Ein Mini-Orden als Schutz gegen die Demütigung
Schließlich fühlte sich, nach etlichen Beschwerdeanrufen, auch der Staat genötigt, einzuschreiten. Auf Anweisung des Innenministers wurden Anstecker mit der Aufschrift "König und Vaterland" an Männer ausgehändigt, die in kriegswichtigen Industrien arbeiteten: So sollten sie vor der gefiederten Demütigung verschont werden. Auch für Soldaten, die wegen Verwundung oder Krankheit ehrenhaft aus der Armee entlassen wurden, gab es solche Anstecker. Es ist letztlich schwer zu sagen, wie effektiv der "Orden der Weißen Feder" in seinen Bemühungen war, junge Männer durch diese Form von moralischer Erpressung zum Dienst an der Front zu bewegen. "Der 'Orden der weißen Feder' war eher eine Idee als eine Organisation", sagt William Ellsworth-Jones, Autor des Buchs "We Will Not Fight" über Kriegsdienstverweigerer im Ersten Weltkrieg. Es habe keine Mitglieder des "Ordens" gegeben, und die Zahl der Frauen, die weiße Federn aushändigten, dürfe sich auf einige Hundert belaufen haben.
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Kriegsheld: Das Porträt von George Samson zierte ab 1915 Zigarettenschachteln. Dem Seemann wurde für seine Tapferkeit in der Schlacht von Gallipoli das Victoria-Kreuz verliehen, der höchste britische Kriegsorden. Seine Verdienste bewahrten Samson aber nicht vor der Schmach: Nur wenige Stunden vor der Ehrung wurde ihm von einer Unbekannten eine weiße Feder überreicht. 2 / 17
Blockbuster: Auch im Kulturleben spielten die weißen Federn eine Rolle. Hier ein Poster zum Film "Die vier Federn" aus dem Jahr 1977. Bei dem Werk handelt es sich nicht um die einzige Verfilmung des gleichnamigen Romans aus dem Jahr 1902. 3 / 17
Wie gemacht für die Leinwand: Das Buch von Alfred Edward Woodley Mason wurde siebenmal verfilmt - unter anderem im Jahr 1939 von Zoltan Kordan. Ralph Richardson und June Duprez waren die Hauptdarsteller. Foto: imago/United Archives
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Ein Stoff auch für das neue Jahrtausend: In der letzten Verfilmung im Jahr 2002 spielt Hollywood-Superstar Heath Ledger den jungen Soldaten Harry Feversham.
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The Four Feathers [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Roman The Four Feathers des britischen Schriftstellers A. E. W. Mason wurde 1902 erstmals veröffentlicht und mehrfach verfilmt. Die Geschichte schildert den Lebensweg eines britischen Offiziers, der sich aus Gewissensgründen weigert, Kriegsdienste im Sudan zu leisten und deshalb bei der Abfahrt seines Schiffes mit vier weißen Federn verabschiedet wird. Beleidigt über das kritische Verhalten dreier Offiziere einschließlich seiner Verlobten entschließt er sich, ihnen nach der Abreise zu folgen. Als Araber verkleidet, trachtet er danach, seine verletzte Ehre im Kampf gegen die Islamisten wiederherzustellen. Er rettet zweien der Offiziere das Leben und bewährt sich im Dienst für das britische Königreich. Nach seiner Heimkehr hat er jedem der Kriegsteilnehmer seine Feder zurückgegeben. Masons Buch wurde mehrfach verfilmt:
1939: Vier Federn, Regie: Zoltan Korda
1955: Storm over the Nile, Regie: Zoltan Korda
1978: The Four Feathers, Regie: Don Sharp
2002: Die vier Federn, Regie: Shekhar Kapur
Der Film Die weiße Feder hat hingegen eine andere Handlung.
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"In den Fällen, in denen die weiße Feder dem richtigen Mann überreicht wurde, war sie aber wirkungsvoll. " Einer der Männer, auf den die weiße Feder große Wirkung hatte, war James Cutmore, der als Vater dreier kleiner Töchter eigentlich von der 1916 eingeführten Wehrpflicht befreit gewesen wäre. Seine Briefe von der Front zeigen, dass sich Cutmore nach seiner Familie sehnte. Lebenslange Wut auf eine Unbekannte
"In den meisten Briefen erkundigte er sich nach der Lage zu Hause, fragte nach Schularbeiten und danach, wie es der Familie gehe", sagt Francis Beckett über seinen Großvater. In der Korrespondenz finden sich aber auch Stellen, die sehr an Plakate des "Ordens der weißen Feder" erinnern: "In manchen Briefen schrieb er etwa: 'Ich bin fit, ein guter Schütze und es entspricht nicht meiner Natur, mich hinter Männern zu verstecken, die den Mut haben zu kämpfen", so Beckett. Ein Dokument aus dem Nationalarchiv zeigt, wie der Krieg für seinen Großvater zu Ende ging: James Cutmore, Soldatennummer 321775, erlag am 28. März 1918 an der Westfront seinen Wunden.
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Und so verstand jeder Brite die Symbolik: Ein Hahn mit einer weißen Feder am Bürzel, der hinteren Rückenbefiederung, galt damals als nicht reinrassig - und damit als schlechter Kämpfer. Nun sollte dieses Symbol junge Männer an die Front treiben. "'Der Orden der Weißen Feder' ist ein Symptom des Hurra-Patriotismus zu Beginn des Krieges", sagt Francis Beckett. Diese Stimmung sei auch unter den Frauen verbreitet gewesen - und wurde anfangs auch von der Armee gezielt gefördert. "An die jungen Frauen in London", hieß es etwa auf einem Rekrutierungsplakat in großen roten Lettern, und darunter wurden peinliche Fragen gestellt: "Trägt Ihr 'bester Junge' Khaki? Wenn nicht, glauben Sie, er sollte es tun? Wenn er nicht glaubt, dass Sie und Ihr Land es wert sind, um dafür zu kämpfen - glauben Sie, er ist würdig für Sie? " Und so verstanden bald auch viele Frauen das Überreichen der weißen Feder als ihre patriotische Pflicht in den Notzeiten des Krieges. Das führte bisweilen zu bizarren, beschämenden Episoden.
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Tod
Substantiv, maskulin – 1. Aufhören, Ende des Lebens; Augenblick … 2. in der Vorstellung als meist …
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Reif
Substantiv, maskulin – 1. Niederschlag, der sich in Bodennähe, … 2. oberste weiße Spitzen des Gamsbartes
Hut
Substantiv, maskulin – 1. aus einem geformten Kopfteil bestehende, … 2. hut- oder schirmförmiger oberer Teil …
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