Progressive Muskelentspannung für
Kinder und Jugendliche
Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist ein von Ärzten und
Therapeuten sehr häufig empfohlenes Entspannungsverfahren bei allen
stressbedingten seelischen Erkrankungen. Dieser Kurs schneidert den
Ansatz auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu. Im Zentrum stehen kindgerechte praktische Übungen, welche die
grundlegenden Elemente des Verfahrens in spielerische Sequenzen und
Fantasiereisen übertragen. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder mit pyschosomatischen Beschwerden,
AD(H)S, Spannungskopfschmerz, aggressivem Verhalten und anderen
Verhaltensauffälligkeiten deutlich profitieren.
Progressive Muskelentspannung Jugendliche Le
So kann die regelmäßige progressive Muskelentspannung mit einem Fußballtraining im Verein verglichen werden, wohingegen Entspannung wie Musikhören oder draußen spielen einem sporadischem Fußballbolz im Hof entsprechen. Im Vergleich zum gelegentlichen Ausspannen bietet die systemische PMR eine nachhaltige Entspannung, die zusätzliche Reserven erschließen kann. Ist die Methode erlernt, kann sie von Kindern und Jugendlichen in den verschiedensten (Stress-)Situationen schnell und einfach abgerufen werden, um die Anspannung abzubauen. Wann wird progressive Muskelentspannung eingesetzt? Bei der PMR nutzen wir die Möglichkeit, über den direkt beeinflussbaren Muskel ins nicht sichtbare und gezielt zu steuernde Innenleben Einfluss zu nehmen. Die standardisierten Übungen verhelfen zur erwünschten Wirkung, welche wissenschaftlich belegt ist. Da die Methode der PMR schnell und einfach gelernt werden kann, ist sie sehr verbreitet und bietet auch jungen Menschen die Möglichkeit, ihren Körper besser wahrzunehmen.
Jacobson stellte fest, dass sich bei seelischen Stresszuständen auch die Muskulatur verkrampft. Jacobson suchte nach einem Verfahren, die Anspannung zu lösen, und dadurch die Genesung der neurotischen Störung auf der körperlichen Ebene zu unterstützen. Er erkannte, dass im Wechsel zwischen Spannung und Entspannung verschiedener Muskeln der parasympathische Effekt der Entspannung der sympathikotonen bedingten Angstreaktion entgegenwirkt und versucht, sie aufzulösen. Ein Teil des vegetativen Nervensystems, der Parasympathikus, neutralisiert die stresserzeugende Wirkung des anderen Teils, des Sympathikus. Die progressive Muskelentspannung führt zu einer fortschreitenden Reduktion der muskulären Anspannung. "Neurosen sind gleichzeitig physiologische Störungen, denn sie gehören in die Kategorie der spannungsbedingten Beschwerden", erkannte Jacobson. Dieser Ansatz wurde seitdem durch zahlreiche Studien belegt. Sie alle zeigen, dass die Wirksamkeit bei psychischen Störungen größer ist als bei somatischen Störungen.