Berühmtheit erlangte sie in Europa in der frühen Neuzeit im Zuge der Inquisition und der Hexenverfolgung. [1]
Die peinliche Befragung sollte erst dann eingesetzt werden, wenn zuvor weder durch ein Geständnis, das Urgicht genannt wurde, noch durch die Verfahrensmethode der Beweisung der Angeklagte überführt worden war. Außerdem musste ein dringender Tatverdachtsbestand vorliegen. Vom ursprünglichen Prinzip her konnte die peinliche Befragung also nicht willkürlich eingesetzt werden. Ausgeschlossen von der peinlichen Befragung als Anwendung waren Kinder unter 14 Jahren, Behinderte, Greise, schwangere Frauen, Geisteskranke, stumme Menschen, sowie kranke Personen, welche die peinliche Befragung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überlebt hätten. Als Vorstufe der peinlichen Befragung gilt die Territion (Schreckung), in welcher dem Angeklagten die Folterinstrumente vorgeführt und erläutert werden. Peinliche Befragung. Eine mildere Form der peinlichen Befragung war die Bamberger Tortur. Literatur
Edward Peters: Folter.
Inhaftierung
Zu Beginn wurden die Frauen entkleidet und außerdem entfernten die Inquisitoren durch Versengen oder Abschneiden jegliche Körperbehaarung der Angeklagten, damit kein Zaubermittel verborgen bleibe. Grundsätzlich befanden sich die Inquisitoren in der stärkeren Position, da man das Unschuldsprinzip nicht kannte und stets von der Schuld der Angeklagten ausging. Weil der Teufel als sehr mächtig angesehen wurde, konnte man den Hexen nicht auch noch den Schutz der Gesetze zugestehen, da man sie sonst nicht ausreichend bekämpfen könnte, wie der Philosoph Jean Bodin schrieb. Man hielt die Angeklagten in Kellern oder Türmen gefangen, da es Gefängnisse im heutigen Sinne noch nicht gab. Die heute noch an vielen Orten anzutreffenden Hexentürme waren aber oftmals gar keine reinen Hexentürme, sondern meist allgemeine Gefängnistürme, teils auch einfach nur Türme der Stadtmauern. WikiDer > Peinliche Befragung. 3. Verhör
In der Regel gab es drei Phasen des Verhörs:
Die gütliche Befragung
Die gütliche Befragung, die Befragung mit Vorzeigen und Erklären der Folterinstrumente
Die Beschränkung der Folteranwendung im Rahmen von Hexenprozessen fiel meist auf eine Stunde, da man hier von einem crimen exceptum (Ausnahmeverbrechen) ausging, was besondere Härte verlangte.
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Im 18. Jahrhundert war noch in fast allen europäischen Territorien die Folter selbstverständlicher Bestandteil des Strafverfahrens. Kreittmayr unterwarf sie jedoch im Kriminalcodex von 1751 strengeren Voraussetzungen und plädierte für eine moderate Anwendung. (11) Erst König Maximilian I. Joseph schaffte durch Verordnung vom 7. Juli 1806 die Folter in Bayern endgültig ab. Peinliche befragung ablauf pdf format. Bis dahin kann man in der Oberpfalz davon ausgehen, dass mindestens ab der Einführung des Oberpfälzer Landrechts 1657 eine gerichtliche Befragung nach folgendem Muster ablief: Zur Mindestbesetzung eines Kriminal-Gerichts gehörten ein Justiz-Rat und ein Gerichtsschreiber. (12) In Städten sollten noch zwei oder drei "ehrliche" Männer "gutes Aufmerken bezeigen", und dem Richter "mit Rath und That" zur Verfügung stehen. (13) Falls sich der Angeklagte nicht kooperativ zeigen wollte, sollte er bei Kapital-Verbrechen durch die Tortur, in anderen Fällen durch "empfindliche Carbatsch-Streich" oder durch "geringe Atzung in Eisen und Banden dazu angehalten werden".
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Folgende Hexenproben sind die bekanntesten:
Eisenprobe
Feuerprobe (kam jedoch sehr, sehr selten vor)
Nagelprobe (hier wurde das sogenannte Hexenmal gesucht)
Tränenprobe
Wiegeprobe
Bahrprobe (eine wenig bekannte Hexenprobe)
5. Geständnis
Ohne ein Geständnis durfte niemand in der frühen Neuzeit verurteilt werden, das galt auch für die Hexenprozesse. Aber ein Geständnis zu erlangen, war um ein vielfaches höher, durch die Wahrscheinlichkeit aufgrund der Regeln in der Anwendung der Folter, als bei anderen Prozessen. 6. Befragung nach Mitschuldigen
Da die Hexen laut der Hexenlehre auf den Hexensabbaten ihre Mitgenossen trafen, mussten sie diese auch kennen. In einer zweiten Verhörphase wurden die Angeklagten nun nach den Namen der anderen Hexen bzw. Hexenmeister befragt, eventuell auch wieder mit erneuter Anwendung der Folter. Peinliche befragung ablauf pdf ke. Unter Umständen wurde die Liste der Verdächtigen dadurch immer länger, da unter Folter immer neue Menschen beschuldigt wurden, ebenfalls Hexen zu sein. Regelrechte Kettenprozesse waren das Resultat
7.
Folterinstrumente waren u. a. der Daumenstock
oder der spanische Stiefel. Oft kam es vor, dass eine Angeklagte während der Folter starb;
nur selten wurde die Folter ohne Geständnis überstanden. Das Gericht sah die
Folter dabei als Hilfe an, damit die Angeklagte auch gegenden Willen des Teufels gestehen
könne. Peinliche befragung ablauf pdf reader. Als Hohn kann man die angeblichen Rechte der Angeklagten beispielsweise im
Kurfürstentum Köln betrachten: Sie durften nur einmal gefoltert werden, das nur einen
Tag lang und sie hatten sogar das Recht auf Pausen während der Tortur;
das erpresste Geständnis musste einen Tag nach der
Folter wiederholt werden, damit es für eine Verurteilung ausreichte. Natürlich
wurden diese Rechte während eines Prozesses nie berücksichtigt. Dafür wurde eine geständige Hexe zuerst erwürgt bzw. enthauptet
und dann verbrannt. Dabei konnte der Richter auch Strafminderung versprechen, um jemanden zum
Geständnis zu bewegen, ohne dieses Versprechen später einzulösen. Des weiteren wurden die angeblichen Hexen über ihre Gehilfen und Zauberkumpanen befragt,
ferner über ihre geheimen Treffpunkte.