In der Serie "Klinik vor Ort" berichtet die Redakteurin Inga Mennen M. A. in Zusammenarbeit mit dem Chirurgen Dr. Bernd Sauer aus dem Krankenhaus Wittmund. Wechseloperation Hüftprothese | Hüftspezialisten bundesweit. Sie gibt einen interessanten Einblick in das zertifizierte Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung. © - "Eigentlich kann ich kein Blut sehen", sagt Dr. Bernd Sauer, bis Februar 2021 Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, Hand- und Fußchirurgie sowie Sportmedizin im Wittmunder Krankenhaus, lachend. Der Mediziner operiert lieber Hände und Füße anstatt Hüften. Aber in seiner langjährigen Laufbahn hat er schon so manches künstliche Hüftgelenk im wahrsten Sinne der Wortes eingebaut und somit vielen Menschen dazu verholfen, ein schmerzfreies Leben zu führen. In der heutigen Veröffentlichung geht es um das Hüftgelenk, sozusagen den großen Bruder des Daumensattelgelenkes, das im Aufbau und in der Funktion dieser winzig kleinen Endoprothese gleicht. Wie beim Daumen kommt das künstliche Gelenk zum Einsatz, wenn die Knorpel am Knochenkopf und in der Pfanne verschlissen sind.
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Nachsorge: Leben Mit Künstlichem Hüftgelenk | Themen Von A - Z | Gesundheitsgespräch | Bayern 2 | Radio | Br.De
Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Fast ein Fünftel der Krankenhäuser allerdings führt weniger als 43 solcher Eingriffe im Jahr durch. Zwar gibt es für Hüft-OPs keine gesetzliche Mindestfallzahl. Doch sowohl internationale als auch deutsche Studien belegen, dass mit zunehmender Behandlungszahl deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden. Sowohl die Sterblichkeit als auch Komplikationen wie Thrombosen, Infektionen und die Notwendigkeit von Wiederholungsoperationen sinken. Nachsorge: Leben mit künstlichem Hüftgelenk | Themen von A - Z | Gesundheitsgespräch | Bayern 2 | Radio | BR.de. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie zertifiziert deshalb Endoprothetikzentren erst ab mindestens 100 Operationen im Jahr, bei einem Maximalversorger sind sogar 200 Hüft-OPs gefordert. Der Krankenhausnavigator der AOK In Sachsen wurden 2014 fast 8900 künstliche Hüften eingesetzt. Mit 56 von 80 Kran-kenhäusern im Freistaat führen sehr viele Kliniken diesen Eingriff durch. Knapp 18 Prozent der Krankenhäuser haben allerdings weniger als 43 Patienten im Jahr operiert. Der AOK-Krankenhausnavigator bewertet nur die 48 Häuser mit statistisch ausreichenden Fallzahlen.
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Der Schnitt, minimalinvasiv, ist nur sieben bis acht Zentimeter lang. Zudem dauert das Einsetzen der Endoprothese nur noch 45 Minuten bis maximal eine Stunde, was den Körper des Patienten schont. Allerdings, das mag den Frauen und Körperbewussten möglicherweise so gar nicht gefallen: Nach der Operation kann die Waage schon mal mehr anzeigen, denn die Endoprothese ist mit zirka 400 Gramm schwerer als der Knochen, der herausgefräst wird. Dr. Bernd Sauer zeigt am Modell die Hüftpfanne, die in den Beckenknochen eingesetzt wird. Darin bewegt sich nach der Operation der Kugelkopf, der auf der gegenüberliegenden Seite an den Schaft im Oberschenkel befestigt wird. Die Operation bedeutet für den Chirurgen und sein Team nicht nur Konzentration und im wahrsten Sinne Knochenarbeit, sondern auch Kraft. Klinik vor Ort - Ein neues Hüftgelenk ist echte Knochenarbeit - Orthinform. Im ersten Schritt werden die Muskeln beiseite geschoben. Dann wird der Hüftkopf mit der elektrischen Säge entfernt, bevor die Fräse zum Einsatz kommt. Mit ihr wird die Hüftpfanne für das Implantat vorbereitet.
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Schlimmstenfalls ist das eingesetzte Hüftgelenk komplett zu erneuern, was eine große Belastung für den Patienten darstellt. Deshalb wird der Bruch des Oberschenkelhalses innerhalb von 90 Tagen als Komplikation gewertet. Weiterhin gehen auch chirurgische Komplikationen sowie die Sterblichkeit innerhalb von 90 Tagen in die Bewertung ein. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Stephanie Wesely und Katrin Saft
Haltbarkeit
Ein künstliches Hüftgelenk hält mittlerweile in den meisten Fällen mehr als fünfzehn Jahre. Besonders pflegen kann man es nicht. Allerdings sollte man vermeiden, es regelmäßig durch Sportarten wie Joggen zu belasten. Auch sollte man das Risiko eines Sturzes soweit wie möglich ausschließen. Wichtig:
Regelmäßig zur Nachkontrolle vorstellen und im weiteren Verlauf (ab fünf Jahren nach der Operation), alle zwei Jahre ein Röntgenbild machen lassen. Abrieb
Egal welches Material man für ein künstliches Hüftgelenk wählt: Bei jedem Schritt entsteht Abrieb, wenn auch nur in winzigen Mengen. Lässt man zum Beispiel eine Metallkugel gegen eine Polyethylen-Pfanne laufen, dann muss man mit 500. 000 Partikeln Abrieb pro Schritt rechnen. Dieses Material ist immunologisch aktiv, sorgt also für Entzündungsreaktionen, die auf lange Sicht eine Lockerung des Implantates verursachen. Wie ein Patient auf das künstliche Gelenk reagiert, ist individuell verschieden. Infektionsgefahr
Die Infektionsgefahr mit einem künstlichen Hüftgelenk liegt bei einem ansonsten gesunden Patienten bei etwa einem Prozent.
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