Freunde finden? Gern! Aber wie? Förderung sozialer Kompetenzen bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen
Referenten: Dr. Tobias Leppert, Uta von Essen Soziale Kontakte zu leben ist für viele Menschen mit Autismus eine große Herausforderung. Ihre spontane Aufmerksamkeit richten Menschen mit Autismus selten auf soziale und kommunikative Reize. Daher bauen sie nur einen geringer ausgeprägten Erfahrungsschatz im Bereich sozialer Kompetenzen auf. Durch die schwächer ausgeprägte sog. Theory of Mind haben Kinder und Jugendliche mit Autismus Schwierigkeiten in der Aufnahme und Gestaltung von Beziehungen zu anderen Menschen, insbesondere zu Gleichaltrigen. Methoden zur Förderung sozialer Kompetenzen. Diese Besonderheiten können zu vielfältigen Problemen in allen Lebensbereichen führen: es entstehen keine oder nur wenig Freundschaften, es besteht das Risiko einer Isolation, Mobbing kann vorkommen etc. In der Pubertät können sich die Probleme noch weiter verstärken. Soziale Kompetenzen spielen eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Bewältigung des Lebensalltags.
- Methoden zur Förderung sozialer Kompetenzen
Methoden Zur Förderung Sozialer Kompetenzen
Rollenspiele: Wenn Kinder in fremde Kostüme oder auch nur in eine andere Rolle schlüpfen, müssen sie sich zwangsläufig mit der Gefühlswelt der Rolle auseinandersetzen. Wie agieren ein Zoobesitzer, ein Feuerwehrmann, eine Prinzessin oder ein Pirat? Es folgt eine sehr innige Konversation und Kommunikation mit anderen Kindern, bei denen die sprachliche sowie die soziale Interaktion im Vordergrund stehen. Luftballon-Transport: Für dieses Spiel benötigen Sie zwei Kochlöffel oder ähnliche Stäbe. Zwei Kinder haben nun die Aufgabe, einen Luftballon nur mit dem Kochlöffel ans andere Ende des Raumes zu befördern. Dabei dürfen sie den Ballon lediglich mit dem Löffel berü kleine Bewegungsspiel fördert das Geschick sowie die Zusammenarbeit. Alternativ können Sie diese Art des Spiels beliebig abwandeln, indem Sie verschiedene Gegenstände sowie Transportmöglichkeiten einsetzen. Etwas schwieriger wird es, wenn Sie anstatt auf Zweier- auf Dreier- oder Vierergruppen setzen. 5. Die Auswirkungen guter und schlechter sozialer Kompetenz bei Kindern im Überblick
In der Praxis zeigen sich häufig deutliche Unterschiede in Bezug auf die emotionalen und sozialen Fähigkeiten einzelner Kinder.
(…) Soziale Kompetenzen im Umgang mit sich selbst: z. B. Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Wertschätzung im Umgang mit anderen: z. Achtung, Anerkennung, Empathie, Kritikfähigkeit, Toleranz in Bezug auf Zusammenarbeit: z. Teamfähigkeit, Kooperation, Konfliktfähigkeit im Allgemeinen: z. Engagement Praktische Hinweise Der Gesprächskreis ist eine intensive und vielseitige Methode, die regelmäßig und ohne viel Aufwand in den Schultag eingebaut werden kann. (Beispiele: täglicher Morgenkreis, zu Beginn einer Woche oder während der Trainingsstunde zum sozialen Lernen) In Rollenspielen versetzen sich Schülerinnen und Schüler in andere Personen und wechseln ihre Perspektiven. Dadurch werden Empathie und die Akzeptanz anderer Meinungen gefördert, Verhaltensalternativen werden ausprobiert. Arbeitsblätter dienen zur Vorbereitung für Gespräche und der Reflexion gemeinsamer Aktivitäten. Bewegungsspiele schaffen eine gute Lernatmosphäre und entsprechen dem Bedürfnis der Kinder nach Bewegung. Kreatives Gestalten eignet sich besonders bei Schülerinnen, denen es schwer fällt, sich verbal auszudrücken.