Der "größere" Jesus? Im Vergleich mit der koranischen Darstellung fällt auf, wie wenig Spektakuläres im Neuen Testament über den eigentlichen Vorgang der Geburt Jesu berichtet wird (Lk 2, 6f; Mt 1, 25). Andererseits erfahren Außenstehende (in Lk 2, 8-20 die Hirten, in Mt 2, 1-12 die Sterndeuter aus dem Osten) etwas über die Bedeutung dieses Kindes und kommen, um es anzusehen (Lk 2, 15) und ihm zu huldigen (Mt 2, 2+11). Während der Koran vom wunderbaren Reden Jesu in der Wiege erzählt, ist das Kind Jesus nach dem Zeugnis des Neuen Testaments äußerlich durch nichts von anderen Kindern zu unterscheiden. Was das Neue Testament allerdings über die Herkunft und Bedeutung Jesu sagt, davon weiß der Koran nichts oder er bestreitet es: Trotz aller Wunder im Zusammenhang mit seiner Geburt ist Jesus im Koran weder "das Ebenbild des unsichtbaren Gottes" (Kol 1, 15) noch der "Retter" (Lk 2, 11) für Sünder. Die Stellung Jesu im Koran und seine Wunder (eBook, ePUB) von Fatih Kilic - Portofrei bei bücher.de. Orientierung 1999-06; 15. 12. 1999
Sie dürfen diesen Artikel frei kopieren unter Angabe der Herkunft:
- Lehrveranstaltung
- Die Stellung Jesu im Koran und seine Wunder (eBook, ePUB) von Fatih Kilic - Portofrei bei bücher.de
- Klassenarbeit zu Jesus
Lehrveranstaltung
Geschöpf Gottes
In Sure 3, 47 wird das noch deutlicher ausgedrückt: "Das ist Gottes Art. Er schafft, was er will. Wenn er eine Sache beschlossen hat, sagt er zu ihr nur: sei!, dann ist sie. " – Durch das Wort des allmächtigen Schöpfers wird in Maria ein menschliches Wesen geschaffen. Sure 3, 59 betont, dass es sich mit Jesus ähnlich verhält wie mit Adam; auch zu diesem sagte Gott nur: "Sei! " und da war er. Die Jungfrauengeburt ist nach dem Koran lediglich eine Demonstration der Macht Gottes. Klassenarbeit zu Jesus. Sie ist nicht ein zeichenhafter Hinweis auf einen besonderen, für menschliche Sinne nicht wahrnehmbaren Vorgang von heilsgeschichtlicher Bedeutung: dass das ewige Wort Gottes "Fleisch" wird (Joh 1, 14); dass der Sohn Gottes, der von Ewigkeit her in göttlicher Gestalt war, menschliche Gestalt annimmt (Phil 2, 6+7). "An einem fernen Ort"
Vor der Geburt zieht Maria sich "an einen fernen Ort" (Sure 19, 16) zurück. Näheres wird nicht darüber gesagt, wo Jesus zur Welt kam. Für den Koran spielt Bethlehem als "Stadt Davids" (Lk 2, 11) und als Ort der göttlichen Verheißung (Mt 2, 5f und Micha 5, 1) keine Rolle.
Die Stellung Jesu Im Koran Und Seine Wunder (Ebook, Epub) Von Fatih Kilic - Portofrei Bei Bücher.De
Dies vereinfacht das koranische Verständnis, verschafft dem Leser einen weitreichenden Überblick über die Thematik und bietet die Möglichkeit, das Jesusbild koran- und sunnagemäß [2] zu verstehen. Der Koran deutet die Entsendung, die Geburt, die örtlichen Verhältnisse, in der die Geburt erfolgte und das Verhalten beziehungsweise die Reaktion der Maria auf diese heikle Situation sehr präzise an. In Sure 21, Vers 91 und in der Sure 66, Vers 11 gibt der Koran klar und deutlich wieder, dass Jesus durch das Einhauchen des göttlichen Geistes ins Leben gerufen wurde. [3] In den oben genannten Koranversen heißt es,, Und (Gedenke) derjenigen, die ihren Schoß keusch hielt, und der wir von unserem Geist einhauchten, und die wir nebst ihrem Sohne zu einem Zeichen für alle Welt machten. Lehrveranstaltung. " [4] Die in Sure 21, Vers 91 angeführte Aussage, bestätigt der Koran mit dem letzten Vers der Sure 66,, Und (als weiteres Beispiel) Maria, Imrans Tochter, die ihre Scham hütete. Darum hauchten Wir von Unserem Geist in sie ein.
Klassenarbeit Zu Jesus
Hilfe für Maria
Als Maria Jesus zur Welt bringt, ist sie mit ihren Geburtsschmerzen und ihrer Verzweiflung allein (Sure 19, 23). Doch eine Stimme ruft ihr zu, dass ihr Herr ein Rinnsal mit Wasser für sie vorbereitet habe und dass sie sich mit frischem reifen Datteln der Palme stärken solle, unter die sie sich geflüchtet hatte. Joseph, der Verlobte Marias, wird im Koran überhaupt nicht erwähnt. Er ist nicht bei ihr zur Zeit der Geburt. Er wird auch nicht durch einen Engel über das Geheimnis der Geburt Jesu unterrichtet und kann daher Maria auch nicht in Schutz nehmen vor der Verdächtigung ihrer Umgebung. Nach dem Koran muss Maria sich allein dem Verdacht seitens ihrer Verwandtschaft aussetzen, sie sei durch Hurerei schwanger geworden. Als sie mit dem Säugling auf dem Arm zu ihrer Familie kommt, wird sie entsetzt angesprochen und beschuldigt (Sure 19, 27+28): "Maria! Da hast du etwas Unerhörtes begangen. Schwester Aarons! Dein Vater war doch kein schlechter Kerl (w. Mann) und deine Mutter keine Hure. "
– Auch in dieser Schwierigkeit erfährt sie göttliche Hilfe:
Der sprechende Säugling
Maria weist hin auf das Kind, und Jesus beginnt (wie in Sure 3, 46 angekündigt) zu ihnen zu reden. – Durch dieses Wunder wird die Reinheit Marias bestätigt, ihre Ehre verteidigt und das Wunder der Jungfrauen-Geburt allen offenbar gemacht. Was der neugeborene Jesusknabe sagt, liegt ganz auf der Linie dessen, was der Koran insgesamt über Jesus lehrt:
a) er ist Knecht Gottes, nicht etwa Sohn Gottes;
b) er hat von Gott ein Buch, eine Offenbarungsschrift empfangen, ist also einer von den bedeutenden Propheten;
c) er hat rituelle Gebote (Ritualgebet und Almosensteuer) einzuhalten und zu verkünden. Abwehr der Gottessohnschaft
Der Gedanke der Gottessohnschaft Jesu wird in diesem Zusammenhang (Sure 19, 35) noch einmal ganz deutlich zurückgewiesen: "Es steht Gott nicht an, sich irgendein Kind zuzulegen. " Unausgesprochen steht hinter dieser Formulierung das Missverständnis, wer von Gottes Vaterschaft rede, meine eine geschlechtliche Zeugung.
1210) war einer der Zentralfiguren in der Entwicklung der islamischen Theologie und zugleich ein sehr berühmter Koranexeget. Weitere Informationen siehe: Abrufdatum: 14. 09.