Blog von Peter Kamien ( Mein Slowenien) | 23. Juli 2019
Das Festival der Krainer Wurst
So wie die Currywurst nach Berlin, die Bratwurst nach Nürnberg, die Sachertorte nach Wien, die Cremeschnitte nach Bled gehört, so sehr gehört die Krainer Wurst nach Kranj, der Hauptstadt der Slowenischen Alpen. Die Kranjska klobasa, wie sie hier heißt, bekam ihren Namen von Kaiser Franz Joseph persönlich: Auf einer seiner Reisen in das damals zur K&K Monarchie gehörende Herzogtum Krain machte er Rats in einer Gaststätte für Fuhrleute und war hungrig. Der Wirt war verlegen, weil er ihm nichts Besseres bieten konnte als eine Wurst. Der Kaiser aber war geradezu begeistert. Er sagte "das ist keine gewöhnliche Wurst, sondern eine Krainer Wurst! " Er gab ihr ihren Namen. Seit 2012 ist die Krainer Wurst nun eine geografisch geschützte Marke. Höchste Zeit, dass ihre Heimatstadt ihr nun ein kulinarisches Denkmal setzt:
Seit vielen Jahren findet am zweiten Wochenende im Juli das Kranfest statt - der Höhepunkt des Sommers heißen Sommer in Kranj.
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Geschichte der Kranjska klobasa
Das Land Krain ( Dežela Kranjska; vom slowenischen Wort "krajina" = Grenzland) am Rande der Alpen und der Adria zwischen Italien im Westen, Österreich im Norden und Kroatien im Süden gelegen, war von der Zeit des Heiligen Römischen Reichs bis zur österreichisch-ungarischen Monarchie die einzige rein slowenische Region. Aus diesem Grund wurde früher die Bezeichnung "Kranjec" (Krainer) als Synonym für "Slowene" verwendet. Noch heute werden die Bewohner der Region als "Kranjci" (Krainer, Pl. ) bezeichnet. Die Schweinezucht und damit einhergehend die Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren in Krain hat eine lange Tradition und ist bereits durch Abbildungen aus dem Mittelalter und später auch schriftliche Nachweise aus dem 17. Jahrhundert belegt. Die Bezeichnung "Kranjska klobasa" (Krainer Wurst) kam im frühen 19. Jahrhundert auf und die Wurst wurde bald in der gesamten Donaumonarchie bekannt und beliebt. Die erste schriftliche Erwähnung als Kranjska klobasa und auch eine erste schriftliche Darlegung der Herstellung erfolgte im Buch "Die süddeutsche Küche" von Katharina Prato aus dem Jahr 1896.
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Kranjska klobasa, auf Deutsch auch Krainer Wurst und im italienischen Dialekt in Triest luganighe de Cragno genannt, ist eine geräucherte und erhitzte (pasteurisierte) Halbdauerwurst aus Schweinefleisch aus der Region Krain in Slowenien. Die Kranjska klobasa ist eine der bekanntesten und beliebtesten Würste in Slowenien und ist seit dem 7. 1. 2015 EU-weit als g. g. A. (geschützte geographische Angabe) registriert und geschützt ( PDF-Dokument). Vorausgegangen war ein Kompromiss zwischen den beiden EU-Mitgliedsländern Slowenien und Österreich. In letzterem ist vor allem die Bezeichnung Käsekrainer seit den 1980er Jahren für eine mit Emmentaler Käse gefüllte Krainer Wurst üblich. Diese Bezeichnung wäre nach geltendem EU-Recht mit der Eintragung der Kranjska klobasa als g. -Produkt nicht mehr möglich gewesen Der Kompromiss sieht vor, dass die Begriffe Krainer, "Käsekrainer", "Schweinskrainer", "Osterkrainer" und "Bauernkrainer" weiterhin verwendet werden dürfen und diese nicht unter das Schutzrecht der geschützten geographischen Angabe Kranjska klobasa fallen.
Krainer Wurst Herstellung 7
Schon damals gab man Produkten Namen, die auf ihre Herkunft aus bestimmten Regionen Rückschlüsse zuließen. Krain gilt den Slowenen als ihr zentrales historisches Land, das ab dem 15. Jahrhundert slowenisch besiedelt war, das Kernland der Slowenen, die manchmal auch als Krainer bezeichnet wurden. Das älteste Rezept für die Krainer Wurst stammt von der Köchin Katharina Prato, die es auf einer Reise durch die Region Krain kennen gelernt hatte. Später fand sich ein Rezept im Buch "Süddeutsche Küche" aus dem Jahre 1896, wobei die Erstausgabe bereits 1858 erschienen ist. Die erste schriftliche slowenische Erwähnung findet man in der sechsten Ausgabe des slowenischen Kochbuchs "Slovenska kuharica" aus dem Jahr 1912 von Felicita Kalinšek. Was ist in der Wurst? Die Wurst besteht aus grobem Brät mit mindestens 68% Schweinefleisch, 12% Rindfleisch und maximal 20% Speck. Weitere erlaubte Zutaten sind 5% Wasser, Speisesalz, Knoblauch und Pfeffer. Selbst die Größe der Fleisch- (10-13mm) und Speckstücke (8-10mm) ist vorgeschrieben, ebenso die Länge und Durchmesser der Schweinedärme, in die das Brät eingefüllt wird.
Hast Du eine Erklärung dafür? Aber sicher: die Käsekrainer ist keine Grillwurst sondern eine Brühwurst, die aus dem Kessel gegessen wird. Dann bleibt der Käse auch drin 😉 Beste Grüße, Danyel
Hallo Danyel
Vielen Dank für die "Aufklärung", werde bei meiner Rostbratwurst bleiben. Hallo Udo
Ja das ist korrekt! Die Käsekrainer platzen gern auf dem Grill und der Käse ist futsch. Aber ein Tipp von mir! Probier es doch mal indirekt! Ich lege die Krainer auf den sogenannten Warmhalterost im Gasgrill, da platzen sie nicht so schnell. Beste Grüße Stefan