Theater Lübeck »Ball im Savoy« - YouTube
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Mit Paul Abrahams »Ball im Savoy« eröffnet das Theater Lübeck die Spielzeit 2018/19 am 01. September, 19. 30 Uhr, im Großen Haus: In den Hauptrollen sind Emma McNairy und Philippe Hall als Ehepaar de Faublas zu erleben, Stargast Angelika Milster und Lübecks Publikumsliebling Wioletta Hebrowska teilen sich die Partie der temperamentvollen Tänzerin Tangolita, Sara Wortmann spielt die Komponistin Daisy Darlington und der überaus wandelbare Steffen Kubach ist in der Rolle des türkischen Frauenhelden Mustapha Bei zu erleben. Foto: © Sérgio Matos
Die Operette gehört zu den großen Berliner Revueoperetten der sogenannten »Silbernen Operettenära«. Der Schritt zum Musical ist nicht mehr weit, denn musikalisch bietet Paul Abraham alles auf, was in der Vergnügungshauptstadt Berlin in den 1930er Jahren angesagt war: Jazz und Blues, Tango, Fox und Paso Doble ebenso wie ohrwurmverdächtige Schlager und imposante Shownummern. Gerade aus den Flitterwochen zurück, und schon hängt der Haussegen schief! Die junge Gattin glaubt, ihr Mann betrügt sie und legt sich mächtig ins Zeug, um dessen Eifersucht zu wecken.
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Der eindrucksvollste Moment der Neuproduktion von Paul Abrahams Operette "Ball im Savoy" ereignete sich nach einem Staniolkonfetti-Finale, als angehängte Coda. Intendant und Regisseur Barrie Kosky unterbrach den Applaus für eine Ansprache: Von Syphilis infiziert, habe der emigrierte Komponist im Pyjama und mit weißen Handschuhen auf der Madison Avenue den Verkehr dirigiert, im Wahn, es sei ein Orchester. Nach jüdischem Glauben, so Barrie Kosky, befinde sich Paul Abrahams Seele als Dybuk in einem fremden Körper; mit einem Ritual solle dieser Kultur-Dybuk befreit und Paul Abraham nach Berlin zurückgeholt werden: Als Zugabe sang das gesamte, sich an den Händen haltende Ensemble am Ende sechsstimmig und a cappella, Abrahams "Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände... Good Night".
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Beide überlegen, wie man die verfahrene Situation wohl am besten meistern könnte, und bald hat der Türke eine Idee …
Kammerdiener Archibald kommt mit einem zweiten Telegramm. Angeblich hat es ein Komponist namens "Pasodoble" verfasst. Dieser bittet den Hausherrn, ihn des Abends im Hotel "Savoy" in Nizza aufzusuchen, wo er im Ballsaal sein neuestes Werk dirigieren werde. Was Aristide und Mustapha Bey nicht ahnen, ist, dass sich hinter dem Pseudonym "Pasodoble" die Jazzkomponistin Daisy Darlington verbirgt und diese mit Madeleine befreundet ist. Zwar hat sie auf Wunsch des Türken, der seit kurzem in sie verliebt ist, das fingierte Telegramm aufgegeben, aber auch gleichzeitig Madeleine eine Nachricht über dieses seltsame Spiel zukommen lassen. Madeleine fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, was ihr Gatte vorhat. Erst kurz verheiratet, und schon betrügt er sie! Das muss sie mit eigenen Augen sehen. Auf ins "Savoy"! Zweiter Akt Bearbeiten
Bild: Vorraum zum Ballsaal des "Savoy" in Nizza
Bei dem Ball im "Savoy" sticht Madeleine der junge Rechtsreferendar Célestin ins Auge.
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Unter seiner Regie agierten Eva-Ingeborg Scholz, Rudolf Prack, Nadja Tiller, Rudolf Platte und Peter W. Staub in den Hauptrollen. Paul Abrahams Musik wurde mit weiteren Nummern der Schlagerkomponisten Lothar Brühne, Heino Gaze und Heinz Gietz angereichert. Das Lexikon des internationalen Films urteilt: Wiederbelebungsversuch am althergebrachten Operetten-Klischee mit "modernisierter" Thematik. 1971: TV-Inszenierung für das ZDF mit Christiane Schröder, Grit Böttcher, Bert Fortell, Klaus Löwitsch, Theo Lingen, Stefan Behrens, u. a. Aufnahmen Bearbeiten
Die ersten Schallplatten-Aufnahmen fanden bereits wenige Wochen vor der Uraufführung statt. Unter der Leitung des Komponisten wurden etliche Nummern der Operette mit einigen Gesangssolisten der Premierenbesetzung aufgenommen. Als Begleitorchester diente ein Lindström -Studiorchester mit Otto-Dobrindt -Personal unter Leitung von Paul Abraham (auf den Plattenetiketten als Odeon -Künstlerorchester bezeichnet). Viele Tanzorchester nahmen Titel aus der Operette auf, nachfolgend eine kleine Auswahl zeitgenössischer exemplarischer Einspielungen.
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Sie umschmeichelt uns musikalisch und wird von »argentinischen« Caballeros umschmeichelt. Eine köstliche Idee ist es, die sechs verflossenen Ehefrauen Mustaphas in Form des Tanzensembles als Vipern auf die Bühne zischen zu lassen. Dass unter den sechs Exehefrauen dann auch zwei Exehemänner sind, ist zusätzlich pikant. Die Schlangen, wie er sie liebevoll nennt, derangengieren den Herrn Attaché denn auch heftig. Etwas zerbissen widmet er sich dem nächsten Duett mit Daisy, die sich anschickt Nummer sieben zu werden. Überhaupt sind die Duette von Steffen Kubach und Sara Wortmann der Hit des Abends. Zwei Sofas und zwei Lichtkegel deuten die Separées an. Im einen speist Tangolita mit Aristide. Im anderen versucht Madeleine den vermeintlichen Ehebruch nebenan zu rächen. Schauspieler Jörn Kolpe gibt den schüchternen Rechtasanwalt Formant, der vom großen Liebesabenteuer träumt und es fast verpasst. Zum Auftritt des Jazzkomponisten Pasadoble, hinter dessen Pseudonym sich Daisy verbirgt, fährt das Orchester nach oben und sie dirigiert »ihren« neuesten Hit.
Die junge Gattin glaubt, ihr Mann betrügt sie und legt sich mächtig ins Zeug, um dessen Eifersucht zu wecken. Schon ist die größte Konfusion im Gange – und das Verwirrspiel um Liebe, Täuschung und Seitensprünge nimmt seinen turbulenten Lauf.