Startseite Lokales Kreis Kassel Baunatal Erstellt: 13. 09. 2019 Aktualisiert: 13. 2019, 15:56 Uhr Kommentare Teilen Flammentornado und Ruhrpott-Schnauze: Die Wissenschaftler Reinhard Remfort (links) und Nicolas Wöhrl kommen mit ihrer Liveshow "Rockstars der Wissenschaft" nach Baunatal. © NICKOLAUS – PR & Kommunikation Mit ihrem Podcast "Methodisch inkorrekt! " wollen Nicolas Wöhrl und Reinhard Remfort wissenschaftliche Themen massentauglich besprechen. Wir haben mit ihnen gesprochen- Ihre 100. Folge ihres Online-Audioformats haben die beiden Ruhrpott-Physiker vor zwei Jahren spontan als Liveshow vor Publikum aufgenommen. Jetzt gehen sie einen Schritt weiter und touren mit ihrem Programm "Rockstars der Wissenschaft" über die Bühnen der Republik. Wir haben mit Nicolas Wöhrl über die Show, den Podcast und Schrott aus China gesprochen. Herr Wöhrl, Sie stellen mit Ihrem Kollegen Reinhard Remfort in Ihrem Podcast wissenschaftliche Publikationen und Experimente vor. Die Episoden dauern bis zu vier Stunden.
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Seit vielen Jahren interessieren mich die Synthese sowie möglichen Anwendungen von Diamant. Defekte bzw. Farbzentren im Diamanten sind dabei ein besonders interessantes Forschungsfeld für festkörperbasierte Einzelphotonenquellen bei Raumtemperatur und damit für den Bereich der Quantenkryptografie und der Quantencomputer-Systeme. Unser Team arbeitet aktuell an der elektrischen Kopplung von Defekten im Diamanten oder an der Diamantoberfläche mit zweidimensionalen Lochgasen (2DHG). Das 2DHG entsteht durch die negative Elektronenaffinität der Kohlenwasserstoff-Dipole und durch Akzeptoren an der Diamantoberfläche. Das Lochgas kann genutzt werden, um Defekte gezielt elektrisch zu beladen oder ihre Eigenschaften zu vermessen. Unsere Arbeit beinhaltet die gesamte Prozesskette von der Herstellung der Diamantsubstrate, über die Funktionalisierung der Oberfläche bis hin zur experimentellen Charakterisierung der Defekte. WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION Ich forsche nicht nur mit Herzblut – ich spreche auch gerne darüber.
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Frage: Erinnert schon an die Knoff-Hoff-Show, oder? Remfort: Ja, tatsächlich ein bisschen. Die haben wir beide auch super gern gesehen und bedauern sehr, dass es die nicht mehr gibt. Frage: Warum macht ihr denn nicht einfach so eine Fernsehshow? Du hattest ja schon eine kleine Fernsehsendung mit Bastian Bielendorfer, dem Lehrerkind, und wärst da ja prädestiniert. Remfort: Du als Journalist müsstest ja wissen, dass das so nicht funktioniert. [muss lachen]
Frage: Touché! Remfort: Ich würde sehr gern einfach mal im Fernsehen einen Sendeplatz haben und eine ordentliche Wissenschaftsshow machen, aber so einfach ist das nicht. Frage: Aber eure Bühnenshow könnt ihr ja machen. An wen richtet sich die eigentlich? Remfort: An alle eigentlich; Kinder jetzt vielleicht weniger, schon eher an ein erwachsenes Publikum. Ein bisschen wissenschaftlich interessiert sollte man sein, aber das war es auch schon.
Ich bin sicher, dass dabei die Sprache hilft – und auch unsere Bescheidenheit. Uns ist klar, dass wir nicht alles wissen. Wir sind nicht mal gute Wissenschaftler, aber gehen damit offen um. Wir geben Fehler zu und erzählen, was im Labor schief gelaufen ist. Wie kam es zu der Idee, daraus eine Bühnenshow zu machen? Wir wollten unsere Hörer kennenlernen. Mit Episode 100 sind wir vor zwei Jahren an einem Wochenende aufgetreten. Außerdem standen wir immer mal wieder bei Kongressen und Kinder-Universitäten mit unseren Experimenten auf der Bühne. Das hat uns motiviert zu sagen: Das wollen wir regelmäßiger machen. Was erwartet die Zuschauer in der Show? Wir wollten keinen klassischen Podcast auf die Bühne bringen, sondern das Konzept an die Bühne anpassen. Wir haben viele Experimente, wie etwa einen Flammen-Tornado. Außerdem rechnen wir mit Esoterikern und unwissenschaftlichen Theorien ab, die im Internet verbreitet werden. Mit welchem Trugschluss müssen Sie als Mann der Wissenschaft in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis häufig aufräumen?