome
Kiefergelenkschmerzen können sich vielfältig äußern: Oftmals stellt der behandelnde Arzt keinen Bezug zu Problemen im Mund her, da die auftretenden Symptome erst einmal nichts mit der Mundhöhle zu tun haben.