Bitte nicht mit der Handlungsschnelligkeit verwechseln, denn es geht hier im Wesentlichen um eine (sensible) Reizaufnahme, eine entsprechende Informationsverarbeitung im Gehirn und einer folgenden (reaktiven) Bewegungsauslösung. (Der Startschuss im Sprint ist das Signal. Die Zeit vom Schuss bis zur muskulären Antwortreaktion ist die Reaktionszeit, in der Regel 0, 1 Sekunden vgl. SCHNABEL/HARRE/KRUG 2008. ) ©
Schön und gut – was bedeutet das für mein Fußballtraining? Wenn ich besser werden will, muss ich das trainieren, was das Spiel fordert! Schnell, schneller, am schnellsten. Diese Anforderungen muss ich als Spieler / Trainer kennen – was soll ich sonst trainieren? Aus meiner Sicht sind die wichtigsten Anforderungen an die Feldspieler beim Thema Schnelligkeit im Fußball folgende Aspekte –
11 Fakten sollen es sein!
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"Die Schnelligkeit des Fußballspielers ist eine recht vielseitige Fähigkeit. Dazu gehören nicht nur das schnelle Reagieren und Handeln, der schnelle Start und Lauf, die Schnelligkeit der Ballbehandlung, das Sprinten und Abstoppen, sondern auch das schnelle Erkennen und Ausnutzen der jeweils gegebenen Situation. " (Benedek / Palfai, 1980)
Die Schnelligkeit spielt demnach eine leistungsbestimmende Rolle unter den konditionellen Voraussetzungen des Fußballspielers und ist unter anderem ein entscheidendes Kriterium der Zweikampfstärke. Schnelligkeit hat komplexe Ursachen, eine Komponente ist die Fähigkeit, eine hohe Kraftbildungsgeschwindigkeit in der Muskulatur zu entwickeln. Darüber hinaus ist sie abhängig von der intramuskulären Koordination (neuronale Fähigkeit über die motorischen Einheiten abgestuft verfügen zu können) und der intermuskulären Koordination (Zusammenspiel aller an einer Bewegung beteiligten Muskeln). Azyklische schnelligkeit fußball bundesliga. Die Bewegungsschnelligkeit ist bedeutend u. a. beim Schuß, Kopfball, Tackling etc.
Spurts beim Freilaufen und Überholen des Gegners, Dribblings, Antritte beim Doppelpaß und zahlreiche Abwehraktionen erfordern eine ausgebildete Grundschnelligkeit.
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Genügt es, dass ein Spieler nur möglichst schnell laufen kann? Oder sind die Schnelligkeitsanforderungen im Fußball doch weitaus umfassender? Denn bei fast allen Spielaktionen sind auf Schnelligkeit basierende Leistungen häufig ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg einer Spielaktion. Weil zur Schnelligkeit eines Fußballers nicht nur die schnelle Ballbehandlung, schnelles Handeln, das schnelle Abstoppen mit erneutem Sprinten und ein schnelles Erfassen der Situation gehören, sollte ein effizientes Training nicht auch alle diese Komponenten berücksichtigen? Um diese Fragen zu beantworten gehe ich zunächst im ersten Hauptteil auf die Schnelligkeit allgemein ein. Dazu verwende ich Literatur von Grosser (1991), sowie auch u. a. Literatur von Schnabel (1994). Vier Top-Sprintübungen für das Fußballtraining. Es wird versucht Schnelligkeit in dem Komplex sportlicher Leistung einzuordnen, um dann den Schnelligkeitsbegriff zu verdeutlichen. Auf Grund zahlreicher Möglichkeiten schneller Bewegungen im Sport, beschäftigt sich der zweite Hauptteil dann mit der Differenzierung der Schnelligkeit.
Reaktionsschnelligkeit in Verbindung mit Antizipationsfähigkeit zeichnen nicht nur einen guten Torwart aus, sondern ist auch für die Feldspieler von Bedeutung beim Erfassen von Spielsituationen und im Zweikampfverhalten. Hohe Anforderungen werden im Fußballspiel an die Wahrnehmungs- und Entscheidungsfähigkeit der Spieler gestellt, da das Aktionsfeld sehr komplex ist (Ball, Mitspieler, Gegner u. Schnelligkeit & Athletik – Münchner Fussball Schule. ) innerhalb dessen einzelne Aktionen sehr schnell wechseln. Dadurch müssen Handlungsziele der Gegner gedanklich vorweggenommen und entsprechende Verhaltensstrategien rasch entwickelt werden. Aus den Schnelligkeitsanforderungen im Fußballspiel lassen sich die entscheidenden Teileigenschaften nach Weineck wie folgt definieren:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(vgl. WEINECK, 1992)
Aus dieser Übersicht wird deutlich, daß im Zusammenhang mit fußballspezifischen Schnelligkeitsanforderungen sowohl gedankliche als auch koordinative und konditionelle Schnelligkeitsleistungen gefordert sind. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer effektiven Schulung aller Schnelligkeitskomponenten im Trainingsprogramm.