Es sind in der Mehrheit Frauen, oft im Alter zwischen 20 und 40, aber auch immer mehr Kinder. Etwa vier Millionen Kranke gibt es in Deutschland, die meisten leiden an Schuppenflechte, der Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Thyroiditis, rheumatischen Erkrankungen oder chronischen Darmentzündungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Rund 60 Autoimmunerkrankungen kennt man, weitere Leiden stehen im Verdacht, autoimmune Ursachen zu haben, wie Schizophrenie, Autismus oder Essstörungen. Kaum etwas stellt die Medizin vor größere Rätsel: Wie entstehen diese Krankheiten? Welchen Verlauf werden sie im Einzelfall nehmen? Immunstärkende und -schwächende Mittel: Medikamente, Wirkstoffe & Anwendungsgebiete. Und wie lassen sie sich vielleicht einmal heilen? Der Umgang mit einer Autoimmunerkrankung bedeutet vor allem den Umgang mit vielen Fragen. 1 von 8
Warum sind überwiegend Frauen betroffen? An den weit verbreiteten Schilddrüsenkrankheiten etwa leiden Frauen bis zu fünfmal häufiger, an rheumatoider Arthritis dreimal und an dem Sjögren-Syndrom, das Speichel- und Tränendrüsen betrifft, sogar neunmal häufiger als Männer.
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Sport treiben
Durch regelmäßige Bewegung wird die Durchblutung angeregt und der Körper bildet mehr weiße Blutkörperchen, die eine Infektion abwehren. Multiple Sklerose – Wenn das Immunsystem die Nerven angreift - SWR2. Wie das "Korean Journal of Family Medicine" berichtet, haben Menschen, die stets mäßig intensiv trainieren (wozu bereits zügiges Gehen zählt) ein um 27 Prozent geringeres Erkältungsrisiko als diejenigen, die sich gar nicht bewegen. Gehen Sie allerdings nur nach draußen, wenn Sie fit und gesund sind und keine Symptome wie Fieber oder Husten haben. Lesen Sie jetzt: Das ist die richtige Ernährung für ein langes Leben
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Mehr als vier Millionen Deutsche leiden unter einer Autoimmunerkrankung. Ihr Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper. Was genau dabei passiert – und warum die Suche nach den Ursachen so schwierig ist. Eine unerklärliche Müdigkeit, plötzliche Sehstörungen oder ein mysteriöses Kribbeln in den Fingern. Solche Symptome können harmlos, aber auch der Beginn einer schweren unheilbaren Krankheit sein, nämlich einer Autoimmunerkrankung. Etwa vier Millionen Deutsche leiden unter Autoimmunerkrankungen, darunter überdurchschnittlich viele junge Frauen zwischen 20 und 40 Jahren. Es sind nicht etwa von außen eindringende Viren oder Bakterien, die sie krank machen: Ihr Körper attackiert sich selbst. Das Immunsystem ist eigentlich dafür da, Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen – jetzt übertreibt es seine Wächterfunktion. Immunsystem stärken bei ms sql. Denn die Abwehr kann nicht mehr zwischen körpereigenen und fremden Zellen unterscheiden – und greift eigenes Gewebe an. Das führt zu schweren Entzündungsreaktionen, fast jedes Organ oder Gewebe kann Schäden davontragen: Von den Haarwurzeln, über das Gehirn, die Augen und das Herz bis hin zu Gelenken und Muskeln am ganzen Körper.
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Doch die Kosten für die Reittherapie müssen Patienten aus eigener Tasche bezahlen; die Krankenkassen erstatten nichts. Dabei belegen einige kleinere Studien den Nutzen bei MS-Patienten: Ein regelmäßiges Training zwei Mal pro Woche verbesserte Balance und Gehfähigkeit der Teilnehmer, gleichzeitig nahm das Schmerzempfinden ab. Weitere Ansätze
Die derzeit gängigen Medikamente können die Symptome nur lindern, dauerhaft stoppen oder gar reparieren lassen sich die Schäden im Nervensystem nicht. Immune system staerken bei ms en. Genau das aber könnte sich in den nächsten Jahren ändern. Die Neurologin Professor Ricarda Diem leitet am Uniklinikum Heidelberg eine Forschergruppe zu Multipler Sklerose; sie setzt auf einen ganz neuen Ansatz in der Behandlung: eine Therapie, die die Überlebensfähigkeit von Nervenzellen und Nervenfaserkabeln stärkt. Auch Heinz Wiendl, der Leiter der Neurologischen Uniklinik Münster, hält diese Strategie für besonders aussichtsreich. Welches neue Mittel am Ende einen Durchbruch in der MS-Therapie bedeutet, ist noch offen – sicher ist aber, dass weltweit so viele aussichtsreiche neue Wirkstoffe getestet werden wie noch nie.
"Das Verfahren ist so eingreifend, dass man es in einem frühen Krankheitsstadium gar nicht einsetzen kann", urteilt der Entzündungsspezialist Prof. Stefan Schreiber. Erst diesen Sommer hat die Forschungsgruppe um den Würzburger Neurologen Prof. Heinz Wiendl einen neuen Ansatzpunkt für Behandlungen entdeckt: Erstmals wurde bewiesen, dass im Gehirn von Multiple-Sklerose-Patienten nicht nur zerstörerische Prozesse ablaufen. Bestimmte Zellen stemmen sich dem Entzündungswerk sozusagen tapfer entgegen. Und eine therapeutische Vision ist es nun, Krankheiten zukünftig nicht mehr durch eine Schwächung des Angriffs, sondern eine Stärkung der Verteidigung zu behandeln. Diese Ernährung stärkt das Immunsystem. "Bis dies Patienten zugute kommt, wird es aber wohl noch einige Jahre dauern", schätzt MS-Experte Wiendl. Viele Patientinnen und Patienten suchen unterdessen eigene Wege, mit ihrer Autoimmunerkrankung zu leben. Nicht selten entdecken sie dabei, dass ihnen guttut, was ihnen die Mediziner lange verbieten wollten: Sport treiben. Kinder kriegen.
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Wenn die akute Entzündung abgeklungen ist, bilden sich Narben – das stört die Funktion der betroffenen Nervenfasern; jeder neue Schub verschlimmert die Beschwerden. Lange Zeit dachten die Forscher, der Abbau von Myelin sei der zentrale Mechanismus bei Multipler Sklerose. Inzwischen ist bewiesen, dass auch Nervenzellen im Gehirn zugrunde gehen. Betroffene mit leichteren Formen von MS bleiben oft über Jahrzehnte leistungsfähig. Prominentes Beispiel ist die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer
SWR
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Zudem leiden viele MS-Kranke an einer lähmenden Müdigkeit; ihnen fehlt nicht nur die körperliche Kraft, sondern oft auch der innere Antrieb. Jeder dritte Patient mit Multipler Sklerose muss vorzeitig in Rente gehen. Immune system staerken bei ms 10. Dagegen bleiben Betroffene mit leichteren Formen von MS oft über Jahrzehnte leistungsfähig und halten im Beruf auch großen Belastungen stand. Prominentes Beispiel ist die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Großflächige Ursachenforschung
Auf der Suche nach den Ursachen der Krankheit hat die Forschung in den letzten Jahren Fortschritte gemacht:
Gene spielen eine Rolle: Forscher haben im Erbgut von MS-Patienten rund 180 mögliche Mutationen erkannt, die die Krankheit begünstigen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Roland Martin
Universitätsspital Zürich
Klinik für Neurologie
Frauenklinikstraße 26
8091 Zürich
Schweiz
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