Beim Aufräumen des Dachbodens – ein paar Wochen vor Weihnachten – entdeckte der Familienvater in der hintersten Ecke einen ganz verstaubten, uralten Weihnachtsbaumständer. Es war ein besonderer Ständer mit einem Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen konnte man das Lied "Oh du fröhliche" erkennen. Das musste der Christbaumständer sein, von dem die Großmutter immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah zwar fürchterlich aus, doch da kam ihm ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum säße und dieser sich auf einmal wie in uralter Zeit zu drehen begänne und dazu "Oh du fröhliche" spielte. Nicht nur Großmutter, die ganze Familie würde staunen. Ulrich Göpfert - Ein Ehrenmann. Es gelang ihm, mit dem antiken Stück ungesehen in seinen Bastelraum zu verschwinden. Gut gereinigt, eine neue Feder, dann müsste der Mechanismus wieder funktionieren, überlegte er. Abends zog er sich jetzt geheimnisvoll in seinen Hobbyraum zurück, verriegelte die Tür und werkelte.
Der Elektrische Christbaumständer Gedicht Von
Immer falsch
Ein Gedicht von Eugen Roth
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert
Ein Mensch – seht ihn die Stadt durchhasten! –
Sucht dringend einen Postbriefkasten. Vor allem an den Straßenecken
vermeint er solche zu entdecken. Jedoch, er bleibt ein Nicht-Entdecker
dafür trifft fast auf jedem Fleck er Hydranten, Feuermelder an,
die just er jetzt nicht brauchen kann. Der Mensch, acht Tage später rennt
noch viel geschwinder, denn es brennt! Der elektrische christbaumständer gedicht zum. Doch hält das Schicksal ihn zum Besten:
"An jedem Eck nur Postbriefkästen! "
Der Elektrische Christbaumständer Gedicht Die
Ein Ehrenmann
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Ein Gedicht von Eugen Roth
2015 © Ulrich Göpfert Ein Mensch, der mit genauem Glücke
geschlüpft durch des Gesetzes Lücke,
bebt noch ein Weilchen angstbeklommen. Doch dann, als wäre er gekommen,
durchs Haupttor der Gerechtigkeit,
stolziert er dreist und macht sich breit. Und keiner wacht so streng wie er,
dass niemand schlüpft durch Lücken mehr.
Der Elektrische Christbaumständer Gedicht Zum
Archiv
Es Christbaam-Übl
Ein Gedicht in Neustadter Mundart von Klaus Fiedler aus seinem Büchlein "Ölles Zaamott? – Wie mosch nimmt! " Weiterlesen...
Ein Rauschgoldengel trudelte losgelst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit seiner pltzlichen Freiheit anfangen sollte. Weihnachtskugeln, gefllter Schokoladenschmuck und andere Anhngsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander. Die Kinder hatten hinter Gromutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schtzend. Mutter jammerte in den Teppich hinein: "Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst! " Vater war das alles sehr peinlich. Oma sa immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmckt. Ihr kam Grovater in den Sinn, als dieser 14-18 in den Ardennen in feindlichem Artilleriefeuer gelegen hatte. Der elektrische christbaumständer gedicht von. Genau so musste es gewesen sein. Als gefllter Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie trocken "Kirschwasser" und murmelte: "Wenn Grovater das noch erlebt htte! " Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord "O du frhliche", bis mit einem chzenden Ton der Stnder seinen Geist aufgab.
Ein Zittern durchlief den Baum und lies die bunten Kugeln wie Glöckchen klirren. Doch nun begann sich der Baum, immer schneller zu drehen. Die Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich an, als wollte sich "Oh du fröhliche" selbst überholen. Mit überschnappender Stimme rief Mutter: "So tu doch etwas! " Vater jedoch saß wie versteinert da. Unterdessen steigerte der Baum seine Geschwindigkeit immer weiter. Er drehte sich so rasant, dass die Flammen hinter ihren Kerzen herwehten. Großmutter bekreuzigte sich und betete. Ulrich Göpfert - Immer falsch. Dann murmelte sie etwas wie: "Wenn das Großvater noch erlebt hätte. " Als Erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel dann auf Felix, den Dackel, der dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund flitzte wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer über den Flur in die Küche, wo man von ihm nur noch die Nase und ein Auge um die Ecke schielen sah. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum.