Der Börsenpreis für Milch liegt inzwischen sogar bei 52 Cent pro Liter. Der Auszahlungspreis für Milch an Landwirte in Bayern steigt langsamer als der Börsenpreis. Bildrechte: BR Hans-Jürgen Seufferlein vom Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) beobachtet den Welt-Milchmarkt schon seit 20 Jahren. Er spricht von einer "Dynamik, die ich noch nie so erlebt habe". Die steigende internationale Nachfrage nach Milch trifft auf ein Angebot, das inzwischen sinkt. Edeka milch press release. Der wichtige Milchproduzent Neuseeland hat zuletzt wetterbedingt weniger geliefert, und auch in Europa geht die Produktion zurück, vor allem in den wichtigen Milchproduktionsländern Deutschland, Frankreich und Niederlande. Hintergrund sind unter anderem Umweltauflagen und hohe Futterpreise: Wenn Milchkühe weniger teures Eiweißfutter bekommen, sinkt ihre Milchleistung. Bayerische Molkereien verkaufen mehr an Einzelhandel Dass der Auszahlungspreis für Milchbauern in Bayern deutlich hinter dem Börsenpreis zurückbleibt, liegt an der Struktur der Molkereien im Freistaat: Anders als in Norddeutschland produzieren sie nur wenig Milchpulver für den Weltmarkt, dafür mehr Käse.
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Finanzierung der geforderten Standards treibt kleinbäuerliche Betriebe in die Existenznot Margot Walser, die Kreisbäuerin des BBV-Kreis Unterallgäu, der die Protestaktion organisiert hatte, ist empört über die Aldi-Kampagne. "Da produzieren wir über Jahrzehnte hinweg hochwertige Lebensmittel, die auch ständig kontrolliert werden, und nun will uns Aldi vorschreiben, wie wir unsere Tiere halten sollen", so Walser. Milchpreise gehen durch die Decke – Wer profitiert? | BR24. Marlies Berchtold, für die kleinbäuerlichen Betriebe zuständiges BBV-Vorstandsmitglied, prophezeit gar ein regelrechtes Höfesterben bei den Kleinbauern. "Gut die Hälfte der Bauernhöfe im Allgäu werden ihre Betriebe dicht machen, da sie die geforderten Standards nicht finanzieren können", so die Milchbäuerin. Helmut Mader, Geschäftsführer der Erkheimer BBV-Geschäftsstelle, wirft Aldi gar "Green Washing" vor. Es gehe dem Konzern nicht wirklich um hochwertige Lebensmittel, sondern nur um eine Imagekampagne in der Konkurrenz mit den anderen Lebensmittelketten. Aldi habe Geld für eine Werbekampagne, aber nicht für die Bauern und nutze seine Marktmacht, um die Bauern und Molkereien weiter im Preis zu drücken.
Aldi Stellt Auch Bei Milch Auf Haltungsformen 3 Und 4 Um | Top Agrar Online
Zumindest bestünden auch für die Milcherzeuger, deren Milch zur Verarbeitung an Konsummilchhersteller geht, wieder etwas mehr Hoffnung auf eine schnellere Milchpreisanpassung nach oben.
Milchpreise Gehen Durch Die Decke – Wer Profitiert? | Br24
"Solange im EU-Ausland andere Regeln gelten als hier bei uns, ziehen wie den Kürzeren. " Existenz der Kleinbauern zugunsten des Freihandelsprinzips geopfert Marlies Berchtold sieht hier die Politik gefordert, die bislang die Existenz der Kleinbauern zugunsten des Freihandelsprinzips geopfert habe. Mit ihren Vorstandskolleginnen und -kollegen fordert sie eine Herkunftskennzeichnung für Milch und Milchprodukte auch in den verarbeitenden Betrieben wie Molkereien. ALDI stellt auch bei Milch auf Haltungsformen 3 und 4 um | top agrar online. "Wenn unsere gute Allgäuer Milch mit der billigen Auslandsmilch vermischt wird, haben die Verbraucher keine Möglichkeit mehr, Qualität und Regionalität zu fördern und unterstützen".
Das gilt aber auch für andere Produkte: So braucht man für ein Kilo Butter etwa 20 Liter Milch – auch hier entscheidet man sich also besser nicht für das Billigpreis-Produkt. Faire Milch kaufen: So geht's Bio-Milch mit Naturland Fair-Siegel Das Siegel " Naturland Fair " steht für einen gezahlten Milchpreis, der deutlich über den aktuellen Dumping-Preisen liegt. Edeka milch press room. Weil es vom Bio-Anbauverband Naturland stammt, ist Naturland Fair zugleich ein sehr hochwertiges Bio-Siegel, strenger als das EU-Bio-Siegel (Vergleich als PDF hier). Fairtrade-Produkte wie etwa Gepa-Schokolade verwenden Naturland-Fair-Milch als Zutat. Das Naturland-Fair-Siegel auf Milch tragen zum Beispiel einige Bio-Produkte der Molkerei Berchtesgadener Land, die im süddeutschen Raum weit verbreitet sind. Fair meint hier konkret ( Stand August 2021): Für konventionelle Milch zahlt die Molkerei 44, 6 Cent pro Liter, für Milch von Demeter-Betrieben 56, 92 Cent pro Liter – während der Abnahmepreis der Discounter gerade auf unter 20 Cent pro Liter gesunken ist.
Wir stehen als genossenschaftlicher Verbund von selbstständigen Kaufleuten für faire, partnerschaftliche und langfristige Beziehungen zu heimischen Erzeugern", betont die Edeka-Zentrale in ihrer Stellungnahme.