Erstprüfung elektrischer Anlagen
Teil 600 der VDE 0100 wurde überarbeitet. Geändert hat sich eine Vielzahl von Einzelvorgaben für die Erstprüfung elektrischer Anlagen. Dieser Artikel enthält eine Auswahl der Neuerungen. Mehr zur DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600):2017-06 erfahren Sie in den Seminaren der MEBEDO Akademie. Die DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600):2017-06 "Erstprüfung elektrischer Anlagen" ist die Angleichung an die internationale Norm "IEC 60364-6:2016 Low voltage electrical installations – Part 6: Verification". Sie gilt ab Juni 2017, die Vorgaben der alten Fassung der VDE 0100-600 (DIN VDE 0100-600:2008-06) dürfen noch bis zum 17. 03. 2020 angewendet werden. Elektrische Anlagen müssen vor ihrer ersten Inbetriebnahme geprüft werden [1]. Teil 600 der Normenreihe VDE 0100 enthält die Anforderungen an die Erstprüfung elektrischer Anlagen. Die Vorgaben gelten auch für die Erweiterung und Änderung einer bestehenden Anlage. Durch die Prüfung ist der Nachweis zu führen, dass die Änderungen oder Erweiterungen den Vorgaben der Normenreihe DIN VDE 0100 entsprechen.
Vde 0100 Teil 600 Messungen In English
Mehr zur Reihenfolge der Prüfungen nach VDE 0100 Teil 600 finden Sie hier. Anforderung zur Prüfung der Durchgängigkeit bei Verbindung zu Körpern (VDE 0100-600 Abschnitt 6. 2)
Die Anforderungen zur Prüfung der Durchgängigkeit der Leiter und die Verbindung zu Körpern haben sich geändert. Es muss bei – sofern zutreffend –
a) Schutzleitern, einschließlich der Schutzpotentialausgleichsleiter,
b) Körpern und
c) aktiven Leitern ringförmiger Endstromkreise
eine Widerstandsmessung durchgeführt werden. Allerdings sind ringförmige Endstromkreise in Deutschland eher ungewöhnlich. Isolationswiderstand der elektrischen Anlage (VDE 0100 Teil 600 Abschnitt 6. 3)
Wiederaufnahme der Anforderung zum Messen des Isolationswiderstands zwischen
a) aktiven Leitern und
b) aktiven Leitern und dem mit der Erdungsanlage verbundenen Schutzleiter. Die aktiven Leiter dürfen miteinander verbunden werden, wenn Betriebsmittel die Messergebnisse beeinflussen oder beschädigt werden können. Es kann sinnvoll sein, diese Messung während der Errichtung vor dem Anschluss der elektrischen Verbrauchsmittel durchzuführen- anders lässt es sich bei modernen Anlagen nach Fertigstellung kaum realisieren, "Alle Leiter gegen alle Leiter" zu prüfen.
Vde 0100 Teil 600 Messungen Euro
23. 01. 2013
Vor der Inbetriebnahme von elektrischen Anlagen und ebenso bereits während der Errichtung, müssen laut DIN VDE 0100-600 Überprüfungen an dem entsprechenden Gerät vorgenommen werden. Dies gilt auch bei Änderungen oder Erweiterungen, die an den elektrischen Anlagen vorgenommen werden. Die Prüfabstände sollten laut BGV A3 so gewählt werden, dass einkalkulierte Mängel rechtzeitig erkannt und behoben werden können. Bevor die elektrische Anlage in Betrieb genommen werden darf, muss mit Hilfe von geeigneten Prüf- und Messverfahren die Sicherheit, Funktionstüchtigkeit und normgerechte Errichtung sichergestellt werden. Mit dieser Aufgabe muss eine Elektrofachkraft betraut werden, welche eine entsprechende Ausbildung absolviert hat und über Erfahrungen im Prüfen von elektrischen Anlagen verfügt. Weiterhin ist zu beachten, dass die Prüfungen nur mit den in der Norm VDE 0413 vorgeschriebenen Mess- und Überwachungsgeräten durchgeführt werden dürfen. Aus Gründen der Sicherheit ist die Prüfung elektrischer Anlagen nach DIN VDE 0100-600 in einer festgelegten Reihenfolge zu vollziehen.
Seit einigen Jahren war die Isolationsmessung "Alle Leiter gegen alle Leiter" nur noch in feuergefährdeten Betriebsstätten und explosionsgefährdeten Bereichen gefordert, nun ist sie wieder generell bei Erstprüfungen durchzuführen. Unter bestimmten Umständen ist nur die Messung des Isolationswiderstands zwischen aktiven Leitern und dem mit der Erdungsanlage verbundenen Schutzleiter erforderlich:
Wenn an den Stromkreis Betriebsmittel angeschlossen sind die beschädigt werden oder die Messeergebnisse beeinflussen können. Wenn Überspannungs-Schutzeinrichtungen (SPDs) oder andere elektrische Betriebsmittel die Prüfung beeinflussen können oder beschädigt werden können, müssen diese Betriebsmittel vor der Isolationswiderstandsmessung abgetrennt werden. Wenn dies nicht möglich oder praktikabel ist [7], darf die Messgleichspannung für diesen Stromkreis auf 250 V herabgesetzt werden, der Isolationswiderstand muss aber mindestens 1 MΩ betragen. Sollte es also nicht möglich sein, "Alle Leiter gegen alle Leiter" im Zuge der Errichtung zu prüfen, dann können aus meiner Sicht die Einschränkungen in dieser Reihenfolge erfolgen:
nur aktive Leiter gegen PE
abtrennen
nur mit 250 V messen.