Nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71), den Frankreich verlor, und dem Sturz Napoleons III. war Frankreich erneut eine Republik geworden. Die Erste Republik hatte von 1792 bis 1804 bestanden, die Zweite Republik von 1848 bis 1852. Nun also entstand die Dritte Französische Republik. Sie hatte von 1871 bis 1940 Bestand. Als eine der wenigen Republiken in Europa war Frankreich einer der modernsten Staaten: mit einem Wahlrecht für alle Männer, einer Vielzahl an Parteien und einer sehr weitgehenden Pressefreiheit. Dem zu dieser Zeit verbreiteten Imperialismus schloss sich jedoch auch Frankreich an. Immer wieder gab es zudem Versuche, die Monarchie mit einem Staatsstreich wieder einzuführen. Dritte Republik (1870-1944) — Frankreich-Info.de. Die dritte Republik in Frankreich: Kolonialismus
Seit 1830 baute Frankreich sein Kolonialreich erneut auf, und zwar in erster Linie in Afrika. Bis 1897 eroberte es den größten Teil West- und Zentralafrikas. Auf der Karte links ist das (in Blau) gut zu erkennen. 1860 bis 1862 waren schon Teile Südostasiens an Frankreich gefallen, die Kolonie Französisch-Indochina (heute Laos, Kambodscha und Vietnam).
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-Präs. Poincaré), und der Verständigung (deutsch-frz. Annäherung im Locarnovertrag 1925). 1939 war Frankreich bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wegen innenpolitischer Zwiste militärisch unvorbereitet. Im Juni 1940 war der Krieg für Frankreich nach nur 11 Monaten zunächst vorbei. Es wurde anfangs im Norden, später ganz von deutschen Truppen besetzt. Die Dritte Republik brach zusammen; in Vichy regierte Marschall Philippe Pétain, ein Regime von Hitlers Gnaden. Frankreich von 1870 bis 1940 youtube. Andere Franzosen gingen in den Untergrund und kämpften in der Résistance weiter. Im Exil sammelten sich Teile der französischen Streitkräfte um Charles de Gaulle, zunächst in London, ab 1943 in Nord-Afrika, und beteiligten sich 1944 aktiv an der Befreiung des Landes. Doch es gab auch viele Kollaborateure, die mit den Besatzern zusammenarbeiteten. Dieses Thema wurde in Frankreich jedoch lange gemieden; erst in den letzten zehn Jahren wurde der Versuch unternommen, dieses Kapitel aufzuarbeiten und die noch lebenden Schuldigen vor Gericht zu stellen.
Bayern, Württemberg, Baden und Hessen hatten nach dem Deutschen Krieg von 1866 geheime "Schutz-und-Trutz-Bündnisse" mit Preußen abgeschlossen. Sie unterstellten ihre Armeen 1870 dem preußischen Oberbefehl. Die Nachbarstaaten Deutschlands blieben neutral. Der deutsche Aufmarsch im Westen erfolgte mit Hilfe der Eisenbahn zügig. Die vereinigten deutschen Armeen umfassten schon bald rund 519. 000 Soldaten. Das französische Berufsheer verfügte über 336. 000 Mann. Im Verlaufe des Krieges wuchsen beide Heere über die Millionengrenze. Der Charakter der Kriegführung hatte sich im 19. Jahrhundert grundlegend geändert und trat mit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 endgültig in das Zeitalter des industrialisierten Volkskriegs ein. Frankreich von 1870 bis 1940: __ Republik - CodyCross Lösungen. Nun standen sich Heere von mehreren hunderttausend Mann gegenüber. Der Einsatz von Eisenbahnen, Industrie und moderner Waffentechnik wie weitreichender Artillerie bestimmte den Verlauf der Feldzüge. Kopf der deutschen Kriegführung war der Chef des preußischen Generalstabs, Helmuth Graf von Moltke (1800-1891).
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Im Raum Saarbrücken durchbrach die 1. Armee die Maginot-Linie. Ein weiterer Abschnitt fiel durch die 7. Wissenstest Frankreich | bpb.de. Armee am Oberrhein nördlich von Colmar. Der französische Widerstand war endgültig gebrochen, feste Fronten von größerer Ausdehnung gab es nicht mehr. Als am 17. Juni über Verdun vorstoßende Panzertruppen unter Generaloberst Heinz Guderian die Grenze zur Schweiz erreichten, schlossen sie die Maginot-Linie und den Großteil des französischen Heers ein. Am selben Tag unterbreitete der französische Ministerpräsident Henri Philippe Pétain dem Deutschen Reich ein Angebot über einen Waffenstillstand, der am 22. Juni im Wald von Compiègne unterzeichnet wurde.
Man brauchte ihn nach Französisch-Guayana in Südamerika, wo er unter schlimmen Bedingungen in Haft saß
In Frankreich erregte der Fall indessen großes Aufsehen. Neue Beweise kamen ans Licht, die auf Dreyfus' Unschuld hinwiesen und einen Major Esterházy beschuldigten. Doch mehrere Generäle bestätigten ihre alten Aussagen und fälschten sogar Beweise, um Dreyfus weiterhin als Schuldigen dastehen zu lassen. In der Bevölkerung war man empört. Frankreich von 1870 bis 1940 pictures. Der bekannte Schriftsteller Emile Zola veröffentlichte einen offenen Brief an den Staatspräsidenten Félix Faure, um auf das Unrecht gegenüber Dreyfus hinzuweisen ( J'accuse, "Ich klage an"). Im Juni 1899 kam es zu einem neuen Prozess, in dem jedoch die Verurrteilung bestätigt wurde, die Strafe jedoch in Festungshaft umgewandelt wurde. Dreyfus akzeptierte kurz darauf seine Begnadigung, verzichtete dafür aber auf eine Berufung (in der er seine Unschuld hätte beweisen können). 1902 hatten die Linken die Wahl gewonnen. Nun kam es noch einmal zur Aufhebung des alten Urteils und Dreyfus wurde 1906 freigesprochen.
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in deutsche Gefangenschaft. Er war per Eisenbahn zu den französischen Truppen geeilt, um deren Moral nach den schweren Verlusten bei Vionville und Gravelotte aufzurichten. Als Kriegsgefangener wurde Napoleon III. nach Wilhelmshöhe bei Kassel gebracht und musste später ins englische Exil gehen. Nach der Gefangennahme Napoleons III. wurde am 4. September 1870 in Frankreich die Monarchie gestürzt und durch eine republikanische "Regierung der nationalen Verteidigung" ersetzt. Deren führende Köpfe Jules Favre (1809-1880) und Léon Gambetta (1838-1882) proklamierten einen Volkskrieg und setzten den Kampf gegen die seit dem 13. Frankreich von 1870 bis 1940 price. September 1870 Paris belagernden deutschen Truppen fort. In den französischen Provinzen entwickelte sich ein zäher Kampf mit eilig aufgestellten republikanischen Armeen. Die Niederlage Frankreichs konnten sie aber nicht verhindern: Am 27. Oktober 1870 ergab sich die französische Rheinarmee in Metz, rund 170. 000 Soldaten gerieten in Gefangenschaft. Paris kapitulierte nach schwerem Beschuss am 28. Januar 1871, noch am selben Tag wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet.
Das endgültige Ende des französischen Widerstands markierte der Übertritt bedrängter republikanischer Divisionen in die Schweiz am 1. Februar 1871 und deren Entwaffnung durch schweizerische Verbände. Im Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 musste Frankreich das Elsass und Teile von Lothringen an Deutschland abtreten und eine Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Franc zahlen. Für Frankreich bedeuteten die deutschen Annexionen eine tiefe Demütigung und machte die Zurückerlangung dieser Gebiete zu einem zentralen Ziel französischer Außenpolitik bis zum Ersten Weltkrieg. Auf deutscher Seite war das zentrale Ergebnis des Kriegs die von vielen Deutschen lang ersehnte Reichsgründung. Schon seit September 1870 hatte Bismarck Verhandlungen mit den süddeutschen Staaten über einen Beitritt zum Norddeutschen Bund geführt. Am 18. Januar 1871 erfolgte im Spiegelsaal von Versailles die Kaiserproklamation Wilhelms I.